Kein westlicher Journalist war näher an Castro dran als Lee Lockwood. Er zeigt in dem Buch „Unterwegs mit Castro – Lee Lockwood im Kuba der 1960er Jahre“ Innenansichten einer Revolution mit Bildern von Fidel Castro, eine der schillerndsten Figuren der Weltgeschichte des 20. Jahrhunderts.
An Silvester 1958 reiste der damals noch junge Fotojournalist Lee Lockwood nach Kuba, um über das bevorstehende Ende des Batista-Regimes zu berichten. Er kam einen Tag vor Fidel Castros Machtübernahme an und verbrachte eine Woche damit, sich mit der Insel vertraut zu machen, bevor er schließlich den siegreichen Revolutionsführer selbst traf. Castro fand gleich Gefallen an Lockwood, lud ihn im Laufe des folgenden Jahrzehnts häufig ein, nach Kuba zurückzukehren, und gewährte ihm besonderen Zugang zu seinem inneren Kreis und völlige Bewegungsfreiheit, um die Insel ohne die Einschränkungen zu erkunden, die US-amerikanischen Journalisten üblicherweise auferlegt wurden.
Der kubanische Revolutionsführer gewährte Lockwood ein siebentägiges Marathon-Interview, in dem alles angesprochen wurde, was damals auf der Agenda stand – von Rassenproblemen in den USA bis zur Kubakrise.
Lockwoods Gespräche und Beobachtungen werden in dem Buch vom Taschen Verlag nebst Hunderten von Fotografien gedruckt. Sie dokumentieren sowohl die Wochen, in denen Lockwood an der Seite Castros durchs Land reiste, als auch die Entwicklungen im Kuba der 1960er-Jahre von Militärlagern in den Bergen der Sierra Maestra über das Leben auf den Straßen Havannas bis hin zu politischen Massenkundgebungen. Viele dieser Farbbilder wurden noch nie zuvor veröffentlicht. Preis 49,99 Euro
Bild oben: Isle of Pines, 1965 © 2016 Lee Lockwood/ TASCHEN Bild links: “Fidel, Cuba’s No. 1, nonstop orator,” Santiago de Cuba © 2016 Lee Lockwood/ TASCHEN