Mit der Crème de la Crème von Fotokünstlern wartet die Münchner Galerie Rüdiger Schöttle immer wieder auf. Diesmal ist es Candida Höfer, die dort mit ihren neuesten Aufnahmen von spätbarocken Klosterbibliotheken in Österreich vom 19. Februar bis 16. April 2016 erstmalig in Deutschland präsentiert wird. Die Künstlerin ist bekannt für ihre sachliche Darstellung von kulturellen Stätten, wie Opernhäusern, Kirchen, Palästen oder Bibliotheken.
Die Idee die Klosterbibliotheken zu fotografieren, entstand während Candida Höfers Ausstellung „Düsseldorf“ in der Landesgalerie Linz in Oberösterreich vor zwei Jahren. Die Bibliotheksräume zeigt Höfer mit repräsentativen Säle irdischer und himmlischer Macht, menschenleer und aus der Zentralperspektive.
Die von Candida Höfer festgehaltenen Klosterbibliotheken zählen zum bedeutendsten Kulturerbe spätbarocker Kunst und Architektur. Sie beherbergen frühe Handschriften, Inkunabeln, Bibeln und nach den Wissenschaften aufgeteilte Buchbestände. Der aufklärerische Gedanke kommt auch in der Ausstattung der Bibliotheksräume zum Tragen. Beispielsweise im Bibliothekssaal des Benediktinerstifts Admont und im Augustinerstift Sankt Florian sind Deckenfresken von Bartolomeo Altomonte zu sehen, die die Stufen der menschlichen Erkenntnis vom Denken und Sprechen über die Wissenschaften bis zur göttlichen Offenbarung darstellen.
Candida Höfer, die 1944 in Eberswalde geboren wurde, zählt zu den Vertretern der Düsseldorfer Fotoschule. Sie studierte von 1976 bis 1982 in der Klasse von Bernd und Hilla Becher an der Kunstakademie Düsseldorf. Ihre Werke werden international ausgestellt und sind heute Teil vieler Sammlungen in aller Welt.
BIld oben: Candida Höfer, Benediktinerstift Admont III 2014, 2014
C-Print 180 x 200,4 cm © Candida Höfer, Cologne / VG Bild-Kunst, Bonn 2016
Bild rechts: Candida Höfer, Augustiner Chorherrenstift Sankt Florian IIII 2014, 2014 C-Print 180 x 189,1 cm © Candida Höfer, Cologne / VG Bild-Kunst, Bonn 2016