Fakt ist, die Qualität von analogen Vorlagen wird im Laufe der Zeit schelchter. Selbst bei optimaler Lagerung nagt der Zahn der Zeit an Dias, Negativen und Aufsichtvorlagen. Es besteht also dringender Handlungsbedarf. Mit der SilverFast Archive Suite bietet LaserSoft Imaging eine effektive wie intelligente Scan-Lösung zum Aufbau eines digitalen Bild-Archives.
Die SilverFast Archive Suite arbeitet nahtlos mit den professionellen Scannermodellen aller namhaften Hersteller zusammen und ist für das Erfassen größerer Bildbestände konzipiert. So nutzen beispielsweise das Metropolitan Museum, das MoMa, und die Anna Amalia Bibliothek – um nur einige zu nennen – die Archive Suite zum Digitalisieren ihrer Bestände. Die Software eignet sich aber nicht nur für den qualitativen High-End Scan. und Archivierungsworkflow von Museen und Bibliotheken sondern selbstverständlich auch für das effektive Digitalisieren von Fotografen-Archiven.
Die SilverFast Archive Suite setzt sich aus der Scanner-Software SilverFast Ai Studio 8 und der Bildbearbeitungssoftware SilverFast HDR Studio 8 zusammen. Sie unterstützt den Anwender mit einer Vielzahl an Automatiken, die der erfahrene Nutzer dann Schritt für Schritt optimieren und individuell dem eigenen Scan-Workflow anpassen kann. Der so genannte WorkflowPilot führt in der Scansoftware SilverFast Ai Studio 8 durch alle erforderliche Bearbeitungsschritte und da in der richtigen Reihenfolge. Je nach Material und Verwendungszweck ergibt sich ein anderer Arbeitsablauf, der dann mit dem WorkflowPilot Schritt für Schritt durchgegangen wird. Ein weitere Pluspunkt ist die intuitiv zu bedienende Benutzeroberfläche.Wer mal nicht weiter weiß, kann auch auf eingeblendete Hilfetexte und Erklärvideos zugreifen.
Innovative Scannfunktionen
Durch die intelligente automatische Rahmenfindung und die Auto-IT8-Kalibrierung können weitgehend automatisiert ganze Bildsammlungen in kürzester Zeit digitalisiert werden. Dabei ist auch möglich, den eigentlichen Scanvorgang und ein Bildbearbeitung zeitlich voneinander zu trennen. Dafür hat LaserSoft Imaging eigens das 64Bit-HDRi-RAW-Format entwickelt, welches neben den GRB-Bild-Daten sogar die Daten des Infrarot-Kanals des Scanners enthält, sodass nachträglich eine Staub- und Kratzerentfernung vorgenommen werden kann. Somit ist es Möglich, zunächst das individuelle Archiv aufzubauen und dann zu einem späteren Zeitpunkt mit der Bearbeitung der Bilddaten oder einer Auswahl derer zu beginnen. Verfügt der eingesetzte Scanner über keine Infrarot-Funktionalität, werden die gecannten Dateien als HDR – ohne i – abgespeichert.
Damit die Bilddaten mit einem möglichst großen Dynamik-Umfang erfasst werden, bietet die Silverfast-Software eine patentierte Multi-Exposure Technologie. Diese erfasst den maximalen Dynamikumfang des Originals durch einen 2-fach-Scan, wobei die Belichtungszeit des zweiten Scans verlängert wird. So werden im einen Durchgang die Details der hellen Bildbereiche erfasst und im anderen die der dunklen. Anschließend werden beide Einzelscans zu dem fertigen Bild verrechnet.
Effektive Staub- und Kraterentfernung
Ein weiteres unverzichtbares Ausstattungsmerkmal ist die Staub- und Kratzerentfernung, die sowohl hardware-basiert (iSRD) per Infrarotkanal des jeweiligen Scanners als auch softwarebasiert (SRDx)eingesetzt werden kann. Das software-basiertes Werkzeug zur Staub- und Kratzerentfernung, eignet sich besonders für Scanner, die über keine Infrarot-Funktionalität verfügen
Die der SRDx Fehler-Erkennung zugrunde liegenden Algorithmen erkennen Staub und Kratzer, da deren Bildinformationen von den umliegenden Bildinformationen sehr stark abweichen. Außerdem wurde der Algorithmus so programmiert, dass er typische Kratzerspuren erkennt. Mithilfe der umliegenden Bildinformationen können dann die erkannten Fehler automatisch herausgerechnet werden. Andere Programme zur Staub- und Kratzerentfernung nutzen meist einen Weichzeichner, wodurch sich die Bildqualität im Allgemeinen verschlechtert.
iSRD ist im Gegensatz zu herkömmlichen Verfahren hardwarebasiert und nutzt den Infrarotkanal des Scanners zur Fehlerdetektion. Infrarotes Licht ist besonders langwellig und durchstrahlt so die Farbemulsion von Negativen und Dias nahezu ungehindert, Kratzer und Staubpartikel reflektieren es dagegen. Das Bild, oder – je nach Scanner-Modell – die einzelne Bildzeile, wird in zwei Durchgängen gescannt, wobei im einen der reguläre RGB-Scan ausgeführt wird und im zweiten der zusätzliche Infrarot-Scan, der ausschließlich Defekte wie Staub und Kratzer erfasst. Anschließend erfolgt die rechnerische Staub- und Kratzerentfernung, indem nur dort korrigiert wird, wo der Infrarotkanal Defekte aufgezeichnet hat. Wichtige Bilddetails bleiben so erhalten. Ein Liste der iSRD-kompatiblen Scanner ist auf der Webseite des Herstellers zu finden.
Beide Methoden zu Staub- und Kratzerentfernung können kombiniert werden, um Bilddefekte hardware- und software-basiert optimal zu entfernen.
Und noch ein Pluspunkt: Beim Scannen und Verarbeiten von Bilddateien mit SilverFast 8 zeigt die so genannte JobMonitor App den Fortschritt diese Scan- oder Bildoptimierungs-Jobs auf iPhone, iPad oder iPod an. Die App bietet ein Vorschaubild und eine Fortschrittsanzeige für jedes zu verarbeitende Bild.
Archivsoftware
Einmal gescannt übernimmt nun SilverFast HDR Studio 8 mit integriertem Farbmanagement-System die Aufgabe der weiteren Bildbearbeitung und Archivierung. Auch dabei stehen intelligente Bildkorrekturen sowie individuelle Werkzeuge zur Wahl. Eine ständige Gamma-Synchronisation der 64-Bit Daten sorgt für eine konsistente Helligkeits- und Farbwiedergabe zwischen den beiden Programmen der Suite. Eine Stapelverarbeitung bietet auch hier mehr Effektivität.
Fazit
Kein Kompromisse bei Scan: Die Kombination aus 64-Bit HDRi-Format und SilverFast-Multi-Exposure schöpft die Leistung des jeweiligen Scanners und das Potenzial der Vorlage voll aus und bietet eine hervorragende Datenbasis – auch für zukünftige Anwendungen. Die Möglichkeit zur Trennung von Scanvorgang und Bildoptimierung bietet zusätzliche Optionen für den individuellen Workflow. In Sachen Qualität und Produktivität macht der Archive Suite so schnell keiner etwas vor. Die Archive Suite kostet 499 Euro (SE-Variante 299 Euro) und benötigt als Softwarevoraussetzung Mac OS ab 10.7 beziehungsweise Windows 7, 8 oder 10 in der 64 Bit-Variante.
Dieser Artikel ist in ProfiFoto 4/16 erschienen.