Seit einem halben Jahrhundert porträtiert Angelika Platen Künstler. Ihre Porträts sind ein Panorama der zeitgenössischen Kunstszene. So fotografierte sie unter anderem Man Ray und Andy Warhol, Joseph Beuys. Angelika Platen porträtierte Christo morgens um fünf Uhr beim Aufbau seines steil empor ragenden documenta-Ballons, Blinky Palermo und Hanne Darboven im Dialog mit ihrem Werk, Henry Moore 1968 neben seiner Skulptur vor Mies van der Rohes neu eröffneter Nationalgalerie in Berlin und Sigmar Polke beim Anlauf für einen Luftsprung. Gerhard Richter und Angelika Platen fotografierten sich wechselseitig im Atelier des Künstlers.
Angefangen hat ihre Arbeit in den sechziger Jahren auf den ersten Kunstmessen und der vierten Kasseler documenta (1968). Angelika Platen fotografierte auf so gut wie allen wichtigen Ausstellungen, in Ateliers und Galerien und während der damals so beliebten Happenings. Mehr als 300 zeitgenössische Künstler nahm sie auf und vergrößerten die Schwarzweiß-Aufnahmen selbst. Veröffentlicht wurden die Bilder in zahlreichen Zeitungen und Magazinen.
Ihr zweites fotografisches Abenteuer begann Jahrzehnte später. Angelika Platen blickt vergleichend auf die inzwischen älter gewordenen Künstler: Gotthard Graubner, bärtig und mit Hut; Hanne Darboven, von Krankheit gezeichnet. Und sie setzt ihre Reihe „Platen Artists“ analog und schwarz-weiß im klassischen Stil fort, indem sie eine neue Generation von Künstlern im Aufbruch und auf der Höhe ihres Erfolgs fotografierte: Christian Boltanski, Anton Corbijn, Jeff Koons, Julian Rosefeldt u.v.m.
Nach Veröffentlichung ihrer Fotobücher bei der Edition Stemmle und im Verlag Hatje Cantz folgten Museumsausstellungen im In- und Ausland. Über 2.000 Aufnahmen befinden sich im Archiv der Bildagentur bpk, Preußischer Kulturbesitz. Angelika Platen lebt und arbeitet in Berlin und Cannes.
Die Ausstellung wurde kuratiert von Gisela Kayser und Angelika Platen.
Ausstellung vom 26. Januar bis 5. März 2017