Der b2-mono ist ein neuartiger Digitalbelichter, der speziell für die Herstellung von Abzügen auf klassischem Schwarz-Weiß Barytpapier von Kai Sandner vom Polycolor Fotofachlabor aus Essen entwickelt wurde.
Es handelt sich nicht um ein Druckverfahren, sondern um die Belichtung von klassischem Fotopapier. Die Pixel aus Bilddateien werden in invertierte (negative) Helligkeitswerte umgesetzt, die auf Barytpapier belichtet werden. Das Verfahren ähnelt also dem eines analogen Vergrößerer.
Allerdings gibt es einen Unterschied: Beim einem analogen Vergrößerer wird der zu belichtende Bogen nicht bewegt, während beim b2-mono das Papier kontinuierlich transportiert wird.
Als Bildgeber dient beim b2-mono ein hochauflösendes LCD Panel mit einer Kaltlichtbeleuchtung in Form von LED Zeilen. Bei der Produktion werden die Dateien zunächst invertiert, da es sich bei dem Barytpapier um ein Negativmaterial handelt. Zwei mal Negativ ergibt also ein Positiv im Endprodukt.
Danach wird das Barytpapier über eine Optik in insgesamt zehn unterschiedlichen Teilbelichtungen belichtet. Dadurch ist die Ausgabe mit 1.024 Tonwerten möglich, die mit 366 dpi erfolgt. Das Fotopapier wird über ein Walzensystem synchron zu der Belichtung auf dem LCD transportiert. Die Arbeitsbreite beträgt 52 cm. Es ist möglich, Bilder bis ca. 50×100 cm herzustellen.
Bei klassischem Schwarz-Weiß Barytpapier beginnen nach Beendigung des Belichtungsvorgangs erst wesentliche Arbeitsschritte. Das Fotopapier enthält lichtempfindliches Silberhalogenid welches durch die Belichtung „aktiviert“ wird. Auf dem Papier ist noch nichts erkennbar. Man spricht von einem Latentbild, welches durch die nachfolgende Entwicklung sichtbar gemacht wird: Im ersten Schritt wird das Papier vorgewässert um die schnelle und gleichmäßige Verteilung des darauf folgenden Entwicklers zu ermöglichen.
Der Entwickler wandelt an den belichteten Stellen das Silberhalogenid proportional zur Stärke der erfolgten Belichtung in metallisches Silbers um. Danach wird das Barytpapier in ein saures Stopbad gegeben um die Wirkung des alkalischen Entwicklers zu unterbrechen.
Es folgt das Fixierbad, welches unbelichtetes Silberhalogenid aus dem Papier löst und den Abzug haltbar macht. Die Entwicklung erfolgt maschinell im Rotationsverfahren. Dies ist wesentlich rationeller und die Temperatur- und Zeittoleranzen können sehr genau eingehalten werden.
Daran schließt sich eine ausgiebige Wässerung von ca. zwei Stunden an, um Fixierbadreste aus dem Papier auszuwaschen. Nach einer Vortrocknung beginnt die Trocknungsphase. Hier trocknet das Barytpapier ca. 48 Stunden auf Netzen.
Danach wird es in eine Trommelpresse zur Glättung gegeben. Im letzten Arbeitsschritt werden die Bögen auf das gewünschte Endformat zugeschnitten.
Der Lohn dieses Aufwands sind Schwarz-Weiß Bilder in Ausstellungsqualität, deren Haltbarkeit mit ca. 500 Jahren veranschlagt wird.
Der b2-mono ist der Nachfolger des Variochromat Belichters, der Ende der 1990er von
Kai Sandner entwickelt wurde. Der Variochromat basierte auf einer hochauflösenden monochromen Kathodenstrahlröhre, die von einer sehr aufwendigen Elektronik angesteuert wurde. Diese wurde in wie alle anderen Bauteile in Handarbeit gefertigt. Es war außerdem erforderlich, einige sehr teure Komponenten zu verbauen. Dies hatte den Variochromat preislich in die Höhe getrieben.
Anders der b2-mono, der im Wesentlichen auf Standard-Komponenten basiert, die auch anderweitig in sehr großer Zahl verwendet werden. Die einzige, individuell für den b2-mono entwickelte Komponente ist die Software, welche unter Windows 10 läuft. Es wurden einige Konzepte der Variochromat Software übernommen und weiter entwickelt. Eine Serienfertigung des b2-mono ist in Vorbereitung.
https://www.polycolor.de/
https://b2-mono.de