Die Reportageagentur Zeitenspiegel hat zum 18. Mal in Folge den Hansel-Mieth-Preis für engagierte Bild- und Textreportagen vergeben. Der mit 6.000 Euro dotierte renommierte Preis geht in diesem Jahr an den Autor Navid Kermani und den Fotografen Moises Saman. Den Hansel-Mieth-Preis digital erhalten Kim Wall, Coleen Jose und Jan Hendrik Hinzel.
Der Autor Navid Kermani und der Fotograf Moises Saman erhalten die Auszeichnung für ihre Reportage „Der Einbruch der Wirklichkeit“, die in Der Spiegel 42/2015 erschienen ist. „Die Flüchtlingskrise hat nicht erst begonnen, nachdem Deutschland sie bemerkte“, schreibt Navid Kermani. Der Schriftsteller bereiste die großen Flüchtlingsrouten in die entgegengesetzte Richtung. Die Bilder von Magnum-Fotograf Moises Saman, die das Schicksal der Flüchtlinge, die ihnen zwischen Budapest und der türkischen Stadt Assos, gegen den Strom, begegneten, ergänzen die berührende Erzählung.
Navid Kermani, geboren 1967 in Siegen, lebt als freier Schriftsteller in Köln. Er ist habilitierter Orientalist, Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung, der Nordrhein-Westfälischen Akademie der Wissenschaften und der Künste (Klasse der Künste) sowie der Hamburger Akademie der Wissenschaften. 2015 wurde er mit dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels ausgezeichnet.
Moises Saman ist Dokumentarfotograf und Mitglied der Fotografenagentur Magnum. Geboren 1974 in Lima, Peru, studierte Moises Kommunikation und Soziologie an der California State University. Sein neues Buch „Discordia“ spiegelt seine persönliche Perspektive auf Leben und Arbeit zwischen 2011 bis 2015 im Mittleren Osten wider.
Der Hansel-Mieth-Preis digital geht an Kim Wall (Text), Coleen Jose (Fotos) und JanHendrik Hinzel (Videos) für ihre Multimedia-Reportage „Exo-dus“.
Mit dem Mieth-Preis, der zu den wichtigsten Ehrungen im deutschen Journalismus gehört, erinnert die Weinstädter Reportage-Agentur Zeitenspiegel an ihr 1998 verstorbenes Ehrenmitglied Johanna „Hansel“ Mieth, die in Fellbach aufgewachsen ist. Hansel Mieth und ihr Jugendfreund und späterer Mann Otto Hagel widmeten sich in ihrer Karriere als Fotografen für das amerikanische Magazin LIFE überwiegend sozialen Themen.
Bild oben: Navid Kermani copyrght Peter Andreas Hassiepen (links), Moises Saman copyright Jehad Nga (rechts)