Alle Jahre wieder gibt es ein neues Heilsversprechen zur verlustfreien Kompression von Bilddaten. Vor allem für das schnelle und Speicherkapazitäten schonende Posten von Bildern auf sozialen Plattformen sind kleine Bilddateien gefragt. JPEG2000 war so ein Versuch, aber auch das von Google entwickelte WebP- oder das von Fabrice Bellard geschaffene BPG- Format. Nun macht wieder ein Kompressionsverfahren mit dem Suffix .FLIF von sich reden, das alle genannte Formatvorschläge an Effektivität weit übertreffen soll. Seine Erfinder behaupten ihre Alternative würde verlustfrei komprimierte Dateien erzeugen, die 35 Prozent kleiner sind als typische PNG-Dateien und sogar 37 Prozent weniger Speicherkapazität bräuchten als verlustfrei komprimierte JPEG 2000 Dateien. Selbst im Vergleich zu den innovativen Google Vorschlag WebP würden sie noch 15 Prozent kleiner sein und auch das BPG-Format mit 22 Prozent kleineren Dateien in den Schatten stellen.
Die FliF-Entwickler sind sich sicher, dass sie auch gegenüber der besten Bilddatenkompression bei gleicher Qualität ein um 10 Prozent kleineres Datenvolumen erreichen würden.
Ein weiterer Vorteil von Flif ist die Möglichkeit, die Bilder in verschiedenen Auflösungen zu laden, wodurch sich das Format vor allem auch für Anwendungen im ‚Responsive‘ Webdesign empfiehlt. Zudem ist das Format kostenlos als GNU General Public License (GPL) Version 3 oder höher erhältlich. völlig lizenzfrei zu nutzen.
Flif ist allerdings noch nicht ganz ausgereift und unterstützt bisher keine Metadaten wie EXCIF, ICC-Profile sowie XMP-Daten oder andere Farbräume als RG und RGBA. Die Farbtiefe wird bis zu maximal 16 Bits unterstützt. Ebenso sind die Geschwindigkeiten für die Kodierung und Dekodierung nicht besonders schnell.