Es ist angerichtet: Vom 20. bis 29. Mai 2022 dreht sich beim 15. Umweltfotofestival Horizonte Zingst in 16 Ausstellungen (fast) alles um das Thema Ernährung.
,,Damit“, so betont Jens Schröder – Schirmherr von Horizonte Zingst und GEO Chefredakteur- ,,rückt das Festival inhaltlich sehr nah an die Besucherinnen und Besucher heran.“ Bei ebenjenen dürfte die Sehnsucht und die Lust auf Fotografie nach der zweijährigen pandemiebedingten Festival-Pause groß sein. ,,Wir sind zurück und planen ein Festival mit allem Drum und Dran“, erklärt Christian Zornow, Bürgermeister von Zingst und verrät, dass er sich jetzt schon auf die besondere Stimmung und Atmosphäre beim „Get Together“ an der Strandlounge freut. Als Kuratorin des Umweltfotofestivals legt Edda Fahrenhorst großen Wert darauf, umweltrelevante Themen für das Publikum so aufzubereiten, dass eine Gedanken- und Diskussionsgrundlage entsteht: ,,Wir gehen in diesem Festival-Jahr auf die Reise von unserem individuellen Kühlschrankinhalt zu den großen übergeordneten Themen.“ Zum Austausch bietet das Festival-Programm viele Gelegenheiten: in Fotoworkshops, beim Fotomarkt, den live- und Panel-Vorträgen, Fotografie-Gesprächen, sowie der Bilderflut am Strand ist viel Raum für Begegnungen und Erlebnisse.
Das Projekt „Feed the Planet“ von George Steinmetz – zu sehen in der Jordanstraße und am Strand von Zingst – zeigt die Lebensmittelproduktion für die Weltbevölkerung. Klaus Pichler überschreitet in seinem Projekt „One Third“ die Haltbarkeitsgrenze, um die weltweite Lebensmittelverschwendung zu zeigen – ausgestellt auf dem Postplatz. Direkt gegenüber ist Gabriele Galimberti in den Küchen von Großmüttern auf der ganzen Welt zu Gast. Lia Darjes zeigt auf dem Museumshof in ihrer Arbeit „Tempora Morte“ kleine Markarrangements in den Städten der ehemaligen Sowjetunion. Was passiert mit Tieren, die der Schlachtung entkommen? Nikita Teryoshin hat sie in der Serie „Animal Escape Plan“ portraitiert und zeigt sie im Martha-Müller-Grählert-Park. Der Klimawandel hat weltweit Auswirkungen auch auf Kleinstbauern
– Lys Arango ist dem Thema in Guatemala auf den Grund gegangen und zeigt ihr Projekt „Until the corn grows back“ in der Leica Galerie Zingst. In der Ausstellung „SugarWOW“ nimmt Jan von Holleben uns mit auf die abenteuerliche Reise in die Welt des Wundermittels Zucker (Max Hünten Haus). Pablo Piovano erzählt in seinem Projekt „The Human Cost“ über die Folgen von Monokulturen und den Einsatz von Pestiziden in Argentinien – zu sehen ist die Arbeit im Marinekomplex. ,,Zeig‘ mir Deinen Kühlschrank und ich sage Dir, wer Du bist“ – Sandra Junker stellt im Kunsthallenhotel Vier Jahreszeiten Kühlschränke und deren Besitzer:innen vor. In der Gruppenausstellung „lecker“ in der Multimediahalle dreht sich alles um den Genuss: mit Arbeiten von Alejandro Osses, Rebecca Rütten, Simon Puschmann und einigen mehr. Die Neue Schule für Fotografie in Berlin zeigt ihren Blick auf das Thema in der Galerie des Hotel Stone.
„She Hunts“ von lngerid Jordal ist eine der Serien, die in der Gruppenausstellung „About Food“ in der Panzerhalle zu sehen sein wird. Die Strecken des Neuen BFF-Förderpreises werden in der alten Sporthalle von Zingst ausgestellt und die Gewinnerinnen und Gewinner im Rahmen des Festivals gekürt. In der Peter-Pauls-Kirche ist das „Unicef-Foto des Jahres 2021″ zu sehen und das Festival begrüßt mit dem Kinderprojekt #plasticfishing – eine Kooperation zwischen der Düsseldorfer Montessori-Schule und des Zingster Jungendzentrums – auch den fotografischen Nachwuchs in Zingst. Ab dem 1. März sind die Fotoworkshops der Fotoschule Zingst und die live-Vorträge zum Festival buchbar. Neu in diesem Jahr: Das Programm in der Multimediahalle beinhaltet neben den beliebten Multivisionsshows auch Vorträge und Lesungen.
Vom 26. bis 28. Mai erlebt außerdem der Fotomarkt einen Neustart, nachdem er aufgrund der Pandemie zweimal ausfallen musste.
Alle Ausstellungen auf einen Blick:
Foto: Jan von Holleben