Nur mal schnell auf den Auslöser des Kamerahandys drücken und schon ist der Moment festgehalten. Ist das alles wie Fotografieren von der Mehrheit heute genutzt wird? Thomas Güttler, Geschäftsführer des Spezialisten für Fotozubehör Rollei, sieht das anders und spürt den Trend für 2017 eine verstärkte Rückkehr zum komponierten und ästhetisch inszenierten Foto, bei dem der künstlerische Akt nicht erst bei der digitalen Nachbearbeitung beginnt.
„Die Verbreitung des Smartphones führte dazu, dass heutzutage fast jeder immer eine Kamera dabei hat. Diese wird dann auch häufig genutzt, um Momentaufnahmen mit Freunden und Familie zu teilen. Das Foto wurde so zum integralen Bestandteil der Alltagskommunikation. Nicht umsonst heißt es: ,Ein Bild sagt mehr als tausend Worte’. Fotografie ist somit vielfältiger geworden, sicherlich auch schneller und schnelllebiger, aber ist weit über seine ursprüngliche Bedeutung hinausgewachsen.
Seit einiger Zeit können wir jedoch einen, der Smartphone-Fotografie beziehungsweise der Fotografie à la ,ich mache mal ein Foto und schau dann, was ich am Computer daraus machen kann’ gegenläufigen Trend beobachten. Fotos werden oft wieder bewusst komponiert. Dabei sehen wir sowohl einen reduzierten Stil, bei dem Themen oft wie unter einer Lupe visuell umgesetzt werden und präzise und scharf mit minimaler Inszenierung gearbeitet wird, als auch extrem farbige und opulent inszenierte Bildkompositionen.
Ob nüchtern oder pompös: In der Phase vor dem Drücken auf den Auslöser bestimmt der Fotograf in einem künstlerischen Akt den Bildinhalt und die nötige Wahl der Ausrüstung. Das gilt für den Naturfotografen genauso wie für den Anhänger der Street- oder Porträtfotografie.
Wir bei Rollei spüren diesen Trend, der bereits im Verlauf des letzten Jahres zügig an Fahrt aufgenommen hat, vor allem in der großen Nachfrage nach unseren Rechteckfiltersystemen und den Workshops ,Faszination Fotografie mit Filtern – Malen mit Licht’. Für 2017 erwarten wir, dass sich noch mehr Fotografen der ,langsamen’ Fotografie zuwenden werden, und ganz bewusst das Foto als kreativen Akt für sich entdecken,“ begründet Thomas Gürtler seine Aussage, dass Fotografieren mehr ist als nur das schnelle Bild und dass der Trend zum bewussten Foto geht.