In der dritten Ausgabe ihres neuen Ausstellungsformats .ftlbr zeigt das NRW-Forum Düsseldorf bis 21. August 2016 unter dem Motto „Von deutschem Punk, amerikanischem Folk und digitalen Bildern“ die ungewöhnlichen Arbeiten von Ralf Brueck, einem jungen Vertreter der Düsseldorfer Fotoschule.
Das neue Format .ftlbr, dessen Erscheinungsbild vom Düsseldorfer Kreativbüro Drasdos entwickelt wurde, ist das Fotolabor des NRW-Forum Düsseldorf, das einen Ausstellungsreigen im Obergeschoss des NRW-Forums, der die Zukunft des Mediums Fotografie thematisiert, zeigt. Vorgestellt werden junge und neuartige fotografische Positionen – manchmal experimenteller und unkonventioneller und immer ungewöhnlich.
Ralf Brueck zählt zu den Vertretern der Düsseldorfer Fotoschule, die einerseits noch bei Bernd Becher studierten, andererseits ihre Bildsprache bei den Vertretern der „ersten Generation“ wie Andreas Gursky, Thomas Struth oder Candida Höfer erlernten.
Mittelpunkt der Ausstellung ist die Serie „Deutsch Amerikanische Freundschaft“ (DAF), mit der Ralf Brueck sich künstlerisch an den Vertretern der New Color Photography, aber auch an den Amerika-Bildern von Thomas Struth oder Joachim Brohm anlehnt. Sie visualisieren in Abgrenzung zur dokumentarischen Fotografie, eine Haltung dem Motiv gegenüber, das sich aus der vermeintlichen Realität speist. Neben der DAF- Serie sind auch neuere Fotografien aus den Serien „Distortion“ und „Dekonstruktion“ zu sehen, die durch bewusste Eingriffe und digitale Bearbeitungen das Medium hinterfragen.
„Man setzt ein Medium zwischen das eigene Ich und das, was man als Künstler repräsentiert – als theoretische Bildaneignungsstrategie“, so Ralf Brueck, der mit seinen Arbeiten der Wirklichkeit ein interessanteres Bild entreißen möchte. Kuratiert wird die Ausstellung von Ralph Goertz, der zuletzt mit der „Joel Meyerowitz Retrospective“ im NRW-Forum Düsseldorf präsent war.
Ralf Brueck (geb. 1966 in Düsseldorf) studierte seit 1995 an der Kunstakademie Düsseldorf anfänglich bei Bernd Becher und später bei Thomas Ruff, dessen Meisterschüler er wurde. Neben zahlreichen nationalen und internationalen Ausstellungen und Auszeichnungen erhielt er unter anderem 2004 ein Arbeitsstipendium in der Villa Romana in Florenz und 2010 ein Stipendium des Fine Arts Institute, Chongqing in China.
Bild oben: Ralf Brueck: A day after tomorrow, 2011 © Ralf Brueck
Bild rechts: Ralf Brueck: Twin Peaks / Distortion Series, 2011 © Ralf Brueck
Bild links: Ralf Brueck: Wait, 2009 © Ralf Brueck