Mit 18 gewann Ulla Lohmann den Wettbewerb „Jugend forscht“ und ging vom Preisgeld auf eine Weltreise, auf der sie heute, mit 40, noch immer zu sein scheint. Ein Schwerpunkt ihrer fotografischen Arbeit ist das Thema Vulkanismus.
Ulla Lohmanns aktuelle Heimat ist das oberbayrische Schäftlarn. Mehr als ein Drittel des Jahres verbringt die erfolgreiche Fotografin und Filmemacherin allerdings nicht zuhause. Gerade hat sie ihr neuestes Buch veröffentlicht, das – man kann es kaum glauben – vom Umschlag abgesehen nur eine handvoll Bilder enthält. Der Titel: „Ich mach das jetzt“ fasst ihr Leben und auch ihre Einstellung dazu umso besser zusammen.
Lohmann begreift sich selbst in erster Linie als Geschichtenerzählerin – egal ob mit Fotos, Filmen oder live. Und das tut sie extrem gut, wie die zahllosen Veröffentlichungen in Magazinen wie National Geographic und Geo sowie unzählige Reportagen von oder über Lohmann eindrucksvoll belegen. Seit sie als Achtjährige zusammen mit ihren Eltern im zerstörten Pompeji eine erste Ahnung der vernichtenden Kraft eines Vulkans bekam, lässt sie das Thema Vulkanismus nicht mehr los. Bis die Abenteurerin allerdings als einer der ersten Menschen überhaupt einmal am Rande des brodelnden Lava-Sees des Vulkans Benbow auf der Insel Ambrym stehen würde, sollten noch viele Jahre ins Land ziehen. 1999 stand sie das erste Mal am Kraterrand des Vulkans, im pazifischen Inselstaat Vanuatu. Weit unten, tief im Krater konnte man den See aus flüssiger Lava mehr erahnen denn sehen, und sofort erwuchs in Lohmann der Traum, da einmal so weit wie möglich hinabzuklettern – weiter, als je ein Mensch zuvor – und sich das Naturspektakel einmal aus der Nähe anzusehen. Und da Beharrlichkeit eine der prägendsten Eigenschaften der Fotografin und Filmemacherin ist, verfolgte sie dieses Ziel hartnäckig. Dazu schloss sie sich einer Expedition von National Geographic an, zunächst noch als Köchin. Später studierte sie Umweltmanagement und Fotojournalismus in Australien und verkaufte erste Reportagen. Auf einer ihrer Expeditionen lernte sie den Alpinisten Basti Hofman kennen und lieben – die beiden werden ein Team und verfolgten ihre Ziele fortan gemeinsam. 2014 war Lohmanns Traum zum Greifen nah: Zusammen mit ihrem Basti und dem französischen Vulkanologen Thomas Boyer drang sie mehrere hundert Meter auf die zweite von drei Ebenen im Krater des Benbow vor. Doch der unverhofft einsetzende Regen verwandelte sich in Kombination mit den Vulkangasen zu einem ätzenden, lebensbedrohlichen Sturzbach, der die Tragfähigkeit der Seile und Karabiner zunichte zu machen drohte. Trotz des sofortigen Abbruchs gelang der Wiederaufstieg nur mit knapper Not. „Solche Rückschläge sind wahnsinnig frustrierend. Kurz vor Erreichen des Ziels den Rückzug antreten zu müssen, ist wirklich hart.“
Der nächste Versuch 2015 startete nicht viel erfolgsversprechender: Mehr als drei Wochen musste das Team in selbstgezimmerten Schutzhütten am Fuß des Vulkans ausharren und den Dauerregen abwarten. „Ich komme mir vor wie ein eingesperrtes Tier, und der Regen ist unser Käfig“, schrieb Lohmann damals in ihr Tagebuch. Doch kurz vor Ende der auf vier Wochen angelegten Expedition klart das Wetter auf, und das Team kann den Abstieg in den Krater wagen. Am Kraterrand seilen sie sich die ersten 150 Meter auf die erste Ebene ab. Dann noch einmal 110 Meter auf die zweite Ebene. Hier mussten sie im Vorjahr aufgeben. Doch dieses Mal haben sie mehr Glück. Die letzten 150 Meter Abstieg führen sie auf die unterste Ebene. Immer wieder werden sie dabei von giftigen Gasen umhüllt, die Sichtweite sinkt teilweise auf unter zehn Meter. Unten angekommen werden sie mit einem Anblick belohnt, den vor ihnen noch kein Mensch genossen hat. Nur 50 Meter unter ihnen brodelt ein See aus rotglühender Lava, die explosionsartig bis zu 70 Meter in die Höhe schießt. Der Vulkanologe Boyer misst die Oberflächentemperatur: 1.276 Grad Celsius – 200 Grad mehr als erwartet. Ulla Lohmann fotografiert das Spektakel und ihr gelingen atemberaubende Bilder. In Hitzeschutzanzüge gehüllt nimmt sie zusammen mit Boyer Lavaproben.
Für Boyer war die Expedition 2015 nur der Anfang, und auch Lohmann ist weiterhin mehrfach im Jahr auf Ambrym und pflegt dort intensive Kontakte zu den Inselbewohnern. „Mittlerweile wurden schon drei Kinder nach mir benannt“, berichtet die 40-jährige nicht ohne Stolz. Die älteste Ulla ist inzwischen acht Jahre alt, und an dieser großen Ehre lässt sich die Besonderheit von Lohmanns Arbeitsweise ablesen: Mit Beharrlichkeit, großem Einfühlungsvermögen und jeder Menge Herzlichkeit lässt sie sich voll und ganz auf ihre Themen und vor allem die damit verbundenen Menschen ein.
Dazu gehört es auch, die jeweilige Landessprache zu beherrschen. Nur so ist es ihr gelungen, das Vertrauen des Anga-Stammes in Papua-Neuguinea zu gewinnen. „Häuptling Gemtasu hat mich wie eine Tochter aufgenommen. Und mein Mann Basti hat bei Gematsu ganz offiziell um meine Hand angehalten. Dazu hat er sogar ein Schwein als Brautgeschenk gestiftet“, berichtet die Fotografin augenzwinkernd. Inzwischen ist Gematsu gestorben. Zu seinen Lebzeiten hat er Lohmann noch ein außergewöhnliches Versprechen abgerungen: Gemtasu wollte als Erster seit einer ganzen Generation – so wie zuletzt sein Vater – einer alten Tradition folgen, und mumifiziert werden. Lohmann sollte diesen Prozess dokumentieren. Als es dann wirklich soweit war, musste sie lange mit sich ringen, entschloss aber dann doch, sich dieser schweren Aufgabe zu stellen.
Der Lohn ihrer zeitaufwändigen Arbeitsweise sind einzigartige, intime Reportagen mit ganz besonderen Einblicken und grandiosen Bildern. Wenn Lohmann von ihren Expeditionen zurück in die oberbayrische Heimat kommt, bearbeitete sie ihre Bilder fürs Internet im sRGB-Farb-raum schon immer selbst. „Aber für meine Buchprojekte habe ich den Verlagen in der Vergangenheit oft die RAW-Bilder zur Verfügung gestellt“, so die Fotografin. „Ich dachte, so haben sie alle Möglichkeiten, das Maximum aus meinen Bilder herauszuholen“, meinte Lohmann, „doch im Buch sahen die Bilder leider oft nicht so aus, wie ich mir das vorgestellt habe.“
Seit einigen Monaten nutzt Ulla Lohmann nun den ColorEdge CG2730 von EIZO und ist begeistert: „Es ist der Wahnsinn, welche Farben plötzlich in meinen Bildern stecken. Die gesättigten Rottöne meiner Vulkanbilder zum Beispiel bekommen plötzlich noch einmal eine ganz andere Intensität.“ Und um in Zukunft unliebsame Überraschungen zum Beispiel bei Buchproduktionen zu vermeiden, gibt die Fotografin ihre Bilder inzwischen fertig bearbeitet ab. „Wenn ich das ICC-Profil des Drucks habe und die Bilder in der Softproofansicht bearbeite, kann ich sicher sein, dass sie hinterher im Druck auch so aussehen, wie ich sie haben will, nämlich so, wie ich die Situation gesehen habe und festhalten wollte“, erklärt Lohmann. Eine große Hilfe dabei ist der eingebaute Kalibrierungssensor des Monitors. Damit kann der Bildschirm sogar selbst dafür sorgen, dass die Darstellung immer exakt der Datei entspricht. Das funktioniert sogar, wenn Lohmann mal wieder irgendwo in der Welt unterwegs ist und am Monitor kein Rechner hängt. Wieder zuhause angekommen, kann sie direkt mit der Auswertung der Expeditionsergebnisse beginnen, ohne sich vorher noch um technische Belange wie Monitorkalibrierung oder ähnliches kümmern zu müssen.
Häufiger wird Lohmann auch in Zukunft nicht zuhause sein. Ihr nächstes Projekt: „Abenteuer Europa: 47 Länder, 47 Berge, 470 Tage“ verfolgt das Ziel, jeweils den höchsten Berg aller Länder Europas aus eigener Kraft ohne technische Hilfsmittel zu besteigen. Eines ist gewiss: man darf gespannt sein, welche einzigartigen Geschichten Lohmann dann zu erzählen haben wird.
www.ullalohmann.com
EIZO
ColorEdge CG2730
Der voll ausgestattete 27-Zoll-Grafik-Monitor ColorEdge CG2730 erfüllt mit seinem eingebauten Kalibrierungssensor, dem True-Black-Panel und der mitgelieferten Lichtschutzblende die Anforderungen professioneller Fotografen. Er nutzt ein Wide-Gamut LCD-Panel (IPS) mit einer Auslösung von 2.560 x 1.440 Pixeln und einem Seitenverhältnis von 16:9, das 99 % des AdobeRGB-Farbraumes abdeckt.
Der Monitor kann Bilder in der Größe DIN A3 anzeigen und bietet zusätzlich ausreichend Platz für die Darstellung von Software-Paletten. Die Bildqualität ist bei einem hohen Kontrastverhältnis (1.500:1) und der Fähigkeit, tiefes Schwarz wiederzugeben, herausragend.
Jeder einzelne EIZO ColorEdge wird im Werk präzise eingemessen und vorkalibriert. Außerdem wird die Homogenität und Farb-reinheit jedes einzelnen Panels ausgemessen und korrigiert, um eine absolut unverfälschte und homogene Bilddarstellung zu erreichen.
Das innovativste Feature ist jedoch der eingebaute, einfach zu nutzende Sensor zur Kalibrierung, der im Gehäuserahmen ruht und zur Messung ausschwenkt. Damit macht er Zusatzgeräte von Drittanbietern überflüssig. Der Sensor ist auf jeden einzelnen Schirm individuell abgestimmt.
Der CG2730 ist neben der Software ColorNavigator 6 auch mit dem ColorNavigator NX kompatibel und lässt sich so in größere Farbmanagement-Workflows integrieren. Zusätzlich wird das Gerät mit einem Blendschutz geliefert. Weitere Informationen unter www.eizo.de