Der britische Dokumentarfotograf Martin Parr, der vor allem für seine ironisch-humorvollen Bilder bekanntgeworden ist, wurde mit dem Ehrenpreis der Sony World Photography Awards 2017 ausgezeichnet.
„Martin Parr hat mit seinen Arbeiten alle herkömmlichen Grenzen der Fotografie überwunden und gezeigt, dass dieses Medium ein ungemein wirkungsvolles Kommunikationsmittel ist.“, sagt Scott Gray, CEO der World Photography Organisation. „Als Künstler hat Parr eine einzigartige visuelle Sprache geschaffen, die zwar zutiefst ernsthaft ist, zugleich aber eine Komik besitzt, dank derer seine Arbeiten nahezu weltweit verstanden werden. Hohe Integrität und ein starkes Engagement für die Fotografie sind der rote Faden, der alle bisherigen Empfänger unseres Preises für ‚Herausragende Leistungen für die Fotografie‘ verbindet.“
Zu den bisherigen Empfängern des Preises für ‚Herausragende Leistungen für die Fotografie‘ zählen Mary Ellen Mark, Eve Arnold, Bruce Davidson und Elliott Erwitt. Auch für Martin Parr ist diese Auszeichnung etwas Besonderes: „Den Preis für ‚Herausragende Leistungen für die Fotografie‘ zu erhalten ist eine große Ehre. Zudem ist es sehr ermutigend zu sehen, dass die World Photography Organisation und Sony mit dieser Ausstellung und den diesjährigen Awards die moderne Fotografie in allen ihren Aspekten weiter unterstützen. “
Martin Parr, geboren 1952 in Epsom, Surrey, der anfangs vor allen schwarzweiss fotografierte. Angeregt durch Fotografen wie Stephan Shore, William Eggleston, Peter Fraser und Joel Meyerowitz, verlegte Parr sich in den 1980ern auf Farbfotos, für die er in Folge auch berühmt wurde. Seit 1988 ist Parr Mitglied von Magnum Photos und wurde 2014 zum Präsidenten von Magnum Photos International gewählt.
Die Ausstellung der Sony World Photography Awards 2017 im Somerset House in London zeigt vom 21. April bis zum 7. Mai 2017 einen eigens zusammengestellten und umfangreichen Einblick in die Werke von Martin Parr. Neben einer Reihe von seinen bekanntesten Fotos, Büchern und Filmen werden auch selten gezeigte Schwarzweißfotos aus den Anfangsjahren seiner Karriere ausgestellt. Kuratiert wurden sie von Zelda Cheatle.
Kuratorin Zelda Cheatle erklärt ihre Auswahl so: „Martin Parrs typischer Stil ist leicht wiedererkennbar: Die Kombination aus Blitz- und Tageslicht und vor allem seine ganz besondere Art, die Engländer bei der Arbeit und in der Freizeit zu fotografieren – das Eintönige und Alltägliche aufzugreifen und daraus eine Mischung aus trockener Beobachtung und ironischer Gesellschaftsdarstellung zu machen.“
Die Ausstellung wird zudem in diesem Jahr erneut im Willy-Brandt-Haus in Berlin gastieren. Bereits zum dritten Mal in Folge werden die besten Bilder und Serien der Sony World Photography Awards ausgestellt.
Für diese Hingabe zur Fotografie und sein ständiges Bestreben, Grenzen zu überwinden, wird er von der World Photography Organisation dieses Jahr geehrt. Trotz seiner Aussage: „Wenn ich wüsste, wie man ein großartiges Foto schießt, würde ich aufhören.“
Bild oben: © Martin Parr / Magnum Photos / Rocket Gallery, Acropolis, Athens, Greece, 1991. From Small World
Bild links: © Martin Parr / Magnum Photos / Rocket Gallery, Sorrento, Italy, 2014.
Bild rechts: © Martin Parr / Magnum Photos / Rocket Gallery, Glencar, County Sligo, Ireland. Abandoned Morris Minors, from ‚A Fair Day‘, 1980-1983.