Vom 8.11. bis zum 22.12.2016 zeigt die in focus Galerie die Ausstellung „Selbstportrait als Konzept“ mit Bildern von Emmanuelle Bousquet, Ville Kansanen und Arno Rafael Minkkinen. Selbstportraits gehören in der Kunst seit Langem zu den bevorzugten Motiven. So ist es auch in der Fotografie, wo sich seit ihren Anfängen Künstler in Szene setzen. Die Ausstellung „Selbstportrait als Konzept“ in der in focus Galerie konzentriert sich auf die Strategien der Darstellung und Inszenierung des eigenen Ichs von drei Künstlern, die jeweils einen eigenen, ganz besonderen Stil entwickelt haben. Emmanuelle Bousquet, Ville Kansanen und Arno Rafael Minkkinen sind sowohl Fotografen als auch Künstler, die seit Jahren ein klares Konzept mit unterschiedlichen Ansätzen verfolgen.
Seit über 40 Jahren setzt der finnisch-amerikanische Künstler Arno Rafael Minkkinen fotografisch in erster Linie seinen Körper ein, um surrealistische Ansichten des Menschen und der Natur ins Bild zu setzen. Die in focus Galerie zeigt in dieser Ausstellung eine Auswahl seiner frappierenden Natur- und Körperstudien, mit denen Minkkinen seit Jahrzehnten das Verhältnis von Mensch und Natur auf originelle Weise auslotet. A. R. Minkkinen spielt mit Formen und mit Größenverhältnissen und hält seine Kreationen in Schwarzweißfotografien fest.
Arno Rafael Minkkinen erhielt seinen Master of Fine Art (MFA) in Fotografie an der Rhode Island School of Design. Gegenwärtig ist er Professor für Kunst an der University of Massachusetts, Lowell und lehrt an der Aalto Universität in Helsinki. 2006 wurde Minkkinen mit dem Finnish National Art Prize in Photography, 2013 mit dem Lucie Award for Achievement in Fine Art und 2015 mit dem John Simon Guggenheim Memorial Foundation Fellowship ausgezeichnet. Er ist in vielen bedeutenden Sammlungen in Museen weltweit vertreten.
Der junge, finnische Fotograf Ville Kansanen wird mit einer Auswahl seiner Arbeiten aus seiner jüngsten Serie „The Procession of Spectres“, die im Jahr 2015 entstanden ist, vorgestellt. Die Bilder schaffen ein komplexes Spannungsgeflecht zwischen majestätischer Landschaft, surrealer Struktur und dem Selbst des Künstlers. Ville Kansanen hat in verschiedenen Ausstellungen in New York, Los Angeles, New Orleans, San Diego, Lexington, Fort Collins, London, Berlin und Athen seine Arbeiten gezeigt. Darüber hinaus wurde sein Werk 2015 mit dem „Lucie Award for Discovery of the Year“ und dem „International Photography Award as Fine Art Photographer of the Year“ ausgezeichnet.
„Mein eigenes Modell zu sein, erlaubt mir, jedes Detail der Fotografie zu kontrollieren und eins zu werden mit dem Bild. Dies meint nicht, sich selber zu glorifizieren, sondern es dient dazu, einen Weg zu finden, meine Gedanken auszudrücken, mein Körper wird zum Instrument meines Geistes,“ erklärt die Künstlerin Emmanuelle Bousquet, deren Motive etwas beängstigendes innewohnt. Emmanuelle Bousquet, die in Paris lebt und arbeitet, fotografierte sich in der vorgestellten Serie „Illusionen“ von 2010 in verschiedenen Rollen mit unterschiedlichen Charakteren.
Bild oben: Ville Kansanen, Spectre – reclined, 2015, Pigment Print Bild links: Arno Rafael Minkkinen, Santa Fe, New Mexico, 2000, Ed. 25, 51 x 61 cm, Silbergelatine Bild rechts: Emmanuelle Bousquet, Illusion, 2010, 40 x 60 cm, Ed 7, C-Print