Das dkw. Kunstmuseum Dieselkraftwerk Cottbus zeigt vom 16.7. bis 11.9.2016 die Ausstellung „In der Stadt. Ulrich Wüst“. Das Cottbuser Kunstmuseum beherbergt ein größeres Konvolut an Fotografien von Ulrich Wüst (Jahrgang 1949), die bisher nur selten gezeigt wurden. Vorgestellt werden in der Ausstellung zwei Werkgruppen des Fotografen aus den 1980er Jahren, die den Zustand ostdeutscher Städte zeigen und den Umgang mit Plakaten im öffentlichen Raum erkunden.
Ulrich Wüst, der etliche Jahre als Stadtplaner gearbeitet hatte, ehe er sich Ende der 1970er Jahre auf die Fotografie konzentrierte, stellt in seinen Aufnahmen ausschließlich urbane Räume in den Mittelpunkt und überprüft diese auf ihre Qualität als Lebensraum für die Menschen. Dokumentarisch angelegt ist seine umfangreiche Serie „Stadtbilder“ (1979 bis 1983). Mit klarem, nüchternem Blick fixiert der Fotograf seine Umwelt und entlarvt vielerorts architektonische Stupidität, Uniformität und Banalität, genauso den allmählichen Zerfall und die Vernachlässigung historischer Bausubstanz.
Während in Wüsts Bildern die Bewohner der Städte zumeist abwesend sind, steht in den Schwarzweißfotografien des Leporellos „Automat-Imbiss“ der Mensch in einer Selbstbedienungsgaststätte im Fokus. Wüst spürt auch hier unterschiedlichste Konstellationen im Alltag auf und offenbart Brüche, Widersprüche und Unzulänglichkeiten der Gesellschaft.
Bild oben: Ulrich Wüst Aus der Serie: Stadtbilder Berlin, 1980, Silbergelatineabzug dkw. Kunstmuseum Dieselkraftwerk Cottbus © Ulrich Wüst Bild rechts: Ulrich Wüst Aus der Serie: Stadtbilder Silbergelatineabzug Bitterfeld, 1979 dkw. Kunstmuseum Dieselkraftwerk Cottbus © Ulrich Wüst