Bis 18. März 2016 zeigt die Bonner Galerie Julian Sander die surrealistisch wirkenden Fotografien des japanischen Fotografen Hiro Matsuoka. Seine Motive sind alltägliche Elemente und Menschen im urbanen Umfeld. Spiegelungen, Unschärfen oder der Blick aus einem fremden Winkel führen zu Verfremdung und manchmal zu einer geheimnisvollen Anmutung.
Matsuokas Stil entwickelte sich bereits zu Beginn der 90er Jahre, während seines Studiums der Literaturwissenschaften und seiner späteren Tätigkeit als Theaterfotograf.
Matsuokas Interesse gilt seither dem Visualisierungsprozess eines Schriftstückes durch die Auseinandersetzung und Interpretation dessen Kerns. Keineswegs sind seine fotografischen Arbeiten direkte Übersetzungen, bewirken jedoch Assoziationen zu Romanen und Theaterstücken. Seine zweite Werkreihe „The Undescribed Dance“, aus der die meisten in der Ausstellung gezeigten Werke stammen, ist von zwei Zitaten aus „The Picture of Dorian Gray“ von Oscar Wilde begleitet, welche Matsuokas literarische Assoziationen untermalen.
Hiro Matsuoka, geboren 1968 in Japan, lebt und abreitet heute in Köln. Er fotografiert analog mit einer Mittelformat Kamera. Die Abzüge produziert er auf traditionelle Weise selbst in seinem Studio.