Bis zum 11.11.2016 zeigt das Fotomuseum Westlicht in Wien aus Anlass des 60. Jahrestags der Ungarischen Revolution eine Ausstellung mit Dokumenten der dramatischen Ereignisse, die im Herbst 1956 die Weltöffentlichkeit in Atem hielten.
Begonnen hatte die Revolution am 23. Oktober 1956 mit einer Großdemonstration von Studenten die sich in Folge rasch zu einem bewaffneten Kampf gegen die Einparteiendiktatur der kommunistischen Regierung und die sowjetische Besatzung auswuchs.
Die Aufstände wurden durch die Rote Armee am 4. November brutal niedergeschlagen, auf ungarischer Seite waren mehrere tausend Tote zu beklagen, knapp 700 Soldaten der sowjetischen Armee kamen ums Leben.
Ein Schwerpunkt der Ausstellung ist den Arbeiten des österreichischen Magnum-Fotografen Erich Lessing gewidmet, der wichtige Leihgaben aus seinem Archiv zur Verfügung stellt. Wie kein zweiter hat Lessing mit seinen Fotografien das Bild der ungarischen Revolution geprägt.
In Zusammenhang mit den insbesondere durch den Syrienkonflikt hervorgerufenen Fluchtbewegungen der vergangenen Monate wurde in der Öffentlichkeit vielfach auf die Ereignisse von 1956 Bezug genommen. Den Bildern der Flucht von damals stellt die Ausstellung deshalb aktuelle Arbeiten zeitgenössischer Fotografen an die Seite, die 2015 die Flüchtenden auf ihrem Weg durch Ungarn und Österreich begleitet haben.
Bild oben: Massimo Vitali, Ferr-Dusika-Hallenstadion, Wien 2015 copyright Massimo Vitali
Bild links: David Hurn, János Mesz, einer der Anführer der Aufständischen bei den Kämpfen in der Corvin Passage, Budapest 1956 copyright David Hurn
Bild rechts: Erich Lessing Sowjetische Fahnen werden nach der Besetzung der Zentrale der kommunistischen Partei verbrannt, Köztársaság-Platz, Budapest 30. Oktober, 1956 copyright Erich Lessing