Der fotografische Workflow unterliegt einem ständigen Wandel: von anlog zu digital aber auch von stationär zu mobil. Immer mehr Fotografen wie Calvin Hollywood nutzen mobile Endgeräte in einem auf Effektivität ausgerichteten professionellen Workflow und organisieren und bearbeiten ihre Bilder, wo immer und wann immer es in ihren Arbeitsablauf passt.
Calvin Hollywood zählt zu den gefragtesten Fotokünstlern, Video-Trainern und Referenten in der deutschen Photoshop-Szene. Das beinhaltet auch eine ausgedehnte Reisetätigkeit von Vortrag zu Vortrag und von Shooting zu Shooting. Von unschätzbarem Vorteil ist es dabei, die besten Bilder vom jeweiligen Shooting direkt von unterwegs auswählen und bearbeiten zu können und diese Bearbeitungen mit Adobe Photoshop und Lightroom auf dem Desktop zu synchronisieren.
In der Praxis funktioniert dies bei Calvin Hollywood folgendermaßen: Calvin Hollywood hat nach der Location-Suche in Dubai ein Motiv auf dem Dach eines Wolkenkratzers gefunden. Direkt beim Shooting importiert er die Fotos aus seiner DSLR-Kamera in Lightroom CC über Datei > Fotos und Videos importieren. Zusätzlich fotografiert Calvin mit Adobe Color CC auf seinem Smartphone, um Farbstimmungen direkt von der Location mitzunehmen. Color CC erstellt Farbthemen aus dem Fotomotiv, was später Farbkorrekturen oder das Erstellen von Verläufen und Designobjekten wie Texten oder Farbflächen erleichtert. Die Livevorschau zeigt schon vor dem Fotografieren die fünf Farbtöne. Mit Antippen des Auslösers kann das Thema mit einem Namen gespeichert und dann aus Photoshop CC und anderen Apps verarbeitet werden.
Bilder unterwegs organisieren und bearbeiten
Wartezeiten während des Shootings oder Reisezeiten lassen sich ebenfalls effektiv und kreativ nutzen. Nach dem Shooting sucht Calvin beispielsweise mit Lightroom mobile auf dem Tablet schon am Flughafen und im Flugzeug die besten Aufnahmen heraus und nimmt erste Farbkorrekturen vor. Dank Creative Cloud sind die Aufnahmen automatisch synchronisiert, sobald Calvin Lightroom mobile auf dem iPad öffnet. Unter „Anpassen“ kann man zum Beispiel mit „Belichtung“ und „Tönung“ die Aufnahmen in die gewünschte Optik bringen.
Alle Änderungen, die unterwegs in Lightroom mobile vorgenommen werden, werden automatisch mit Lightroom CC auf dem Desktop synchronisiert. Calvin Hollywood findet im Studio am Desktop-Rechner alle Änderungen schon in Lightroom vor. Die besten Aufnahmen lädt er über Foto > Bearbeiten in… > In Photoshop als Smartobjekt öffnen… in Photoshop CC. In Photoshop kann er mit dem aus Color CC übernommenen Farben letzte farbliche Abstimmungen vornehmen. Über Fenster > Erweiterungen > Adobe-Color-Themen können die Color-Farbthemen dazu geöffnet werden.
Als letzter Schritt folgt die Ausgabe der Bilddaten, entweder als Druck oder zu Präsentationszwecken im Web.
Das Foto-Abo
Speziell für den Fotoprofi hat Adobe
ein spezielles Programmpaket geschnürt. Das Creative Cloud Foto-Abo kostet 11,89 €/Monat inkl. MwSt. und beinhaltet die aktuellen Versionen von Photoshop und Lightroom. Die Aktualität ist dabei nur einer der vielen Vorteile der Cloud-Lösung. Neue Programmfunktionen und Kamera-Updates finden über die Cloud unmittelbar den Weg auf den jeweiligen Anwendercomputer. Ein weiterer Pluspunkt: Profis fotografieren viel – auch unterwegs und dazu noch mit verschiedenen Geräten wie Smartphones, Tablets und Kameras. Mit dem Foto-Abo sind alle Bilder immer und überall griffbereit. Bilder vom Smartphone liegen automatisch in der Lightroom-Bibliothek und stehen zugleich auch in den mobilen Apps Photoshop Mix, Photoshop Fix oder Adobe Slate bereit.
Dank Synchronisierung mit CreativeSync sind alle Bilddaten im Bezug auf die Bearbeitung immer auf dem neuesten Stand und zwar auf allen Geräten.
Zudem lassen sich Bilder mit der Web-Version von Lightroom in jedem Browser verwalten, auch mit der Option, auf die Schnelle eine Bildersammlung für Kunden zur Bildauswahl zusammenzustellen. Online-Services wie Adobe Portfolio unterstützen zudem die zeitgemäße Präsentation der eigenen Fotos.
Weiterführender Link zu einer Aufzeichnung des Schritt-für-Schritt-Webinars Mobile Apps mit Calvin Hollywoog
Mobile Apps für Bildbearbeitung
Mit Lightroom Mobile können auf Basis der Adobe Photoshop-Technologie Fotos direkt vom iOS oder Android-Smartphone oder Tablet aus bearbeitet und weitergeben werden. Dank über 40 Vorgaben können Aufnahmen mit nur einem Tap bearbeitet werden. Farbe, Klarheit oder Vignetten lassen sich angepassen. Außerdem kann die Android App auch RAW-Daten entwickeln.
Photoshop Fix bringt professionelle Bearbeitungsfunktionen von Photoshop inklusive einer übersichtlichen Benutzeroberfläche auf das iPhone, iPad und iPad Pro. Dank der Vernetzung über die Creative Cloud lassen sich die Bilder für den letzten Schliff problemlos an Photoshop CC, Lightroom CC und Photoshop Mix übertragen.
Mit Photoshop Mix können Bildelemente ausgeschnitten und miteinander kombiniert, Ebenen überblendet und individuelle Looks angewendet werden. Das funktioniert auf iPhone, iPad oder Android-Geräten. Dank der Integration mit Photoshop CC lässt sich so der professionelle Workflow mobil und offen gestalten. Bilder lassen sich bequem zwischen Photoshop Mix und Photoshop Fix austauschen.
Visual Storytelling mit Slate: Diese Adobe App bietet eine komfortable Möglichkeit, Geschichten und Inhalte in besonderer Art und Weise zu erzählen und zu teilen. Das Layouten von Texten und Bildern im Magazin-Format ist mit Hilfe verfügbarer Designvorlagen und Schriften spielend leicht möglich.
Auch wenn es um das bewegte Bild geht, bietet Adobe eine mobile Lösung an. Mit Adobe Premiere Clip lassen sich Videoaufnahmen mit einem Android- oder iOS-Gerät sich in abwechslungsreiche Filme mit Sound umwandeln. Diese können direkt in sozialen Netzwerken gepostet oder mit der Creative Cloud zur weiteren Bearbeitung mit Premiere Pro CC synchronisiert werden.
Dieser Artikel ist in ProfiFoto 4/16 erschienen.