Ein Ad-Hoc-Gremium unter Leitung der Jurorin Melody Gygax, Bildchefin BAZ, hat entschieden, dass Roshan Adhihetty der Kategoriepreis Reportage aberkannt wird. Die Revision wurde notwendig, weil die Arbeit von Roshan Adhihetty (Profifoto News 16.3.2017) in einem grossen Ausmass künstlerischen Manipulationen unterliegt. Roshan Adhihetty ging bei der Preisverleihung auf die künstlerischen Manipulationen an seiner Geschichte über das Nacktwandern ein. Diese reichen von Inszenierungen, über Angaben zur genauen Pose der Wanderer, bis hin zu digitalen Eingriffen, die das Entfernen und Einfügen von Personen betrifft. Die Arbeit von Roshan Adhihetty entspricht mit ihren Eingriffen nicht den grundsätzlichen journalistischen Prinzipien, die man von einer in der Kategorie Reportage eingegebenen Arbeit verlangen muss.
Die Arbeit „Der Fels von Gnor“ von Christian Bobst, Zürich, über einen senegalischen Wrestler gewinnt nun in der Kategorie Reportage den 1. Preis und das Preisgeld von 5000 CHF.
Christian Bobst bringt in seiner klassischen Reportagearbeit entlang der Hauptperson, eines senegalesischen Wrestlers, die Welt dieser Sportart, ihre Verbindung auch zu Woodoo-Ritualen, ihre soziale Einbettung in die Stadtquartiere und deren Starkult und ökonomischen Hintergründe näher. Zudem zeigt es ein Afrika von Helden und setzt sich damit wohltuend von der sonst gewohnten Sichtweise auf den Kontinenten ab.
Bild oben: Die neue Generation Wrestler trainieren am Strand von Ngor in Dakar. Foto Christian Bobst
Bild rechts: 22. Juli 2016. Nach dem Sieg kehren die Wrestler unter dem frenetischen Beifall der Fans in ihr Viertel zurück . Foto Christian Bobst