Der Profoto A1 ist der kleinste Blitz, den Pro-foto je gebaut hat. Gleichzeitig markiert er den Einstieg der Marke in das On-Camera-Flash Segment, das bislang von Systemblitzen der Kamerahersteller und Anbietern wie Metz und Nissin bedient wird.
Profoto hat vor wenigen Jahren als erster den TTL Betrieb mit seinen Studio-blitzgeräten ermöglicht, deren mobile Vertreter unter der Bezeichnung Off-Camera-Flash vermarktet werden. Mit dem neuen A1 mischt Profoto jetzt auch bei den On-Camera-Blitzen mit, die gemeinhin als Systemblitze bezeichnet werden. Mit Maßen von 108 x 75 x 165 cm und einem Gewicht von 560 g (inkl. Akku) ist der A1 ähnlich dimensioniert wie die Profi-Systemblitze von Canon, Nikon und Co.
Wie diese kann der Profoto A1 entweder im Hotshoe der Kamera betrieben werden, oder entfesselt zum Einsatz kommen. Dennoch unterscheidet er sich von den in dieser Kategorie üblichen Systemblitzen.
Augenfälligster Unterschied: Der A1 verfügt über einen runden Blitzkopf anstelle der bei Systemblitzen typischen rechteckigen Reflektoren. Sein Licht soll dadurch besonders natürlich wirken. Zudem lässt sich sein Leuchtwinkel mit einem Dreh am Zoomring des Blitzkopfes anpassen – von einer Einstellung mit weitem Abstrahlwinkel und sehr sanftem Lichtabfall bis hin zu einem schmalen, stärker fokussierten Licht; ein Feature, das andere Systemblitzanbieter als Zoomreflektor bezeichnen.
Doch Profoto geht beim Thema Lichtformung noch einen Schritt weiter, denn es gibt für den A1 spezielle Lichtformer, die sich über eine magnetische Halterung am Blitz montieren lassen. Im Lieferumfang des A1 enthalten sind ein Dome Diffuser, eine Bounce Card und ein Wide Lens. Als optionale Extras sind ein Gel Kit und ein Soft Bounce erhältlich. Kompatibel zu den anderen Lichtformern von Profoto ist der A1 jedoch leider nicht.
Mit seinen großen Schwestermodellen beziehungsweise einem weiteren A1 kommuniziert der Blitz über seine AirTTL genannte, kabellose Schnittstelle, über die auch der Austausch mit der TTL-Messung der verwendeten Kamera erfolgt. Kompatibel ist der A1 zunächst mit Canon und Nikon Kameras, eine Sony-Version soll folgen.
Die per TTL-Blitzlichtmessung ermittelten Belichtungswerte können im A1 gespeichert und anschließend manuell verfeinert werden. Um auch bei hellem Umgebungslicht die gewünschten, typischen Blitzeffekte realisieren zu können, beherrscht der Profoto A1 außerdem High Speed Sync (HSS), erlaubt also die Synchronisation kurzer Verschlusszeiten bei Schlitzverschlusskameras.
Eine Besonderheit des A1 gegenüber Systemblitzen ist außerdem sein integriertes LED Einstelllicht, das zeigt, wie Licht und Schatten zusammenspielen. Zudem kann es bei schwachem Umgebungslicht als Lichtquelle genutzt werden.
Weil dieses LED Licht zusätzlich Energie kostet, verfügt der A1 über einen austauschbaren Li-Ion-Akku, der laut Profoto viermal länger halten soll als herkömmliche AA-Batterien, ohne dass die Leistung abfällt. Bei maximaler Blitzleistung liefert ein voller Akku demnach bis zu 350 Blitze, bevor er für rund 80 Minuten in die Ladestation muss.
Statt die Blitzleistung wie bei Systemblitzen üblich per Leitzahl anzugeben, spricht Profoto Studioblitz-typisch lieber über Wattsekunden: Die maximale Leistung des A1 liegt bei 76 Ws, der Leistungsbereich erstreckt sich über neun Blenden (2,0-10). Die Blitzfolgezeit des A1 bei voller Leistung gibt Profoto mit 1,2 Sekunden an.
Die Bedienung über das große, kontrastreiche Display auf der Rückseite des A1 stellt dank des einfachen, klar strukturierten Menüs keinen Fotografen vor größere Rätsel. Ziel war schließlich, mit dem A1 ein Blitzsystem zu entwickeln, das Fotografen nach dem Auspacken nur einschalten müssen, um loszulegen.
Fazit
Trotz seiner geringen Größe spielt der A1 in vielen wichtigen Punkten bei den Großen mit. Er ermöglicht unterwegs dank Einstelllicht und AirTTL maximale Sicherheit und Möglichkeiten zur Lichtgestaltung, egal ob Off- oder On-Camera. Der rund 1.000 Euro teure Profoto A1 darf daher als der kleinste „Studio“-Blitz der Welt gelten.