In New York 1917 als Kinder jüdischer Einwanderer geboren, studierte Lillian Bassman Grafikdesign in Manhattan. Die Karriere der Ausnahmefotografin, die für ihre elegant-atmosphärischen Modeaufnahmen bekannt wurde, begann als Artdirektorin in den 40er und 50er Jahre bei der Zeitschrift „Junior Bazaar“. Bei dieser Arbeit lernte sie unter anderem die Fotografen Richard Avedon, Robert Frank und Arnold Newman kennen und fing unter der Anleitung des Art Directors Alexei Brodovitsch an ihre Leidenschaft für die Modefotografie zu entdecken. Ihre ersten Arbeiten wurden schon 1947 in Harper’s Bazaar veröffentlicht. Ihre Fotografien, vornehmlich in schwarzweiß, zeichneten sich vor allen durch die ungewöhnliche Komposition und eine gewisse Unschärfe aus. Inspiriert durch Maler wie Hans Memling und El Greco konzentrierte sich die Fotografin auf die Aura der imposanten Kleider und auf die Ausdruckskraft der Models.
Aus Grund der verstärkten Kommerzialisierung unterbrach Lillian Bassman ihre Fotografenkarriere rund 20 Jahre, vernichtete einen Teil ihrer Negative, widmete sich dem Modedesign und lehrte an der Parsons The New School for Design in New York. Mitte der 90er Jahre ließ sich Bassman von ihren eigenen unzerstörten Negativen inspirieren und veränderte in der Dunkelkammer sowie mit dem Einsatz von Computertechnik ihre Werke. Die neu interpretierten Werke wurden in Kunstkreisen hoch gelobt. In den Folgejahren widmete sich die Fotografin wieder der Entstehung neuer Werke , die unter anderem in der Vogue und in der New York Times erschienen.
Lillian Bassman, 77 Jahre verheiratet mit dem Fotografen Paul Himmel, verstarb 2012 in New York. Die Ausstellung in der Galerie Camera Work, die vom 21. Januar bis zum 25. März 2017 geht, ist die erste Galerieausstellung von Lillian Bassman nach ihrem Tod und zeigt mehr als 50 Arbeiten der Fotokünstlerin.
Bild oben: Copyright Lillian Bassman, Anne Saint-Marie, Chanel Advertising, New York, 1958
Bild links: Copyright Lillian Bassman, Krönung des Chic, Jada, Dress by Thierry Mugler, 1998