Bekannt wurde der der New Yorker Fotograf Phillip Toledano vor allem durch seine 2009 publizierte Serie „Days with My Father“ bekannt. Die Arbeit steht auch im Zentrum der von Sabine Schnakenberg vom Haus der Photographie / Deichtorhallen Hamburg kuratierten Ausstellung, die bis 25. September 2016 im Deutschen Hygiene-Museum zu sehen ist. Days with My Father erzählt über drei Jahre hinweg von den Begegnungen des Sohnes mit seinem demenzkranken Vater.
Ausgehend von sehr persönlichen Erfahrungen sucht Phillip Toledano die Auseinandersetzung mit Grundfragen des Lebens, die auch im Ausstellungsprogramm des Deutschen Hygiene-Museums immer wieder thematisiert werden: den Umgang mit Alter und Tod, die Sehnsucht nach Schönheit und Unvergänglichkeit, die Bedeutung von Macht, Anerkennung und Liebe. In seinen Fotoserien begegnet er diesen existentiellen Phänomenen mit großer Ernsthaftigkeit, aber auch mit Selbstironie, Einfallsreichtum und Lust am Spiel. Dabei sind seine Momentaufnahmen aus dem modernen Leben brüchig und gezeichnet von der Flüchtigkeit des Glücks.
Die Serie Bankrupt (2001–2003) dokumentiert verlassene Interieurs gescheiterter Firmen in Manhattan, in Phone Sex (2008–2009) gibt Toledano überraschende Einblicke in das Selbstverständnis von Telefonsex-Anbieterinnen und in A New Kind of Beauty (2008–2010) zeigt er Menschen, die sich mehrfach Schönheitsoperationen unterzogen haben. In seiner jüngsten Serie Maybe (2011–2014) inszeniert Toledano mittels Fotografie und Video Fantasien über sein zukünftiges Leben, während er in When I Was Six (2013–2014) einfühlsam dem Verlust der eigenen Schwester nachspürt.
Neben dieser Auswahl von sechs Fotoserien zeigt die Ausstellung auch Joshua Seftels Dokumentarfilm The Many Sad Fates of Mr. Toledano, der Entstehungsgeschichte und Hintergründe der Serie Maybe erzählt und im vergangenen Jahr auf dem Tribeca Festival in New York seine Premiere feierte.
Bild copyright Phillip Toledano