Getty Images veröffentlicht seinen Ausblick auf die wichtigsten visuellen Trends, die im kommenden Jahr Werbung, Design und visuelle Kommunikation weltweit prägen werden
Getty Images, die weltweit führende Agentur für visuelle Kommunikation, hat seinen Visual Trend Report veröffentlicht. Die Vorhersagen werden von einem internationalen Team visueller Anthropologen und Art Directors getroffen und beschreiben die gesellschaftliche und kulturelle Bildsprache von morgen und prognostizieren, welche Bilder im kommenden Jahr am stärksten ansprechen werden.
Die Trendanalyse basiert auf einer Vielzahl von Quellen, die Getty Images exklusiv zur Verfügung stehen: professionelle Auswertung von Bildern in der Werbung; lokales Know-how der Teams und der Kunden von Getty Images weltweit; Einkaufstrends, die sich aus den etwa 400 Millionen Downloads pro Jahr auf der Website von Getty Images ableiten lassen; Untersuchungen zur Populärkultur und zu den sich verändernden Verhaltensweisen der Verbraucher auf der ganzen Welt. Die Trends bieten wertvolle Erkenntnisse, inspirieren, informieren und unterstützen Designer und kreative Köpfe auf der ganzen Welt.
Die Trends für 2016 der Experten für visuelle Trends von Getty Images:
1. Divine Living: Marken konzentrieren sich immer mehr auf Werte und bewusster Konsum spielt für die Verbraucher eine immer größere Rolle. Vor diesem Hintergrund setzen sich Konzepte wie Tugend, Absicht und Vernetzung in der visuellen Landschaft durch. In unserer überwältigend visuellen Welt bauen Marken und Storyteller ihre Botschaften auf dem Sinn auf, den ihr Produkt verfolgt, und rühren an unseren Wunsch nach innerer und äußerer Werthaltigkeit.
2. Extended Human: Technik verändert die Art und Weise, wie wir unser Leben gestalten, wie wir unsere Erlebnisse und Erfahrungen mit anderen teilen und wie wir unser Umfeld wahrnehmen. Dieser Trend beschäftigt sich mit der Überlegung, wie Technik ein Teil von uns selbst wird und unsere Vorstellung davon in Frage stellt, was „Mensch sein“ bedeutet, wenn Technik unseren Körper optimiert, unser Gedächtnis und unser kreatives Leistungsvermögen steigert und uns die absolute Konnektivität bietet.
3. Outsider In: Menschen, die an ihre Grenzen gehen, und Bilder, die mit Herkömmlichem brechen, werden immer stärker akzeptiert. Angesichts der wachsenden Flut von Massenbildern und gebündelten Artikeln steigt unsere Sehnsucht nach besonderen Bildern, die eine ungewöhnliche Perspektive einnehmen. Dieser Trend beobachtet Außenseiter, Rebellen, Exzentriker, Nonkonformisten und Antihelden, die unkonventionell denken und uns verstören.
4. Messthetics: Messthetics steht für die Abkehr von Vorhersehbarkeit und ist eine Gegenreaktion auf die Perfektion, die uns in der Werbebranche so häufig präsentiert wird. In einem hektischen gleichförmigen Markt bietet Messthetics einen ganz anderen fotografischen Ansatz. Die Bilder sind chaotisch, schmutzig, verschwitzt, animalisch, wunderschön und hässlich. Dieser Trend entspringt unserem Drang, uns von der Reinheit und Vorhersehbarkeit des Alltags zu befreien und in der Ursprünglichkeit der menschlichen Kreatur zu schwelgen.
5. Silence vs. Noise: Aus stilistischer Sicht wird 2016 ein Jahr der visuellen Extreme, großen Gegensätze und starken Widersprüche. Silence vs. Noise kann als Kontrapunkt zu Messthetics verstanden werden. Die Bilder sind einfach und minimalistisch und bieten Kunden die Chance, ähnliche Botschaften zu entwickeln – prägnant und unkompliziert, aber wunderschön, um sich von schrillen Bildern abzuheben. Sowohl die Komposition als auch die Farben folgen dem Motto „weniger ist mehr“. Die Bilder sind oft ruhig und dezent. Als willkommener Kontrast zu einer visuell reizüberfluteten Welt entfalten sie sehr große Wirkung.
6. Surreality: Fotografen setzen neue Bildbearbeitungstechniken ein, um verspielte und häufig surrealistische Bilder zu schaffen. Oftmals wirken diese Bilder wie moderne Varianten der psychedelischen Darstellungen aus den 1960er Jahren und stehen zudem unter dem Einfluss von Träumen, dem Unterbewusstsein und dem ursprünglichen Surrealismus. Das Verlangen nach dem Surrealen und Unerwarteten ist groß – eine Gegenreaktion auf ein Jahrzehnt, das von Authentizität und Realismus geprägt war.
Andrew Saunders, Senior Vice President, Creative bei Getty Images: „Die Trends, die unser Creative-Team identifiziert hat, schaffen einen gemeinsamen Nenner für das kommende Jahr. Sie regen einen Dialog darüber an, was die Entwicklung der Kultur und unserer visuellen Sprache antreibt. Das Konsumentenverhalten, welches schlussendlich die Bildsprache in Werbung und Kultur beeinflusst, war ein besonders wichtiger Faktor zur Identifikation dieser visuellen Trends. Sie betonen das Paradox, dem moderne Konsumenten gegenüberstehen – einerseits das Verlangen nach Extremen und die Sehnsucht danach, außerhalb des Mainstreams zu stehen, andererseits der Wunsch nach Gemeinschaft und Engagement zum Wohl der Gesellschaft.“