Als Kooperationsprojekt des Kunstmuseum Bonn und der Photographischen Sammlung/SK Stiftung Kultur, Köln läuft die Ausstellung „Mit anderen Augen – Das Porträt in der zeitgenössischen Fotografie“ vom 25. Februar bis 8. Mai 2016 in Bonn und vom 26. Februar bis 29. Mai 2016 in Köln.
Das Porträt gehört in der Kunst und vor allem in der Fotografie zu einem wichtigen Bereich. Die beiden Museen zeigen parallel Gruppenausstellungen, die nun in Deutschland erstmals einen umfangreichen Überblick über die zeitgenössische Porträtfotografie im 21. Jahrhundert ermöglichen. Die beiden Ausstellungen folgen dabei unterschiedlichen Schwerpunkten:
Im Kunstmuseum Bonn liegt der Schwerpunkt auf Porträtfotografie von Künstlerinnen und Künstlern, die in Deutschland leben oder hierzu eine Verbindung haben. Damit knüpft das Haus an seinen Sammlungsschwerpunkt zur deutschen Kunst nach 1945 an. Ausgewählt sind Künstlerinnen und Künstler, deren bildnerische Ansätze vom Dokumentarischen bis zur Inszenierung, von der Neuformulierung ikonografischer Bildtraditionen bis zur künstlerischen Beschäftigung mit der Amateurfotografie oder der Abstraktion als formale Reflexion des Themas reichen.
Die jeweiligen Positionen werden in pointierten Gegenüberstellungen vorgestellt. Darüber hinaus sind auch Rauminszenierungen einzelner Künstler zu sehen.
Die Ausstellung im Kunstmuseum Bonn zeigt folgende Künstlerinnen und Künstler: Ute Behrend, Katharina, Bosse, Clegg & Guttmann, Dunja Evers, Jan Paul Evers, Albrecht Fuchs, Bernhard Fuchs, Jitka Hanzlová, Uschi Huber, Jörg Paul Janka, Sabrina Jung, Keller/Wittwer, Annette Kelm, Erik Kessels, Dieter Kiessling, Jana Kölmel, Eckhard Korn, Christian Mayer, Katharina Mayer, Christopher Muller, Peter Piller, Barbara Probst, Timm Rautert, Daniela Risch, Thomas Ruff, Michael Schmidt, Daniel Schumann, Oliver Sieber, Beat Streuli, Thomas Struth, Katja Stuke, Wolfgang Tillmans, Christopher Williams und Tobias Zielony.
Die Photographische Sammlung/SK Stiftung Kultur in Köln konzentriert sich auf serielle Porträtarbeiten, die einem künstlerisch-dokumentarischen Ansatz haben. Dies knüpft an die Ausrichtung der Institution an, in der das August Sander Archiv und damit eine zentrale Position der dokumentarischen Fotografie einen wesentlichen Platz einnimmt. Zum einen präsentieren neun Fotografinnen und Fotografen aus vier Kontinenten Ausschnitte aus ihrem Schaffen: Charles Fréger (Frankreich), Pepa Hristova (Bulgarien/Deutschland), Pieter Hugo (Südafrika), Hiroh Kikai (Japan), Mark Neville (England), Jerry L. Thompson (USA), Mette Tronvoll (Norwegen), Albrecht Tübke (Italien/Deutschland) und Joerg Lipskoch (Deutschland).
Zum anderen werden als „Blick in die Sammlung“ Porträtpositionen aus dem eigenen Bestand vorgestellt: Diane Arbus, Jim Dine, Francesco Neri, Gabriele und Helmut Nothhelfer, Judith Joy Ross, Thomas Ruff, August Sander, Oliver Sieber und Rosalind Solomon und Albrecht Tübke.
Bild Oben Clegg & Guttmann, Group Portrait of Bundesministers, 2000, 113 x 169 cm; Courtesy Galerie Nagel Draxler, Berlin/Köln, ausgstellt in Bonn
Bild links: Thomas Struth, Alte Pinakothek, Selbstportrait, München 2000, C-Print © Thomas Struth, ausgstellt in Bonn
Bild rechts: The karrigel of Guéméné-sur-Scorff, Everyday costume, Pays Pourlet and Pontivy 1880–1900, aus der Serie Bretonnes, 2011–2014 © Charles Fréger, ausgestellt in Köln