Koukichi Takahashi ist begeisterter Fotograf aus Shibuya, Tokio, wo er lebt und arbeitetet. Im Mittelpunkt der Fotografie des Japaners Koukichi Takahashi steht das turbulente Stadtleben Tokios. Aber auch die Natur findet in seiner Kunst Beachtung. Copytrack hat mit ihm über seine Fotos von Regen, Regenschirmen und verwelkten Blumen gesprochen.
Copytrack: Zuletzt hast du sehr viele Fotos vom verregneten Shibuya bei Nacht veröffentlicht, gibt es dafür einen bestimmten Grund?
Koukichi Takahashi: Die verschwimmenden Farben und die Spiegelungen des Lichts, die beim Auftreffen der Regentropfen auf einen Regenschirm entstehen, finde ich einfach wunderschön. Außerdem liebe ich unperfekte Fotos, weshalb ich oftmals Regenschirme dazu verwende, das Blickfeld der Kamera absichtlich einzugrenzen.
Viele meiner Follower auf den Social Media Plattformen kommen aus dem Ausland und schreiben mir sehr oft unter meine Fotos, wie gerne sie einmal nach Japan reisen würden. Ich denke, dass meine Technik, Fotos teilweise durch einen transparenten Regenschirm hindurch zu machen, diesen sehr viel Leben einhaucht und den Betrachter dazu bringt, sich in die Situation des Fotografen hineinzuversetzen. Dadurch bekommt dieser zum Beispiel das Gefühl, selbst inmitten von Tokio zu stehen und hat damit vielleicht etwas mehr Freude am Betrachten meiner Bilder.
Falls ich je die Möglichkeit dazu bekomme, würde ich sehr gerne auch in großen, verregneten Städten in Europa shooten – natürlich „durch meinen Regenschirm“.
Copytrack: Deine Blumenfotos sind wirklich sehr beeindruckend. Welche Shooting-Tipps würdest du anderen Fotografen mit auf den Weg geben?
Koukichi Takahashi: Damit die Blumen hübscher aussehen, besprühe ich sie mit etwas Wasser und richte einen Scheinwerfer auf sie, damit das reflektierte Licht der Wassertropfen am besten zum Vorschein kommt. Außerdem achte ich auf die Farbschemata der Blumen und versuche, ihre Seele und Emotionen einzufangen. Nur so gelingt es mir, dann auch die Gefühle der Betrachter zu bewegen.
Außerdem shoote ich gerade eine Reihe zum Thema „Shinibana“, was japanisch ist und so viel bedeutet wie „tote Blume“. Ich möchte damit zeigen, dass Schönheit erst durch Ihre Vergänglichkeit so interessant wird und dass alles, was einen Anfang hat, eben auch ein Ende hat. Wenn ich Blumen kaufe, verwende ich sie so lange für meine Fotografie, bis sie verwelken und die Blütenblätter abfallen.
Copytrack: Wie stehst du zu dem Service von Copytrack? Hast du schon Erfahrungen mit Urheberrechtsverletzungen gemacht?
Koukichi Takahashi: Seitdem ich auf den verschiedenen Social Media Plattformen aktiv bin, war ich auch vermehrt mit Urheberrechtsverletzungen konfrontiert. Nachdem ich den Service von Copytrack in Anspruch genommen habe, habe ich erkannt, dass die Urheberrechtsverletzungen, die mir bereits bekannt waren, nur die Spitze des Eisbergs sind. Mit Copytrack konnte ich bereits eine Nachlizensierungsgebühr für die unrechtmäßige Verwendung eines meiner Bilder erhalten, was mich sehr gefreut hat. Ohne die Hilfe von Copytrack wäre mir dies nicht möglich gewesen – da die Gegenseite im Ausland ansässig war, wäre das Ganze schon an der Sprachbarriere gescheitert. Außerdem war ich mir zuvor überhaupt nicht im Klaren darüber, dass mir im Fall einer Urheberrechtsverletzung ein gewisser Betrag zusteht.
Bei Copytrack kann man sehr viele Fotos auf einmal hochladen, was die Handhabung sehr praktisch macht. Ich kann die App einfach mit EyeEm, wo der Großteil meiner Bilder gespeichert ist, verlinken und schon werden alle dort gespeicherten Bilder hochgeladen. Die Erkennungsgenauigkeit der Software ist außergewöhnlich hoch, sodass auch Fotos, auf denen beispielsweise die Farben verändert wurden, als illegale Kopien meiner Fotos aufgedeckt werden. Mit einer Overlay-Funktion kann man dann das Original und das gefundene Foto vergleichen– damit lässt sich gut abschätzen, ob es sich wirklich um dasselbe Foto handelt.
Die Funktionsweise der Website ist auch ausgezeichnet. Beispielsweise kann jeder Fall von Bilderklau mit Tags und Status-Einstellungen eigenständig bearbeitet werden und falls etwaige Fragen auftauchen, werden diese im Rahmen des Chats in der Copytrack App immer sehr schnell beantwortet. Der wohl größte Nutzen, der mir durch die Verwendung des Copytrack Services entstanden ist, ist die enorme Zeitersparnis: In der Zeit, in der ich sonst das Internet nach geklauten Bildern und den jeweiligen Übeltätern durchforstet habe, kann ich mich nun meiner Fotografie und der Bearbeitung von Bildern widmen. Ich glaube, dass Bilderklau ein Problem für sehr viele Fotografen ist und kann jedem nur empfehlen, den Service von Copytrack in Anspruch zu nehmen.
Das Interview führte Shiroi Nanako, Copytrack.com 2017. Alle Bilder Copyright by Koukichi Takahashi