Richard Walch ist auf Actionsport-Fotografie spezialisiert – Schnee und Wasser sind seine Lieblingselemente. Seit vielen Jahren arbeitet er als Ambassador mit Canon zusammen und liefert regelmäßig Input für die Entwicklung neuer Kameras.
ProfiFoto: Wieso arbeitest Du mit dem EOS System? Seit wann?
Richard Walch: 1997 war ich fertig mit meinem dualen Wirtschaftsstudium. Ich hatte mich schon als Profi im Bereich Snowboard Fotografie etabliert und einige internationale Projekte abgeschlossen. Ich wollte in ein Kamera-System mit Zukunft investieren. Nach einem ausgiebigen Test fiel die Entscheidung für die Canon EOS 1N. Der Grund: Canon hatte ein neues großes Bajonett eingeführt und den AF Motor ins Objektiv integriert, somit hatte Canon einen deutlichen technologischen Vorteil und mit Abstand den besten AF – was für mich im Sport entscheidend war.
Welches EOS Equipment setzt Du ein?
Je nach Shooting … Im Extremsport im Wasser und Schnee ganz klar die EOS-1 DX Mark II – keine andere EOS ist so kompromisslos auf Geschwindigkeit und Robustheit ausgelegt.
Für Reportage die EOS 5D Mark IV – die Kamera ist leicht und relativ schnell. Für Porträts ist mein Favorit die EOS 5D SR aufgrund der überlegenen Auflösung.
Wenn ich möglichst unauffällig arbeiten möchte oder ein kleines Filmprojekt ansteht, ist die EOS M5 meine Wahl. Ich bin mit ihr extrem spontan und unauffällig unterwegs.
Worauf kommt es Dir bei Deinem Equipment besonders an?
Aufgrund der jahrelangen Erfahrung und der kontinuierlichen Weiterentwicklung der Haptik und Menüführung kann ich die EOS Kameras im Schlaf bedienen. Über die Zeit habe ich ein großes Vertrauen ins System entwickelt – das gibt ein gutes Gefühl, wenn du ans Ende der Welt fliegst und gutes Material mit nach Hause bringen musst. Für mich sind es auch die Mitarbeiter von Canon und der Zugang zur Entwicklung – es ist toll wenn man an der Verbesserung der Ausrüstung aktiv mitarbeiten kann.
Welche Bedeutung hat für Dich die Zukunfts- und Investitionssicherheit?
Entscheidend ist eine langfristige Strategie beim Aufbau der Ausrüstung – hier kommt es besonders auf die Objektive an. Da bindest du langfristig dein Kapital. Ich habe kürzlich das neue 85 mm 1,4 gekauft – dieses Objektiv wird mich sicher die nächsten zehn Jahre begleiten – da ist das Geld gut investiert. Dass ich meine Objektive auch für Filmproduktionen verwenden kann, ist ein weiteres dickes Plus. Canon hat durch die Größe des Unternehmens genug Potential, um die Forschung kontinuierlich zu pushen. Canon ist oft nicht der Erste, der eine Innovation präsentiert, aber wenn Canon nachzieht, dann richtig – darum mache ich mir für die Zukunft keine Sorgen um das Canon System und meine Investitionen.
Wie bewertest Du das Bedienkonzept der EOS Familie?
Ich komme damit auf Grund meiner Erfahrung sehr gut zurecht. Ich könnte mir aber auch vorstellen, dass man komplett neue Wege geht und die Kamera zusätzlich über Sprachbefehle steuert, so wie Alexa.
Alle Kamerahersteller sollten sich an der Menüführung von Apple orientieren. Nach fünf Minuten habe ich beim iPhone X den Home Button nicht mehr vermisst – das zeigt mir, dass es möglich ist, auch einen radikal anderen Weg einzuschlagen, an den man sich super schnell gewöhnt.
Welche Rolle spielt für Dich der Canon Service und welche Erfahrungen hast Du damit gemacht?
Als Profi ist der Service entscheidend, da man eigentlich nie auf seine Ausrüstung verzichten kann. Ich hatte aber noch nie Probleme, muss aber auch der Fairness halber zugeben, dass ich den Chef vom Service persönlich gut kenne und wir uns sehr schätzen – so habe ich einen heißen Draht. Ich wünsche mir von Canon eine „Customer Journey“ analog dem Webshop – hier wird man ständig über jeden Teilschritt informiert. Dahin muss sich der Service entwickeln. Dann sollte man sich auch vorab registrieren und vor dem Versand bei Canon anmelden, dann wären wir sicher einen großen Schritt weiter.
Wie wäre es, wenn ich meine Kamera mit einer Fehlerbeschreibung und einem Foto zur Reparatur anmelde, und dann sofort entschieden wird, ob Canon nicht zeitgleich ein Leihgerät verschickt, wenn die Reparatur länger dauert. Das wünsche ich mir.
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