Die beiden Fotografen und Berater Konrad Müller und Friedrun Reinhold haben gemeinsam mit zehn Porträtfotografen die letzten zwei Jahre dazu genutzt, den Corona-bedingten Freiraum für die Arbeit an freuen Fotoprojekten zu nutzen. Jetzt sind die Projekte online zu sehen.
„Die Deutschen Porträtfotografen waren in den letzten zwei Jahren durch die Lockdowns und Zugangsbeschränkungen sehr in Mitleidenschaft gezogen“, so Konrad Müller. „Plötzlich waren die Terminkalender leer. Wie kann also die freie Zeit sinnvoll genutzt werden? Mit einem persönlichen fotografischen Projekt.“
Friedrun Reinhold: „Freie Projekte sind der Königsweg, sich fotografisch weiterzuentwickeln und für Kunden interessant zu werden. Bei persönlichen Arbeiten zählt in erster Linie das eigene Interesse und die eigene Sicht, das eigene Engagement.
Ohne konkrete Ideen, Gedanken, Gefühle und gekonnter Bildsprache geht der Fotograf von heute im Meer der Mittelmäßigkeit unter“, so der international ausgezeichnete Portraitfotograf, Fachbuchautor, Workshopleiter, Jurymitglied und Lehrbeauftragter an der Hochschule für Musik in Karlsruhe.
Auf der Suche nach einem persönlichen Projekt, für das viel Leidenschaft
aufgebracht wird, haben Müller und Reinhold die Teilnehmer tatkräftig unterstützt.
Das Ziel war klar definiert: Den Teilnehmern dabei zu helfen, sich selbst den Auftrag ihrer Träume zu geben.
Warum sollten gestandene Fotografen, die seit vielen Jahren erfolgreich im Business sind, sich dieser Herausforderungen stellen? Konrad Müller: „In einem freien Projekt kann man seine Handschrift verfeinern, seinen Stil finden, ohne auf kommerzielle Belange achten zu müssen. Wie bei einem Auftrag hat auch das freie Projekt eine Konzeptionsphase, eine Realisationsphase und eine Präsentationsphase. Eine Arbeit zum Abschluss zu bringen und sie als Person zu vertreten, kann das Gefühl von Zufriedenheit vermitteln, das zur monetären Entlohnung durchaus als gleichwertig empfunden werden kann“.
„Mit geschickt gewählten Themen und bei entsprechend interessanten Ergebnissen, wird die Arbeit auch kommerziell ein Erfolg, indem Magazine Bildstrecken drucken, sich das Buch verkauft oder die ausstellende Galerie Bilder absetzen kann“, ergänzt Reinhold. „Je mehr solche freien Arbeiten, die Beachtung finden, ein Fotograf realisiert, desto bekannter wird er, desto höher sind die Tagessätze und desto wahrscheinlicher ist eine Nachfrage. Denn da ist der Kunstmarkt wie der kommerzielle Kunde: Gekauft wird die Erfolgsstory.“
An dem Projekt teilgenommen haben Fiona Bischof, Birgit Hofzumberge, Oliver Hurst, Constanze Köhler, Caroline Renzler, Anne Schelhaas-Wöll, Cornelia Schmidt, Barbara Schneider und Carolin Tietz. Die Ergebnisse, biografische Daten und Texte zu den Serien sind hier zu sehen: