Mit einem interessanten Programm wartet die Neue Schule für Fotografie in Berlin zu ihrem Symposium am 30.10.2016 auf. Fotografien können uns aufrütteln, vielleicht sogar zu einer Verhaltensänderung bringen. Doch die Wirkung von Pressefotos verpufft oft schnell , denn Ereignis folgt auf Ereignis. Die Reichweite künstlerischer Dokumentarfotografie ist – rein zahlenmäßig betrachtet – weitaus geringer als die der Pressefotografie, aber sie hat einen längeren Atem. Kann sie einen Gegenpol zum täglichen Bilderkonsum bilden? Das Symposium „Photography Matters. Fotografie als kritische Praxis“ möchte dieses Spannungsfeld aus fotografischer, künstlerischer und kuratorischer Perspektive beleuchten. So wird Peter Bialobrzeski, Professor für Fotografie an der HFK Bremen, die Glaubwürdigkeits- und Manipulationsdebatten der letzten Jahre einer kritischen Prüfung unterziehen. Inwiefern private Interieurs eine andere Vorstellung auf Länder wie den Iran oder Myanmar vermitteln können als die mediale Berichterstattung zeigen die fotografischen Studien von Beatrice Minda. Für die Künstlerin Yvon Chabrowski sind wiederum Pressebilder Ausgangpunkt ihrer Arbeiten, die sie in Form von Tableaus Vivats, Performance und Film untersucht. Maya Schweizer verbindet beobachtende, dokumentarische Aufnahmen, gesammelte Fotografien, Sound und Text zu komplexen Montagen, in denen sich Gegenwart und Vergangenheit, Dokumentation und Imagination überlagern. Anne König und Jan Wenzel, Verleger von Spector Books, haben Pressebilder und ihre unterschiedlichen Kontextualisierungen, dokumentarische Serien und private Bilder, historische und aktuelle Positionen zusammengeführt.
Anmeldung
office@neue-schule-fotografie.berlin
http://neue-schule-fotografie.berlin/veranstaltungen/veranstaltungen/7175-2/
Bild: YvonChabrowski