Im Fokus der diesjährigen Adobe MAX stand unter anderem zwei Jahre nach ihrem Start die Content Authenticity Initiative (CAI): Adobe stellt nun seine Technologie zur Identifikation und Zuordnung von Inhalten Millionen von Kunden zur Verfügung.
Ergänzt durch mehrere Erweiterungen und Integrationen soll die CAI Anwendung den Nachweis der Urheberschaft von Inhalten für Urheber einfacher und die Authentizität von Inhalten transparenter machen. Mit dem durch die CAI entwickelten Feature namens „Content Credentials“ sind in Photoshop für Desktop Bildnachweisfunktionen verfügbar.
Photoshop-Anwender können die Funktion aktivieren, um Details zur Herkunft ihrer Bilder weiterzugeben, zum Beispiel die Urheberidentität, die vorgenommenen Bearbeitungen sowie Ort und Zeit der Aufnahme des Fotos. Adobe Stock ergänzt heruntergeladene Bilder außerdem automatisch um Content Credentials. Zudem verbindet Adobe Content Credentials gezielt mit NFT-Marktplätzen. So lässt sich überprüfen, ob die Person, die eine Datei exportiert hat, dieselbe Person ist, die die NFT verkauft. Für die Umsetzung arbeitet Adobe mit NFT- Marktplätzen wie KnownOrigin, OpenSea, Rarible und SuperRare zusammen.
Die Anwendung ist in der Photoshop für Desktop-Applikation als Opt-in-Funktion verfügbar. Wenn die Funktion aktiviert ist, werden Bearbeitungen und Identitätsinformationen einer Arbeit erfasst. Ersteller können diese Informationen dann beim Exportieren an das Bild anhängen. Die Metadaten bieten Kreativprofis neue Transparenzoptionen und stärken das Vertrauen der Betrachter in digitale Inhalte.
CAI
Die CAI ist eine von Adobe geleitete Initiative zur Bekämpfung von Fake News. Die Weitergabe von attributiven Daten gibt Nutzern die Möglichkeit, die Authentizität digitaler Inhalte zu überprüfen. Für die Initiative hatten sich ursprünglich Adobe, die New York Times und Twitter zusammengeschlossen. Inzwischen zählt das Projekt mehr als 375 Mitglieder, unter anderem Microsoft, Die Washington Post, AFP, Ernst Leitz Labs (A Leica Company), Gannett, Reface, VII sowie weitere Unternehmen.
Das neueste Mitglied der Content Authenticity Initiative ist Nikon. Der Kamerahersteller
Spielt seit Jahrzehnten eine wichtige Rolle im Fotojournalismus, denn mit Kameras der Marke sind viele der bedeutensten Nachrichten- und Sportbilder der letzten 100 Jahre ent-standen.
Als Mitglied der Content Authenticity Initiative will Nikon jetzt sowohl bei der Entwicklung von Prototypen, als auch bei der Implementierung der von der CAI entwickelten Technologie zur digitalen Provenienz und Attribution mitwirken.
Klar ist: Eine so weitreichende, wichtige Spezifikation kann nur mit einer möglichst breiten Beteiligung zum Erfolg führen.
Andy Parsons ist Direktor bei Adobe und leitet die Content Authenticity Initiative: „Als wir vor zwei Jahren auf der Adobe MAX die Content Authenticity Initiative (CAI) ankündigten, wussten wir, dass sich das Vorhaben auf drei entscheidende Säulen konzentrieren würde: die praktische Umsetzung der digitalen Provenienz, Aufklärung und Interessenvertretung sowie die Entwicklung eines offenen Standards. Die Entwicklung dieses offenen Standards ist die Grundlage des gesamten Konzepts. Sie muss in aller Transparenz und unter Einbeziehung einer Vielzahl von Akteuren durchgeführt werden.“
Und weiter: „Die CAI wächst weiter. Hunderte von Mitgliedern führen einen kritischen Diskurs zu Themen wie Desinformation, Deepfakes, Fotojournalismus und Medien. Basis ist die offene, kostenlose Technologie, die in der C2PA-Spezifikation beschrieben ist. Auf dieser Grundlage wird die CAI Open-Source-Ressourcen erstellen und Produkte entwickeln, um schnell von der Theorie zur Praxis zu gelangen“, so der Adobe Manager.
https://contentauthenticity.org