Vom 15. April bis 28. Mai 2016 zeigt die Carpentier Galerie Berlin Arbeiten des amerikanische Fotografen Roger Ballen, der seit den 80er Jahren in Südafrika lebt. Bekannt wurde er vor allem durch seine sozialkritischen Porträts wie der verarmter Weißer im Süden Afrikas. In der Ausstellung in der Carpentier Galerie werden seine Bilder denen von Wolfgang Petrick (Berlin/Deutschland) gegenüber gestellt. Mag es zunächst erstaunen, dass sich zwei so unterschiedlich arbeitende Künstler für diese Gemeinschaftsausstellung zusammenfinden, so ist dies mit Blick auf ihre jeweilige Vergangenheit, als auch auf ihre persönlichen Interessen kaum verwunderlich.
Auch Wolfgang Petrick, der in den 1970er Jahren der bedeutendste Vertreter des damaligen sogenannten Kri-tischen Realismus war, ist ein politisch und sozial interessierter Menschen, was sich bis heute in seinen Arbeiten widerspiegelt. Beide Künstler haben ein großes Interesse an Outsider Art und Art Brut, die sich nicht dem Mainstream zuordnen lassen. Dass beide sich sehr für Zeichnung und Collage/Assemblage begeistern und ein Faible für Installationen haben, vervollständigt die Liste der Gemeinsamkeiten.
In der Carpentier Galerie werden nun von beiden ausgesuchte Arbeiten aus ihrem jeweiligen Oeuvre zu sehen sein. Roger Ballen präsentiert Schwarz-Weiß-Fotografien aus den vergangenen Jahren, in denen Zeichnung und Installation pur oder als Kulisse für Personendarstellungen zu sehen sind. Wolfgang Petrick zeigt Bilder, Zeichnungen und eine Skulptur, in denen Motive geschichtet, gespiegelt, verzerrt und zum Teil mittels Assemblage ins Dreidimensionale gehoben werden.