Die Photographische Sammlung der SK Stiftung Kultur stellt in einer Ausstellung Emil Otto Hoppé (1878–1972) mit beeindruckenden Industriefotografien vor.
In der rund 200 Exponate umfassenden Einzelausstellung „E. O. Hoppé – Unveiling a Secret“ wird erstmals verdeutlicht, wie breit gefächert und innovativ der Fotograf Emil Otto Hoppé in den 1920er- und 1930er-Jahren auf dem Feld der Industriefotografie gearbeitet hat. Flankierend dazu präsentiert die Begleitausstellung „Blick in die Sammlung: Industrie als Motiv“ Positionen von in der hauseigenen Sammlung vertretenen Lichtbildnern zum Themenfeld der Industrie und Technik ab Ende des 19. Jahrhunderts bis in die 1990er-Jahre.
Emil Otto Hoppé, sein Name wird oft abgekürzt als „E. O. Hoppé“, genoss zu Lebzeiten ein hohes Ansehen als Fotograf. 1907 eröffnete der geborene Münchner in London sein erstes Studio und etablierte sich rasch auf dem Gebiet des Portraits und der topografischen Darstellung. Insbesondere die 1920er- und 1930er-Jahre waren geprägt von zahlreichen Reisen des Fotografen durch Europa und Übersee, wo er in unterschiedlichen Ländern sehr erfolgreiche Reisebücher erarbeitete. Das Thema der Industrie, worauf die aktuelle Ausstellung fokussiert, nimmt im Gesamtwerk von Hoppé eine zentrale Rolle ein.
Ab den 1950er-Jahren entschwand der Name Hoppé mehr und mehr aus dem Blickfeld der Öffentlichkeit. Dies lag vor allem daran, dass er 1954 den überwiegenden Teil seines photographischen Schaffens an eine Bildagentur in London übergab, die ihre Bildbestände nicht nach dem Namen des Autors, sondern vornehmlich nach Motivkreisen sortierte.
Erst in den 1990er-Jahren setzte ausgehend von den USA eine verstärkte Rezeption seines Œuvres ein. Durch das Engagement von Curatorial Assistance Inc., Pasadena, wurden die Aufnahmen wieder aus den Bibliotheksbeständen herausgesucht und in die E. O. Hoppé Estate Collection überführt, die heute in Pasadena, Kalifornien, ansässig ist. Dort beherbergt man die umfassende Sammlung mit Vintage Prints, Negativen und Publikationen. Zudem werden Ausstellungen zu unterschiedlichen Werkbereichen initiiert und Publikationen und andere Belange der Vermittlung angeregt.
Die aktuelle Ausstellung beleuchtet Hoppés enormen fotografischen Schaffensprozess speziell auf den facettenreichen Motivkreis der Industrie. Vor allem durch die Bildauswahl und Sequenzierung des Schweizer Kurators Urs Stahel wird Hoppés große Leidenschaft für Motive rund um das Thema greifbar. Mit verschiedenen Techniken und Stilmitteln, traditionssicher wie ambitioniert, um Modernität ringend, hat sich der Photograph mit diesem wesentlichen Gegenstandsbereich auseinandergesetzt.
Ausstellung in Zusammenarbeit mit der Fondazione MAST, Bologna und der E. O. Hoppé Estate Collection/Curatorial Assistance, California.
6. April – 30. Juli 2017
Bild oben: E.O. Hoppé: Bridge and Carriage, Philadelphia, USA, 1926
© 2017 Curatorial Assistance, Inc. / E.O. Hoppé Estate Collection
Bild rechts: E.O. Hoppé: Construction of the dirigible LZ 127 „Graf Zeppelin“, Zeppelin Works, Friedrichshafen, Germany, 1928, Rotary Kilns
© 2017 Curatorial Assistance, Inc. / E.O. Hoppé Estate Collection