Die Werkgruppe „Ruhrgebietslandschaften“, die Albert Renger-Patzsch in denen Jahren 1927 bis 1935 mit Haldenlandschaften, Hinterhöfen, Vorstadthäuser, Schrebergärten und Zechenanlagen aufnahm, präsentiert die Pinakothek der Moderne in einer großen Ausstellung. Gezeigt werden nicht nur 83 Fotografien sondern auch Archivalien und Dokumente, die die zeitgleiche Auftrags- und Publikationstätigkeit von Albert Renger-Patzsch vorstellen. Albert Renger-Patzsch, geboren am 22. Juni 1897 in Würzburg, verstorben am 27. September 1966 in Wamel, war einer der wichtigsten Fotografen der Neuen Sachlichkeit.
Albert Renger-Patzsch zog zahlreiche Motive als Großformate auf Chamoispapier ab, wahrscheinlich um selbst eine Ausstellung oder Veröffentlichung mit dieser Serie zu realisierten. Etwa 20 dieser großformatigen Abzüge befinden sich neben über hundert kleinformatigen Aufnahmen der Serie im Albert Renger-Patzsch Archiv der Stiftung Ann und Jürgen Wilde in der Pinakothek der Moderne. Das Albert Renger-Patzsch Archiv wurde in der regen Sammeltätigkeit von Ann und Jürgen Wilde zusammengetragen. Zu dem Bestand gehören Originalfotografien und Ausstellungsabzüge, Negative sowie Dokumenten von und über Albert Renger-Patzsch. Rund 80 Jahre nach ihrer Entstehung sind Albert Renger-Patzschs Ruhrgebietsfotografien aktueller denn je und geben einen bildlichen Kommentar zur heutigen Diskussion um Urbanität, Zersiedelung und Umnutzung von Folgelandschaften.
Zur Ausstellung, die bis zum 23. April2017 läuft, erscheint ein begleitendes Magazin, deutsch/englisch mit einem Umfang von ca. 60 Seiten, 45 Abbildungen, Vorwort Bernhard Maaz, Text Simone Förster und Interview mit Ann und Jürgen Wilde.
Bild oben: Albert Renger-Patzsch, Winterlandschaft mit Zeche Pluto in Wanne-Eickel, 1929
© Albert Renger-Patzsch / Archiv Ann und Jürgen Wilde / VG Bild-Kunst, Bonn 2016
Bild rechts: Albert Renger-Patzsch, Schrebergärten zwischen Duisburg und Hamborn, 1929
© Albert Renger-Patzsch / Archiv Ann und Jürgen Wilde / VG Bild-Kunst, Bonn 2016