„Flyover State“ – nennen US-Amerikaner die zahlreichen Staaten zwischen New York City und Los Angeles. Staaten, die oftmals überflogen werden und meist wenig Aufmerksamkeit der Fluggäste bekommen. Der amerikanische Künstlers Jory Hull nahm die Serie „Flyover State“ während zahlreicher Flüge zwischen der Ost- und Westküste der USA von 2006 bis 2009 vom Fensterplatz mit einer Kompaktkamera auf. Der Blick aus 10 Kilometern Höhe ermöglichte es dem Künstler die Landschaften dieser Länder nicht als solche wahrzunehmen, sondern als bloße Arrangements von Struktur und Farbe.
„Der Blick von 35.000 Fuß ist sicherlich eines der größten Weitwinkelobjektive, durch das die meisten von uns jemals schauen können,“ erklärt Jory Hull und erinnert mit seinen Bildern daran, welch hohes Privileg das Fliegen bietet das längst zum Teil des Alltags in der globalisierten Welt wurde. Seine Motive sind abstrakte Kompositionen, die nicht nur fotografische Qualität, sondern auch malerische Eigenschaften aufweisen.
„Flyover State“ beschreibt nicht nur einen Ort, sondern auch einen Gemütszustand. „Es wird zu einem Spiel die vorbeiziehenden Details, mit unendlichen vielen Kombinationsmöglichkeiten im steigenden und fallendem Licht, mit dem kleinen LCD Display der Kamera einzufangen. Der Abstand und der atmosphärische Dunst verleiht den Bildern eine angenehme Abgeschiedenheit, die sie beruhigt. Ich versuche mir alles unter mir als vollkommen fremd vorzustellen,“ meint Jory Hull zu seinen Aufnahmen. Jory Hull, 1971 geboren in New Hampshire, lebt und arbeitet heute in Brooklyn, NY.
Die Arbeiten aus „Flyover State“ sind allesamt Unikate. Jedes der 70 Motive ist jeweils nur einmal erhältlich.
Die Galerie Julian Sander zeigt erstmals in Deutschland die Werkserie „Flyover State“ des amerikanischen Künstlers Jory Hull. Die Ausstellung läuft vom 14. Januar bis 18. März 2016.