Westend61 zählt seit Jahren zu den TOP 10 der Bildagenturen in Deutschland. Seit nun mehr als sechs Monaten nutzt die Bildagentur das Bildrechtsportal Copytrack, um nicht-lizenzierte(n) Bildnutzungen zu verfolgen.
Was macht Westend61 so einzigartig?
Westend61 gibt es seit 2003. Heute sind wir die erste Adresse für Premium-Lifestyle-Fotografie in Europa. Mit unserem Netzwerk aus über 500 internationalen Fotografen und über 100 Vertriebspartnern beliefern wir Bildkäufer in aller Welt mit Fotos. Besonders ist auch, dass unsere Kreativdirektoren intensiv mit den Fotografen zusammenarbeiten, sie bei ihren Produktionen beraten und unterstützen – das macht außer uns in dieser Form am Markt niemand.
Unser Fokus liegt auf erstklassigen, streng kuratierten und werbetauglichen Lifestylebildern. Und wir legen großen Wert auf eine authentische, europäische Bildsprache.
Nach welchen Kriterien werden Bilder in das Westend61-Portfolio aufgenommen?
Wir haben einen sehr hohen Qualitätsanspruch und wählen für unser Portfolio nur Bilder aus, die kampagnentauglich sind und auch in einem werblichen Umfeld gut funktionieren. Sämtliche Bilder werden von unserem Team gründlich auf inhaltliche und technische Qualität geprüft, aber auch auf rechtliche Aspekte. So können wir unseren Kunden extrem hochwertige Bilder anbieten, die direkt problemlos genutzt werden können.
Wie wird die Lizenzierung bei Westend61 gehandhabt?
Unser Hauptgeschäft liegt im Vertrieb von RF-Lizenzen für unsere Bilder. Um unseren Kunden die maximale Rechtssicherheit beim Einsatz unserer Bilder gewährleisten zu können, sind sämtliche juristischen Aspekte grundsätzlich geklärt, so dass alle unsere Bilder über die notwendigen Personen- und Eigentumsfreigaben verfügen und keine Markenrechte verletzen.
Wann trat das Problem des Bilderklaus bei Westend61 das erste Mal auf?
Wir sind seit 15 Jahren auf dem Markt und quasi mit dem Internet groß geworden. Glaubt man den Zahlen von Studien, kann man von ca. 80% unrechtmäßig genutzten Bildern im Netz ausgehen – bei dieser Größenordnung kann man sicher nachvollziehen, dass die Problematik des Bilderklaus für uns von Anfang an existiert hat. Mit dem Fortschritt der digitalen und technologischen Möglichkeiten in den letzten Jahren haben wir und unsere Fotografen aber nun immer bessere Tools zur Auffindung von geklauten Bildern zur Verfügung – und setzen diese auch konsequent ein.
Die Art der geklauten Bilder folgt keinem bestimmten Muster oder einer nachvollziehbaren Logik, es werden zum Beispiel genauso viele People- wie Reisebilder oder Food-Motive unrechtmäßig genutzt. Generell kann man aber behaupten, dass die Bilder, die sich am meisten verkauft und dadurch auch die größte Online-Verbreitung haben, auch am häufigsten geklaut wurden.
Foto: Smart Collection Westend61
Welche Erfahrungen hat Westend61 beim Vorgehen gegen Bilddiebstahl mit dem Copytrack-Portal gesammelt?
Die Zusammenarbeit mit Copytrack bietet uns die Möglichkeit, durch einen effizienten Prozess nachträgliche Lizenzierung unserer Bilder durchzuführen. Aufgrund der Größenordnungen der Bildermengen im Internet ist ein manueller Ansatz dafür wirtschaftlich einfach nicht tragbar. Copytrack bietet uns eine smarte und kosteneffiziente Lösung, um dem Bilderklau nicht tatenlos gegenüber zu stehen. Darüber hinaus ist die Kommunikation mit dem Copytrack-Team sehr gut und aufgrund der internationalen Präsenz können wir auch Fällen in anderen Ländern nachgehen. Wir haben seit Beginn unserer Zusammenarbeit viele Nachlizenzierungen durchsetzen, aber auch Schadensersatzzahlungen für unsere Fotografen erlösen können.
Haben Sie durch die Arbeit mit Copytrack auch etwas Neues über Bildlizenzierung oder Bilddiebstahl gelernt?
Unbedingt! In erster Linie, dass man durchaus freundliche und für alle Seiten zufriedenstellende, vernünftige Lösungen im Fall von Urheberrechtsverletzungen finden kann. Es geht ja nicht darum, anderen das Geld aus der Tasche zu ziehen oder die juristische Keule zu schwingen, sondern um die gerechte und faire Entlohnung für die Fotografen, die die Bilder mit viel Arbeit und Einsatz produzieren. Wenn ein kommerzieller Webseiten-Betreiber einen Vorteil aus der Bildnutzung zieht, dann ist es nur gerecht, dass der Urheber ebenfalls fair für seine Arbeit entlohnt wird. Nur so können wir gewährleisten, dass wir weiterhin hochwertige Bilder für unsere Kunden produzieren können. Oft enden Fälle, die aufgrund von Unwissenheit oder anderen Gründen auf Seiten der Bildnutzer entstanden sind, in ganz normalen Nachlizenzierungen. Das ist ein ganz vernünftiges Vorgehen, so wie es nun mal unter professionellen Kaufleuten stattfindet, die sich auf ein Geschäft einigen.
Wir haben über Copytrack schon 700 Fälle von Bilderklau identifizieren können, für einige davon konnten wir bereits erfolgreich die Nachlizenzierung durchsetzen.