Im Portfolio von Picture Instrument finden man gleich drei kleine Helferlein, die spezialisierte Lösungen für fotografische Problemchen während der Nachbearbeitung bieten und dabei denkbar einfach in der Handhabung sind.
Das Programm Color Cone lässt sich gleich in mehrfacher Hinsicht gewinnbringend einsetzen. Zum einen um einen lokal, auf definierte Farben beschränkten Weißabgleich durchzuführen und zum anderen um Looks für Film und Foto zu erstellen, und nicht zuletzt kann die Software genutzt werden, um mehrere Kameras in ihrer Farbgebung anzupassen. Das 225 Euro teure Color Cone ist sehr intuitiv zu bedienen und dank eigens dafür entwickelter Color Warp Technologie, die auf dem HCL-Farbmodell basiert, resultieren daraus sehr stimmige Bildergebnisse.
Unabhängig davon, ob ein Bild von der Festplatte geöffnet oder über die Zwischenablage eingefügt wird (beispielsweise ein Screenshot aus einem Video), ergibt sich folgender Workflow: Zum Erstellen eines Punktes (Farbbereich) wird mit der Pipette eine Farbe im Bild gepickt. Der Radius (um die gewählte Farbe) bestimmt den zu verändernden Farbbereich. Feineinstellungen an der gewählten Quell-Farbe können anschließend getätigt werden. Der gewählte Bereich kann dafür bei Bedarf hervorgehoben werden. Anschließend wird der gewählten Quell-Farbe eine Ziel-Farbe zugeordnet und Color Cone transformiert den kompletten Quell-Farbbereich mittels Color Warp Technologie in Richtung der Ziel-Farbe.
Auf diese Weise lassen sich beliebig viele Punkte erstellen und somit sehr gezielt die Farben im Bild beeinflussen. Für den Feinschliff stehen zusätzlich zum eigentlichen Color Cone drei weitere Regler für Kontrast, Sättigung und Helligkeit zur Verfügung, welche auf das Gesamtbild wirken. Ist die gewünschte Farbbearbeitung abgeschlossen, so kann das bearbeitete Bild auf der Festplatte gespeichert werden. Zudem kann der so erstellte Look als 3D LUT (Lookup Table) zur weiteren Verwendung in Videoschnittprogrammen oder in Photoshop exportiert werden. Als Basis für zukünftige Bearbeitungen in Color Cone können sämtliche Einstellungen als Preset gespeichert werden.
Eine kostenlose 14-Tage Testversion steht unter http://www.picture-instruments.com/products/index.php?id=10 zum Download bereit.
Sort’n’Rename und Time Fix
Ordnung fängt mit einem aussagekräftigen Dateinamen an. Über diesen werden die Bilder zudem schnell über die Suchfunktion des Betriebssystems gefunden. Außerdem bieten aussagekräftige Dateinamen eine gute Übersicht in Listenansichten und beugen Verwechselungen – auch beim Kunden – vor.
Egal ob die Bilder von mehreren Kameras nach dem Aufnahmedatum sortiert und durchnummeriert oder ob einzelne Bilder für einen Kunden in eine individuelle Reihenfolge gebracht werden sollen, mit Sort’n’Rename gelingt dies ohne großen Arbeitsaufwand.
Wird eine Reihe Bilder oder Dateien geladen, so können sie zunächst via Dropdown-Menü nach Alphabet, nach Aufnahmedatum oder nach Bewertung vorsortiert werden. Die resultierende Reihenfolge kann jederzeit in der Thumbnail-Leiste, welche mit der Liste synchron ist, kontrolliert und nach Bedarf via Drag and Drop angepasst werden.
Neben individuellem Text, beliebigen, fortlaufenden Zahlenintervallen und Bestandteilen des Original-Dateinamens, stehen für den neuen Dateinamen auch zahlreiche Exif-Tags, wie Aufnahmezeitpunkt, Blende, ISO, Auflösung und vieles mehr zur Verfügung.
Die einzelnen Komponenten für den neuen Dateinamen werden übersichtlich als Blöcke dargestellt, welche sich – und das ist der Clou – nachträglich via Drag and Drop in der Reihenfolge ändern lassen.
Das komplette Konstrukt aus Dateinamen und Ersetzung kann dann als Preset gespeichert werden, um es jederzeit zur Hand zu haben. Zudem können Presets exportiert werden, um sie Plattformübergreifend auszutauschen.
Ein weiterer Punkt bei der sinnvollen Datenarchivierung ist die Kamera-zeit, die bei Reisen rund um den Globus schon mal falsch eingestellt sein kann. Außerdem hilft Time Fix bei Eventfotografen, die ihre Bilder chronologisch sortieren, und feststellen, dass eine ihrer Kameras mit einer falschen Zeit operiert.
Dazu werden beliebig viele Bilder ins Programm geladen und die gewünschte Zeitdifferenz in Jahren, Monaten, Tagen, Stunden, Minuten und Sekunden sowie die Zeitzonendifferenz in Stunden eingestellt. Die alte und neue Aufnahmezeit kann dann in einer Listenansicht noch einmal überprüft werden, bevor auf Knopfdruck die EXIF-Daten von allen geladenen Bildern korrigiert werden.
Sowohl Sort’n’Rename als auch Time Fix kosten jeweils 29 Euro inkl. MwSt. Eine kostenlose, 14-tägige Testversion steht auf http://picture-instruments.com/support/downloads.php zum Download bereit.
Dieser Beitrag ist in der ProfiFoto 1-2/16 erschienen.
Das folgenden Video zeigt die Funktionaliät von Color Cone
So kreiert man einen analogen Film-Look mit Color Cone