Jochen Kohl ist seit über 25 Jahren als Werbefotograf tätig. Er gilt als Meister des Farbmanagements im fotografischen Workflow und hat am eBook „So einfach geht Farbmanagement“ von Datacolor mitgewirkt, aus dem er hier Tipps und Tricks zum richtigen Drucken verrät.
Für einen kommerziellen Fotografen ist es wichtig, ein präzises und konsistentes Farbmanagement im gesamten Workflow, von der Bilderfassung bis zum Druck, zu gewährleisten. What you see is what you get (WYSIWYG) – ein kontrollierter Workflow mit einem konsequent durchgeführten Farbmanagement von der Aufnahme, über den Monitor, dem richtigen Umgang mit dem Softproof, bis hin zum richtigen Profil für den Drucker, ist die Grundlage für ein farbgetreues Arbeiten.
Bei Fotodruckern sorgen bis zu einem dutzend Tinten für einen größeren Druckfarbraum als in der Vergangenheit, als Drucker mit vier bis sechs Tinten auskommen mussten. Heute haben Drucker nicht nur intensivere Farben oder tieferes Schwarz als die Vorgänger, sondern können dadurch in einigen Bereichen auch einen größeren Farbraum darstellen als Adobe RGB.
Man kann sich nun schon bei der Papierauswahl, zum Beispiel mit ColorSync am Mac, einen Überblick verschaffen, wie sich mit der jeweiligen Drucker- und Papierkombination der mögliche Farbraum für das entsprechende Motiv eignet. Somit erschließen sich mit den aktuellen Druckermodellen je nach gewählter Renderpriorität neue Wege.
Softproof
War neben „Sättigung“ auch „Absolut Farbmetrisch“ eine für die Fotografie lange ungeeignete Renderpriorität, schafft sie heute eine Alternative, um einen langwierigen Softproof-Bearbeitungsprozess abzukürzen, vorausgesetzt Motiv und Farbräume lassen es zu. Stellt sich zum Beispiel die Anforderung, dass ein Bild, das vorher bereits auf einem hochwertigen FineArt Papier – wie zum Beispiel dem Ilford Galerie Gold Fibre Gloss – gedruckt wurde, nochmal auf einem günstigeren Papier gedruckt wird, muss man sich oft im Softproof mit den jeweiligen Papiereigenschaften beschäftigen.
Durch die optischen Aufheller ist man mit den gängigen Renderprioritäten wie „Perzeptiv“ oder „Relativ Farbmetrisch“ schnell damit konfrontiert, dass besonders die Hauttöne unvorteilhaft abdriften und man so zu einem langwierigen Softproofprozess gezwungen wird, um farbgetreu arbeiten zu können. Wird in diesem Fall „Absolut farbmetrisch“ angewandt, erreicht man eine Bildwirkung, die auf diesem Papier dem Original treu bleibt, und dessen Farbstimmung oder Anmutung auch der des vorherigen Druckes sehr nahe kommt.
So wie es auch gilt sich motivabhängig bei den anderen Renderprioritäten mit den Optionen der Tiefenkompensierung zu beschäftigen, sollte man auch hier einfach mal festgeschrieben Wege verlassen und sich neuen Optionen offen gegenüber zeigen.
Das Ergebnis
Wichtig ist aber, dass die Betrachtung des Druckergebnisses unter Tageslicht geschieht, die Bildbearbeitung und Kontrolle an einem kalibrierten Monitor durchgeführt wird und man ein passendes ICC-Profil
für die jeweilige Drucker/Papier/Tinten-Kombination erstellt, damit Softproof und Druck das gleiche Ergebnis zeigen. Dies kann beispielsweise mit dem Spyder Print von
Datacolor geschehen. Ganz vermeiden lassen sich Fehler aber nicht. Immer wieder passiert es, dass die Farben nicht stimmen. Meist liegt es aber an der falsch eingestellten Rendering-Priorität oder am falsch gesetzten Häckchen bei der Tiefenkompensierung.
Das Werkzeug
Warum ich den SpyderX Studio empfehle? Mir ist die 100%ige Kontrolle über die Farben extrem wichtig. Ohne einen kalibrierten Farbworkflow habe ich bei den beschriebenen Sachverhalten keine verlässliche Beurteilungsgrundlage. Geräte zur Farbkalibrierung in der Fotografie sind ein „Muss“.
SpyderX Studio ist mit Datacolors Flaggschiff SpyderX Elite für die Monitorkalibrierung „on board“ sowie mit dem Spyder Print ausgestattet und ist das richtige Werkzeug zur präzisen Printer-Profilierung. Das gute Preis-/Leistungs-Verhältnis ist selbstredend in einer Produktzusammenstellung wie dem Studio-Paket immer attraktiver als der Kauf der einzelnen Komponenten.
https://spyderx.datacolor.com/de/
War neben Sättigung auch Absolut Farbmetrisch eine für die Fotografie lange ungeeignete Renderpriorität, schafft sie heute eine Alternative, um einen langwierigen Softproof-Bearbeitungsprozess abzukürzen, vorausgesetzt Motiv und Farbräume lassen es zu
AdobeRGB vs. Papier 1:
Grau dargestellt ist hier der AdobeRGB-Farbraum, in dem farblich nun ein Papier mit einem Druck-Farbraum dargestellt wird, der in einigen Bereichen den AdobeRGB Farbraum sogar übertrifft. Ist dies passend für das Motiv, hat man die richtige Papierwahl getroffen
AdobeRGB vs. Papier 1 anderer Drucker: Hier wird das gleiche Papier auf einem anderen Drucker, ebenfalls mit 12 Farben, dargestellt. Man erkennt, dass dessen Druck-Farb-raum etwas kleiner ist, doch teilweise immer noch in machen Bereichen größer ist als der AdobeRGB-Farbraum
AdobeRGB vs. Papier 2: Hier nun ein anderes, auch hochwertiges Papier, das aber durch seine Eigenschaften nicht in der Lage ist, das Potential des AdobeRGB-Farbraums voll auszuschöpfen
Exemplarisch für diese leistungsstarke Geräteklasse steht hier der Canon Pro-2000
Man kann sich schon bei der Papierauswahl, zum Beispiel mit ColorSync am Mac, einen Überblick verschaffen, wie sich der jeweilige mögliche Farbraum von der Drucker- und Papierkombination für das entsprechende Motiv eignet
Datacolor
SpyderX Upgrade-Angebote
Datacolor bietet allen Kunden, die bereits einen Monitorkalibrier-Sensor besitzen, unter dem Motto „Zeit für ein Facelift – alten Sensor abgeben, neuen SpyderX günstig erwerben!“ die Möglichkeit, diesen bei teilnehmenden Fotofachhändlern abzugeben. Im Gegenzug erhält der Kunde beim Neukauf des SpyderX Pro oder SpyderX Elite Preisnachlässe bis zu 80 Euro. Dabei ist es egal, ob es sich um ein älteres Monitorkalibriergerät von Datacolor oder einen Sensor eines anderen Herstellers handelt.
Kunden, die das Umtausch-Angebot nutzen, zahlen für den SpyderX Pro nur 139 Euro (statt 179), für den SpyderX Elite 199 Euro (statt 279) inklusive Mehrwertsteuer. Das Upgrade-Angebot gilt ab sofort bis einschließlich 30. September 2019. Es ist bei den teilnehmenden Händlern Calumet, Foto Erhardt, Foto Leistenschneider und Hifi & Foto Koch sowohl online als auch in den Filialen verfügbar. Das Altgerät muss bei der Aktion eingesendet oder vor Ort abgegeben werden.