Kubikfoto ist eine Bremer Produktionsfirma für interaktive Fotos, Videos und fotorealistische Erlebniswelten für das Internet. Im Auftrag von Greenpeace hat Kubikfoto jetzt den weltweit ersten virtuellen und interaktiven Tauchgang auf Basis von Fotos zum Wrack der „Rainbow Warrior“ produziert.
Basis der Kubikfotos sind Foto- und Filmaufnahmen, die ausschließlich an echten Orten mit echten Menschen produziert werden. In den komplexen Wirklichkeitsabbildungen können sich die Nutzer eigenständig bewegen und mit den Inhalten interagieren. Eigens dafür hat Kubikfoto eine auf HTML5-basierende Software entwickelt: den Kubikfoto-Creator. Der Link zur jetzt von Kubikfoto produzierten Unterwasser-Multimedia-Welt: www.rainbow-warrior.info.
Das interaktive Multimedia-Angebot zeigt die Region rund um das Wrack des vor 30 Jahren durch den französischen Geheimdienst versenkten Greenpeace-Schiffs „Rainbow Warrior“. Aus Tausenden speziell für dieses Projekt in Neuseeland produzierten Fotos und Videos entstand dank neuester HTML5-Technologie eine individuell zu erkundende Welt.Besucher der Website können zum Wrack hinabtauchen und ihre Tauchgänge um das Schiff selbst steuern. Neben vielen Informationen zur Flora und Fauna am künstlichen Riff sind auch an Land viele Details und spannende Infos zur unglaublichen Geschichte der „Rainbow Warrior“ zu entdecken. Den 30. Jahrestag des folgenschweren Attentats am 10. Juli 1985 hat Greenpeace zum Anlass genommen, den heutigen Zustand des lebenden Riffs in besonderer Form zu dokumentieren. Das interaktive Kubikfoto ermöglicht Tauchern – ebenso wie Noch-Nicht-Tauchern – eine spannende Erkundung des Wracks vor der Nordostküste Neuseelands.
Der Hintergrund: Im Juli 1985 an-kerte Im Hafen von Auckland, Neuseeland, das Greenpeace-Schiff Rainbow Warrior – bereit für eine Fahrt zum Moruroa-Atoll, um gegen französische Atombombentests zu protestieren. Doch das Schiff lief niemals aus. Mitten in der Nacht des 10. Juli platzierten Agenten des französischen Geheimdienstes zwei Sprengsätze am Rumpf und versenkten das Schiff. Ein Greenpeace-Fotograf, der 35-jährige Fernando Pereira, kam dabei ums Leben. Spätere Untersuchungen zeigten, dass die französische Regierung für den Anschlag verantwortlich war. Der damalige Verteidigungsminister Charles Hernu und Präsident François Mitterrand hatten vom Einsatz in Auckland gewusst. Nach ersten Dementis musste die französische Regierung schließlich zugeben, den Auftrag erteilt zu haben. Ein Schiedsgericht verurteilte Frankreich, an Greenpeace Schadensersatz in Millionenhöhe zu zahlen.Im Dezember 1987 – nach Ende aller polizeilichen Untersuchungen – wurde das Schiff gesäubert und notdürftig repariert an die Nordostküste Neuseelands geschleppt. In der malerischen Matauri Bay erhielt es ein traditionelles Mâori-Begräbnis und fand in rund 30 Meter Tiefe seine letzte Ruhestätte. Mittlerweile ist das Wrack Lebensraum für unzählige Meereslebewesen und ein beliebtes Ziel für Taucher aus aller Welt.Aus dem tragischen Anschlag ging Greenpeace gestärkt hervor: Weltweit erhielten die Umweltschützer großen Zuspruch und breite Unterstützung. Der von Frankreich zu zahlende Schadensersatz wurde genutzt, um ein neues Flaggschiff der Regenbogen-Flotte, die Rainbow Warrior II, auszurüsten. Sie war eine würdige Nachfolgerin und kreuzte insgesamt mehr als 20 Jahre auf den Weltmeeren. Ihr folgte die Rainbow Warrior III, die 2011 vom Stapel lief. Aus insgesamt sechs Tauchgängen in rund 30 Metern Tiefe vor Neuseeland hat das Kubikfoto-Team in wochenlanger Retusche und Postproduktion den jetzt vorliegenden Online-Auftritt gestaltet. „Die Produktion war anstrengend. Wir sind in zwei Tagen insgesamt sechs Mal runter. Wegen der starken Strömung mussten wir extrem schwere Stative mit nach unten schleppen. Ganz abgesehen vom Seegang. Aber das Ergebnis ist die Mühe auf jeden Fall Wert“, sagt Holger Weber, Fotograf und Geschäftsführer der Kubikfoto GmbH. „Wir sind darauf spezialisiert, Fotografie und Video mit Interaktion zu verknüpfen. Das Spektrum unserer Projekte reicht von interaktiven Einzelfotos und -videos bis hin zu komplexen Online-Erlebniswelten (Kubikfotos). Außerdem experimentieren wir ständig mit den Möglichkeiten, die die neuen Medien unserer geliebten Fotografie bieten.“ Das Team um die beiden Fotografen und Gründer Holger J. Weber und Ole Leifels deckt den gesamten Produktionsprozess ab, von der Foto- und Videoproduktion über die Postproduktion bis hin zur Programmierung. Geleitet vom dritten Mitgesellschafter Thorsten Schomburg kümmert sich ein Team von Entwicklern um die Weiterentwicklung der Software. Das eigene, über 2.000 qm große, Fotostudio ist perfekt für reibungslose Produktionsabläufe eingerichtet. Davon abgesehen wird das Basis-Bildmaterial für ein Kubikfoto aber fast ausschließlich on location aufgenommen, sodass nur ab und zu eine Person oder ein Produkt vor dem Greenscreen abgelichtet wird.
Ole Leifels: „Nach der Aufbereitung in der Postproduktion werden die Kubikfotos in unserer selbst entwickelten Software, dem „Kubikfoto-Creator“ programmiert. Die Programmierung ist mittlerweile in Adobe Flash und HTML5 möglich. So können Kubikfotos auf allen Endgeräten (PC, Mac, Tablets, Smartphones) angezeigt werden. Der Kubikfoto-Creator ist ein visuelles Tool und beschleunigt den Produktionsprozess enorm. Zwei weitere Komponenten unserer Software sind der „Kubikfoto-Loader“ und der „Kubikfoto-Player“, die über ein weltweit einzigartiges, intelligentes Loading und ein ausgeklügeltes Speicher-Management verfügen. Das garantiert kürzeste Ladezeiten und perfekte Performance.“ Eingesetzt werden Kubikfotos meist als Teile interaktiver Online-Kampagnen auf Websites und Microsites oder als Teilbereiche und Erweiterungen von Websites oder Onlineshops.
Dieser Artikel stammt aus der gedruckten AusgabeProfiFoto 10/15.