Panasonic rüstet im Micro-FourThirds-Lager mit seiner brandneuen Lumix G9 auf, die in ihrer Liga als neuer Klassenprimus mit einem Stabilisator punktet, der +6,5 EV längere Verschlusszeiten ermöglicht, Serienbilder bis zu 20 B/s schießt und den größten Sucher seiner Klasse hat.
Die Lumix G9 ist Panasonics neues Spitzenmodell im Line up seiner spiegellosen Systemkameras, die der Hersteller als DSLM (Digital Singe Lens Mirrorless) klassifiziert. Mit vielfältigen Aufnahmefunktionen, schnellen Reaktionszeiten und kompakter Bauweise verspricht das mit einem 20,3 Megapixel-Digital-Live-MOS-Sensor ohne Tiefpassfilter ausgestattete Panasonic Topmodell dank verbesserter Auflösung, Gradation und Farbwiedergabe die bisher höchste Bildqualität aller Lumix Kameras.
Der Venus-Engine-Bildprozessor liefert laut Panasonic mit seiner Multipixel-Luminanz-Analyse und intelligenter Detailverarbeitung ebenso detailreiche, differenzierte wie natürliche Bilder. Eine auf die Charakteristik des Sensors abgestimmte Gradationseinstellung soll für einen größeren Dynamikbereich mit gleichmäßiger Gradation sorgen.
Eine dreidimensional abgestimmte Farbanalyse erkennt nicht nur Farbton und Sättigung, sondern auch Helligkeit. Auf diese Weise gewährleistet die Lumix G9 nach Angaben des Herstellers eine optimierte Farbwiedergabe mit hoher Sättigung in dunklen wie hellen Bildbereichen. So soll vor allem die Durchzeichnung des Himmels oder der menschlichen Haut verbessert werden. Eine fein abgestimmte Multiprozess-Rauschminderung unterdrückt zudem störendes Rauschen bei Erhalt feiner Bilddetails. Die Folge sollen natürliche Texturen und präzise Details selbst bei Aufnahmen mit mittlerer bis hoher Empfindlichkeit sein.
Im High-Resolution-Modus lassen sich per Pixel-Shift Fotos mit einer Auflösung von 80 Megapixeln (10.368 x 7.776) erzeugen. Dazu fasst die Kamera acht aufeinanderfolgende Bilder mit minimaler Sensorverschiebung zu einem Foto höherer Auflösung zusammen. Dieses kann nicht nur im JPEG-, sondern auch im RAW-Format gespeichert werden, der hochauflösende Foto-Modus eignet sich allerdings nur für statische Objekte und Aufnahmen vom Stativ.
Doppelte Bildstabilisierung
Deutlich verbessert hat Panasonic den Body-I.S. genannten (Gehäuse-) Bildstabilisator, der bei der Lumix G9 um bis zu 6,5 EV-Stufen längere Belichtungszeiten aus freier Hand ermöglicht.
Ein Algorithmus erfasst die Bewegungsinformationen dabei nicht nur von einem Gyrosensor, sondern zudem auch vom Bildsensor und einem Beschleunigungssensor. Vor allem Bewegungen mit einer charakteristisch niedrigen Frequenz werden so wirkungsvoller unterdrückt.
Der Dual-I.S. funktioniert sowohl bei Foto- als auch bei Filmaufnahmen, einschließlich 4K Video. Und: Die kamerainterne Bildstabilisierung kompensiert Kamerabewegungen auch bei Objektiven ohne O.I.S. (zum Beispiel Cine-Objektiven).
AF mit Motivverfolgung
Weiterentwickelt hat Panasonic außerdem das Zusammenspiel von Kontrast-AF und DFD-Technologie mit einer beschleunigten Sensorauslesung mit 480 B/s, sodass die G9 eine AF-Reaktionszeit von nur ca. 0,04 s erreicht. Die in der Kamera integrierte DFD-Technologie (Depth From Defocus) berechnet die Entfernung zum Motiv, in dem sie zwei Bilder mit unterschiedlicher Defokussierung auswertet und zugleich die optischen Kenndaten des aktuellen Objektivs abruft.
Dank der hohen Prozessorleistung der Venus-Engine erkennt die G9 nicht nur Gesichter und Augen, sondern auch eine menschliche Gestalt.
Für eine präzisere Fokussierung hat Panasonic die Zahl der AF-Felder in der Lumix G9 von 49 auf 225 erweitert. Benutzer können eine Gruppe aus mehreren der 225 Fokusfelder bilden und deren Größe je nach Motiv beliebig verändern oder sie verschieben.
Die Fokussieroptionen lassen sich per Daumen mit dem integrierten Joystick steuern. Die G9 ist mit benutzerdefinierten AF-Einstellungen ausgestattet, mit denen sich AF-Empfindlichkeit, AF-Bereichsumschaltempfindlichkeit und der Grad der Fokus-Kompensation für bewegte Motive einstellen lassen. Zudem können vier verschiedene Voreinstellungen für typische Situationen abgerufen werden.
Serienbilder ohne Blackout
Fotoserien kann die G9 bei voller Auflösung mit 20 B/s (AFC) oder alternativ 60 B/s (AFS) aufzeichnen. Ihr Live View-Sucher produziert dabei keinen Blackout zwischen den einzelnen Fotos. Dank hoher Tracking-Performance soll der Autofokus der G9 das Ziel dabei nicht aus dem Fokus verlieren.
Weitere Optionen für Serienbildaufnahmen bieten die 6K/4K Fotofunktionen der Kamera. 6K Foto erlaubt es, Bilder mit 30 B/s aufzunehmen. Anschließend lassen sich Einzelbilder mit einer Auflösung von cirka 18 Megapixeln aus der 6K Serienbilddatei extrahieren (im 4:3- oder 3:2-Format) und als Einzelfoto speichern. Die 4K Fotofunktion ermöglicht Highspeed-Aufnahmen mit 60 B/s bei einer Auflösung von cirka 8 Megapixeln.
Den Rolling-Shutter-Effekt, der bei Aufnahmen mit elektronischem Verschluss auftreten kann, unterdrückt der Sensor der G9 laut Panasonic weitgehend. Der Venus-Engine-Bildprozessor ermöglicht darüber hinaus, die Bilder per »Post Recording Refinement« zu verbessern, um Verzerrungen zu korrigieren oder Rauschen beim Abspielen oder Ausschneiden von Bildern aus der 6K-/4K-Burst-Datei zu reduzieren. Dazu werden die Signalinformationen zwischen den aufeinander folgenden Einzelbildern abgestimmt. Dies soll die Bildqualität von 6K/4K Fotoaufnahmen mit schneller Belichtungszeit und hoher Empfindlichkeit oder von Aufnahmen mit Schwenks deutlich verbessern.
OLED-Sucher & Schwenkmonitor
Die Vergrößerung des elektronischen Suchers der G9 mit cirka 1,66x (0,83x äquivalent KB) lässt sich je nach Aufnahmesituation auf 0,7x, 0,77x und 0,83x einstellen. Die OLED (Organic Light-Emitting Diode)-Anzeige bietet eine Auflösung mit 3,68 Millionen Bildpunkten und bildet das Bildfeld zu 100 Prozent ab. Die Nutzung von OLEDs für den LVF sorgt für eine flüssige Anzeige mit 120 B/s und schnelles Ansprechverhalten mit einer minimalen Verzögerung von weniger als 0,005s. Der 10.000:1-Kontrast verspricht hervorragende Erkennbarkeit. Mit einem Augenabstand von rund 21 mm bietet der LVF zudem eine gute Übersicht selbst für Brillenträger.
Die Lumix G9 ist außerdem mit einem Nachtmodus ausgestattet, der die Helligkeit der Anzeigen reduziert, damit das Motiv auch nach längerem Betrachten des Monitors in dunklen Situationen entspannt betrachtet werden kann. Neu bei der Lumix G9 ist auch die flexible Vergrößerung des Autofokusbereichs (3-10x). Damit werden entfernte, klein abgebildete Objekte zur besseren Kontrolle der Fokussierung im Ausschnitt vergrößert dargestellt.
Auch der dreh- und schwenkbare 7,5cm-Touchscreen-LCD-Monitor im 3:2-Format mit einer Auflösung von 1.040K-Punkten zeigt das Bildfeld zu rund 100 Prozent. Zusätzlich zu den üblichen RGB (Rot/Grün/Blau)-Pixeln werden auch Weiß-Pixel genutzt, um die Erkennbarkeit in hellen Umgebungen zu verbessern. Der LCD-Monitor lässt sich um cirka 270° nach oben und unten kippen, um das Fotografieren aus höheren oder tieferen Perspektiven zu vereinfachen. Der Nachtmodus kann auch für das Monitor-Display genutzt werden.
Erstmals bei einer Lumix Kamera ist darüber hinaus wie bei einer DSLR üblich ein großes, beleuchtbares Status-Display zur schnelleren Kamerakontrolle oben auf dem Gehäuse integriert.
Robustes Gehäuse
Ein Fn-Hebel an der Kamera-Vorderseite ermöglicht ein schnelles Ändern der Aufnahmevorgaben, wenn häufig verwendete Einstellungen einmal gespeichert wurden. Der daumengerecht platzierte Joystick der G9 erlaubt eine intuitive AF-Feld-Steuerung, ohne das Auge vom Sucher zu nehmen.
Um die unter härteren Einsatzbedingungen nötige Stabilität zu gewährleisten, besteht die Struktur des G9-Gehäuses hauptsächlich aus je einem vorderen und hinteren Rahmen aus Magnesiumlegierung. Die robuste Konstruktion mit Abdichtungen für alle Fugen, Räder und Tasten schützen die Kamera vor Spritzwasser und Staub. Darüber hinaus ist die G9 frostsicher bis -10 Grad.
Die Lumix G9 ist mit einem doppelten SD-Speicherkartensteckplatz für UHS-II SD-Speicherkarten ausgestattet. Es stehen verschiedene Speicheroptionen zur Wahl. Die zweite Speicherkarte kann als Reserve dienen, wenn die SD-Speicherkarte im ersten Steckplatz voll ist. Alternativ können die Bilddaten parallel auf beiden Karten gespeichert werden. Zudem lassen sich die Bilder je nach Datei-Typ – RAW, JPEG, 6K Foto / 4K Foto oder 4K Videodaten – auf unterschiedlichen Karten speichern. Darüber hinaus sind beide Steckplätze mit Kontroll-LEDs ausgestattet, so dass der Benutzer erkennen kann, welche SD-Speicherkarte gerade aktiv ist und welche ausgeworfen werden kann.
Die Lumix G9 ermöglicht nicht nur das Aufladen des Akkus über USB unterwegs, sondern kann auch im laufenden Betrieb über USB mit Energie versorgt werden. So sind längere Foto-Sessions etwa im Studio kein Problem.
Bluetooth & Wi-Fi
Die Lumix G9 ist mit Bluetooth und Wi-Fi ausgestattet. Die Kompatibilität mit Bluetooth 4.2 (BLE: Bluetooth Low Energy) ermöglicht eine ständige Verbindung mit einem Smartphone / Tablet bei minimalem Stromverbrauch. So kann die Kamera über ein mobiles Endgerät aktiviert oder die Fotos automatisch mit einem GPS-Geotag versehen werden. Die Einstellungen einer Lumix G9 lassen sich kabellos kopieren und auf andere G9 Kameras übertragen.
Für die WiFi-Kommunikation stehen 5GHz (IEEE802.11ac) zusätzlich zu den herkömmlichen 2,4GHz (IEEE802.11b/g/n) zur Verfügung. Damit ist eine sichere und stabile Verbindung nicht nur mit einem Smartphone/Tablet, sondern auch mit anderen Geräten vor Ort möglich, um eine reibungslose Fernsteuerung zu ermöglichen. Außerdem können die Bilddaten bei Verwendung des 5GHz-Bandes schneller übertragen werden.
„Frühbucher“-Rabatt
Die Lumix G9 kommt ab Januar 2018 in Schwarz in den Handel. Die unverbindliche Preisempfehlung für das Gehäuse liegt bei 1.699 Euro. „Frühbucher“ können die Kamera jedoch schon jetzt vorbestellen und sich so kostenlos einen Akkugriff sichern.
Der DMW-BGG9 ermöglicht durch die Verwendung von zwei Akkus – einen in der Kamera und den anderen im Griff – längere Aufnahmezeiten. Zudem macht er die Handhabung bei Hochformat-Aufnahmen komfortabler und erlaubt die Bedienung per Joystick.
Leica DG Elmarit 200mm
Mit dem Leica DG Elmarit 200mm / F2.8 / Power O.I.S. (400mm KB) präsentiert Panasonic ein besonders kompaktes, lichtstarkes Superteleobjektiv mit Festbrennweite.
Den Leica-Qualitätsstandards entsprechend, verfügt das Objektiv über 15 Linsen in 13 Gruppen, darunter zwei UED-Linsen. Diese sorgen laut Panasonic für eine besonders hohe Auflösung sowie Kontrast bis an den Rand und unterdrücken wirkungsvoll Verzeichnung und chromatische Aberration.
Das neue Leica DG Elmarit ist mit einem dreifachen Linearmotorsystem und einer Sensoransteuerung mit bis zu 240fps ausgestattet. Die fein abgestufte Blendensteuerung unterstützt zudem eine gleichmäßige Belichtung bei Helligkeitsänderungen etwa während Schwenks.
Hier folgen einige Bildbeispiele, die ProfiFoto Chefredakteuer Thomas Gerwerwers vor wenigen Tagen bei der Vorstellung der Kamera in Lissabon machen ko0nnte. Es handelt sich um unbearbeitete JPEG-Dateien. Die Sachaufnahme wurde mit der Hi-Res-Funktion gemacht.