Der ARRI Orbiter ist ein vielseitiger LED Scheinwerfer, der mit keiner der üblichen Lichtquellen vergleichbar ist. Als Punktlichtquelle erzeugt er harte Schatten mit unzähligen Farbvarianten, doch kann er seine Lichtcharakteristik in nur wenigen Sekunden verändern und mit verschiedenen Lichtformern auch weiches Licht erzeugen.
Mit dem Orbiter bietet ARRI einen mit hohem Output und flexibel einsetzbaren LED-Scheinwerfer, der in Deutschland entwickelt wurde und hergestellt wird. Mit modernster Elektronik ist der Orbiter in der Lage, mehr Aufgaben zu erfüllen als bisherige Leuchten, und das mit einer überragenden Farbtreue. Damit bringt ARRI eine echte Innovation in Sachen Studiolicht, denn der Orbiter ist die technologisch fortschrittlichste Leuchte dieser Art, die bislang für die Bilderfassung entwickelt wurde.
Mit einer großen Auswahl wechselbarer Optiken verwandelt sich der Orbiter in das jeweils passende Licht für verschiedene Anwendungen, ohne dabei seine Licht- oder Farbqualität einzubüßen. Der Quick Lighting Mount (QLM) des Orbiter ermöglicht es, Optiken mit sehr unterschiedlichen Eigenschaften an die Leuchte anzuschließen. Diese erzeugen einen Lichtstrahl in verschiedenen Abstrahlwinkeln von 15º, 30º und 60º, um so das Licht entweder gerichtet oder als breites Lichtband zu erzeugen. Eine Zoom-Projektionsoptik ermöglicht zusätzlich Flexibilität bei allen Arten von Anwendungen und wird in 2021 verfügbar sein.
Die hochwertige Projektionsoptik des Orbiter wird High-End-Linsen enthalten, die für eine gleichmäßige Ausleuchtung und Lichtfarbe über das gesamte Strahlfeld sorgen.
Für weiches Licht stehen diverse Lichtformer in unterschiedlichen Größen zur Auswahl.
Beim Dome etwa handelt es sich um eine kugelförmige Softbox, die in drei verschiedenen Durchmessern von 30 cm (12“) bis zu 100 cm (39“) erhältlich ist. Der Dome strahlt diffuses Licht ab, das sich hervorragend zur Ausleuchtung eines gro-ßen Bereichs mit einer schönen, weichen Lichtqualität eignet.
Das von sechsfarbigen LEDs erzeugte Licht kann präzise reproduziert werden. Der große Farbraum ermöglicht im Vergleich zu anderen ARRI Light Engines 15 Prozent mehr Farbvarianten. Ein Sensor im Orbiter misst die Lichtfarbe in der Umgebung der Leuchte und reproduziert sie mit großer Genauigkeit. Dabei hat der Orbiter einen großen CCT-Bereich von 2.000 bis 20.000 K mit äußerst genauer Farbwiedergabe über alle Farbtemperaturen hinweg. Unter anderem Hauttöne sehen dadurch sehr natürlich aus, denn die hochmodernen LEDs, die so bislang in keiner anderen Leuchte verwendet werden, erzeugen ein homogenes Licht mit erstaunlicher Helligkeit.
Der Orbiter-Prozessor ist viermal schneller als der des SkyPanel von ARRI und bietet 125-mal mehr Speicher, was die Voraussetzungen für umfangreiche Softwarefunktionen und -aktualisierungen in der Zukunft schafft.
Die aktuelle Orbiter-Software mit dem Namen LiOS (Lighting Operating System) enthält umfassende Funktionen, was den Orbiter zu einer der am besten ausgestatteten Leuchten auf dem Markt macht.
So stellt LiOS acht Farbmodi zur Verfügung, darunter CCT, HSI, individuelle Farbe, x/y-Koordinaten, Gel, Quellenanpassung und diverse Beleuchtungseffekte.
Über 240 Farbcharakteristika und Lichteffekte können im Orbiter gespeichert werden. Diese Favoriten lassen sich anschließend über eine einfach zu bedienende Schnittstelle oder über DMX auswählen.
Der Orbiter bietet drei Betriebsmodi, um seine Leistung für verschiedene Anwendungen zu optimieren. Der Modus „Beste Farbwiedergabe“ bietet die optimale Farbqualität, der Modus „Bester Output“ erzeugt die stärkste Helligkeit, während der dritte Modus das Betriebsgeräusch minimiert.
Zu den weiteren Funktionen in LiOS gehören vereinfachte DMX-Modi, Optikerkennung, Mehrsprachenunterstützung und potentiell weitere Möglichkeiten, die derzeit noch in der Entwicklung sind.
Das von Grund auf neu gestaltete Orbiter-Bedienfeld ermöglicht mit einem 4-Zoll-Farbdisplay, Schnellnavigationstasten und integrierten Sensoren die einfache Bedienung über eine grafische Benutzeroberfläche. Eine vereinfachte Menüstruktur und neu gestaltete Be- nutzeroberfläche sorgen für übersichtliche Bildschirmansichten. Darüber hinaus ist das Bedienfeld abnehmbar und kann mit Hilfe eines fünf oder 15 m langen Kabels verbunden werden.
Die Kommunikation zu und von einer Leuchte ist entscheidend für die Einrichtung stabiler Netzwerke zur dynamischen Steuerung. Der Orbiter bietet vielfältige Anschlüsse, die die Kommunikation mit der Leuchte auf jede gewünschte Art und Weise ermöglichen. Mit all diesen ist der Orbiter nicht nur für die Kommunikation auf dem heutigen Stand der Technik, sondern auch für alles, was die Zukunft bringen könnte.
Weitere Infos: www.arri.com/orbiter
Thomas Kierok (Berlin)
Licht ins Dunkel
Der Fotograf Thomas Kierok hat den ARRI Orbiter für sein Projekt „Corona Art Kids“ eingesetzt, das die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf Kinder visualisiert. Im Interview spricht er über sein Projekt und seine Erfahrungen mit dem Orbiter.
ProfiFoto: Thomas Kierok, was ist die Idee hinter „Corona Art Kids“?
Thomas Kierok: Die Idee kam mir, als die COVID-19-Pandemie begann. Inspiriert durch meine eigenen Kinder fragte ich mich nach ihren Gefühlen und Erfahrungen in dieser ungewöhnlichen Zeit. Mit diesem Projekt wollte ich den Kindern eine Stimme geben. Gleichzeitig war ich neugierig auf ihre Kreativität und Einzigartigkeit.
Und welche Rolle spielte dabei die Lichtsetzung?
Die Aufnahmen fanden in meinem abgedunkelten Studio in Berlin statt. Ich konnte den Orbiter als Hauptlichtquelle verwenden. Ich fotografierte direkt hinter dem Orbiter, der fast auf dem Boden stand. Das Licht kam direkt aus der Mitte, etwas unterhalb der Gesichter. Als Gegenlicht benutzte ich zwei ARRI SkyPanels, an den Seiten hatte ich zwei farbige Fresnel-Spots.
Welche Eigenschaften des Orbiter waren während der Aufnahmen wichtig und warum?
Mir gefällt der Reflex, den der Orbiter in den Augen der Kinder erzeugt hat. Er strahlt ein Licht aus, das weich und direkt zugleich ist. Ich war wirklich überrascht von dem farbigen Licht, der Helligkeit und wie einfach es zu verwenden war. Wenn man als Fotograf einen Blitz benutzt, ist es sehr aufwändig, farbiges Licht mit verschiedenfarbigen Folien zu erzeugen. Mit dem Orbiter dauerte es nur einen Knopfdruck und eine Drehung. Beeindruckt war ich auch von der Intensität der Farben, die für unterschiedliche Stimmungen sorgen. Es ist ein riesiger Vorteil, schnell arbeiten zu können und dadurch mehr Zeit für Kreativität zu haben. Alles funktionierte so reibungslos, dass ich den Kindern sogar erlauben konnte, ihre eigenen Farben zu wählen.
Was ist aus Deiner Sicht der Hauptvorteil des Orbiter für Fotografen?
Die Kombination von Dauerlicht mit einfachen Farbwechseln und der speziellen Reflexion. Ich bin in der Lage, die Ergebnisse bei der Verwendung des Orbiter im Gegensatz zur Blitzfotografie unmittelbar zu beurteilen, und mit dem Orbiter ist die Feinabstimmung viel einfacher.