Eine gute Kamera ist die, die man dabei hat und auch im Bezug auf Stative hat dieser Spruch seine Gültigkeit. Das Rollei C5i Carbon ist dank kompakter Packmaße und geringem Eigengewicht so ein „Immer-dabei-Stativ“.
Bereits beim ersten Anfassen werden zwei Punkte deutlich. Zum einen ist das Rollei wertig verarbeitet, nichts klemmt oder klappert und die luftgedämpften Beinsegmente lassen sich mit einem Dreh butterweich ausfahren. Zum anderen ist das aus Carbon gefertigte Dreibein mit einem Gewicht von lediglich 1.335 Gramm sehr leicht.
„Carbon hat für mich einen absoluten Vorteil gegenüber Aluminiumstativen und das ist das geringe Gewicht“, schwärmt Robert Sommer, Photographer of the Year 2016 der Royal Society of Biology. Tatsächlich wiegt die Carbon-Variante des C5i 300 Gramm weniger als die Aluminium-Variante, was besonders für Natur- und Landschaftsfotografen wie Robert Sommer einen erheblichen Unterschied macht: „Wenn ich mit der Kamera in der Natur unterwegs bin, dann fast ausschließlich zu Fuß. Da weiß ich dann jedes Gramm zu schätzen, das ich weniger mit mir rumtragen muss.“ Und auch der Pfälzer Profifotograf Harald Kröher weiß um die Vorteile von Carbon: „Es ist steifer als Stahl, jedoch rund fünfmal leichter und thermisch stabil.“ Aus diesem Grund lassen sich auch größere Kameras auf den Carbon-Stativen montieren, wie der Profifotograf und Workshop-Leiter Fabian Haspinger aus Südtirol erfahren durfte: „Carbon-Stative sind aus meiner Sicht für größere kompakte Kameras, vor allem aber für System-, Bridgekameras sowie leichte SLR konzipiert.“ Haspinger orientiert sich bei der Stativwahl an der einfachen Handhabung sowie an Stabilität und Schwingungsarmut.
Trotz des geringen Gewichtes präsentiert sich das C5i im Praxistest sehr stabil und trägt bis acht Kilogramm an Equipment. Wer sich bis an die Maximalbelastung herantastet, kann dem leichtgewichtigen Stativ über den im Lieferumfang enthaltenen Haken etwas mehr Stabilität verleihen, indem beispielsweise Kameratasche oder Rucksack unter das Stativ gehängt werden.
Die Mittelsäule lässt sich auch umgedreht in Retrostellung verwenden. Dies ermöglicht einen geringen Abstand von nur 2,5 Zentimetern zum Boden und somit können Makromotive perfekt eingefangen werden.
Über die Winkeleinstellung an der Stativbasis können je nach Aufnahmesituation ein spitzer Winkel, ein mittlerer Winkel und ein flacher Winkel eingestellt werden. Für den Transport werden die Beine einfach über den spitzen Winkel hinaus zusammengeklappt. Somit liegt der Stativkopf zwischen den Beinen und das Packmaß schrumpft auf 43,5 Zentimeter. Das ist dann nicht nur Fluggepäck-tauglich sondern erleichtert auch den Transport direkt am Fotorucksack oder an der Fototasche. Unter den Gummikappen an den Stativfüßen befinden sich Metallspikes, die dem C5i auch in unwegsamem Gelände Halt bieten. Apropos Halt – die Allwetter-Polsterung bietet auch bei Regen und Schnee zuverlässigen Grip. „Ich hatte kürzlich ein Carbon-Stativ im Gebirge auf über 2.500 Metern mit dabei. Ich traf auf widrigste Bedingungen: Wind, Schnee und vor allem die Kälte machten mir zu schaffen. Das Stativ musste ich mit dicken Handschuhen bedienen. Durch die gut gummierten Drehverschlüsse an den Beinsegmenten klappte das Aufstellen auch mit diesen,“ erklärt Profifotograf Fabian Haspinger.
Aus drei macht Eins
Das Dreibein lässt sich mit wenigen Handgriffen in ein Einbein verwandeln. Dabei kann eine kleine sowie eine große Einbeinvariante zusammengeschraubt werden. Die kleinere Ausführung bietet einen Arbeitsbereich von 49 bis 131,5 Zentimetern, die größere Varianten mit angeschraubter Mittelsäule von 82 bis 164,5 Zentimetern. Mit der im Liefer-
umfang enthaltenen Gürteltasche lässt sich das 568 beziehungsweise 654 Gramm schwere Einbein nicht nur bequem am Körper transportieren, sondern die Tasche kann auch in Kombination mit dem Einbein als Hüftstativ eingesetzt werden. So lassen sich in der Praxis sowohl Foto- als auch Videoaufnahmen stabilisieren, ohne dass dabei das gesamte Dreibein aufgebaut werden muss. Die Mobilität des Anwenders bleibt erhalten, was bei vielen Aufnahmesituationen von Vorteil ist.
Kopfsache
Der Stativkopf findet über eine Stativschraube mit wahlweise 3/8 beziehungsweise 1/4 Zoll Gewinde Anschluss an das C5i. Im Lieferumfang enthalten ist der Kugelkopf. Dieser 3D Kugelkopf bietet eine 360-Grad-Panoramafunktion sowie eine ja nach Equipment individuell verstellbare Friktion. Gleich drei Wasserwaagen unterstützen den Fotografen und Filmer bei der vertikalen und horizontalen Ausrichtung der Kamera.
Die Schnellwechselplatte ist Arca Swiss kompatibel.
Auf 5 folgt 6
Neben dem C5i hat Rollei mit dem C6i ein weiteres Carbonstativ im Programm. Der „große Bruder“ verfügt über einen vergleichbaren Funktionsumfang, bietet aber mehr Tragkraft und ein Plus bei der Arbeitshöhe. Durch den größeren Rohrdurchmesser von 28 statt 25 Millimetern, trägt das C6i bis zu 12 Kilogramm an Equipment. Die maximale Arbeitshöhe liegt bei 171,5 Zentimetern bei einer gleichbleibenden geringsten Arbeitshöhe in Retrostellung von 2,5 Zentimetern. Sowohl beim C6i Carbon als auch beim C5i Carbon ist eine Stativtasche plus Werkzeug im Lieferumfang enthalten. Das C6i Carbon kostet 299 das C5i Carbon 249 Euro.
Fazit
Wo andere Stative zu klobig und schwer sind, bietet das C5i eine praktische Alternative. Klein, kompakt und trotzdem stabil, findet es überall dort Anwendung, wo das „große Besteck“ den Fotografen oder Filmer in seiner Bewegungsfreiheit einschränken würde. Egal ob Reise-, Reportage-, Natur-, Sport- oder Eventfotografie – die Einsatzgebiete des Rollei C5i sind vielfältig. Es ist eben ein echter Universalist, und damit der Prototyp eines „Immer dabei Stativs“.
Weitere Informationen sind unter www.rollei.de/staysteady zu finden.
Dieser Beitrag ist in ProfiFoto 4/17 erschienen.
https://youtu.be/MCTng66lw3k