Einer der großen Fotografen des 20. Jahrhunderts wird in dem Buch „Man Ray – Gläserne Träume“, erschienen im Taschen Verlag, mit einer Auswahl seiner berühmten wie auch weniger bekannten Werke vorgestellt.
Die Monografie gibt einen Überblick über Man Rays faszinierendes und vielseitiges Werk und zeichnet seine Karriere von den Anfängen in New York bis zu seiner zentralen Rolle in der Pariser Avantgarde nach, wo er zusammen mit Jean Arp, Max Ernst, André Masson, Joan Miró und Pablo Picasso in der ersten surrealistischen Ausstellung vertreten war und schließlich Bilder schuf, die zu Klassikern der Moderne wurden.
Zu diesen Klassikern gehört unter anderem die Rückenansicht der Künstlerin, Sängerin und Szenegröße Kiki de Montparnasse, die ein begehrtes Modell in der Pariser Bohème der 1920er-Jahre war und oft porträtiert wurde.
Nachdem er schon in New York mit Marcel Duchamp kollaboriert und die etablierte Kunstwelt irritiert hatte, etablierte sich Ray ab 1921 in Paris mit seinen surreal-verfremdeten Fotografien und fototechnischen Experimenten wie der Solarisation, Mehrfachbelichtung und Fotogrammen rasch im Kreis der Dadaisten und Surrealisten. Als Porträtfotograf wurde er zum Chronisten seiner Epoche, als experimenteller Modefotograf entwickelte er Ideen, die bis heute nachwirken. Ray erkannte in der Fotografie ein neues Ausdrucksmittel der Kunst und lotete ihr Darstellungspotenzial mit radikaler Gründlichkeit aus.
Autorin des 252 Seitenstarken Taschenbuches ist Katherine Ware, Kuratorin für Fotografie am New Mexico Museum of Art. Herausgeber ist Manfred Heiting, Designer, Kurator, Foto- und Buchexperte und –sammler.
Preis: 19,99 Euro