Rund 1,9 Millionen User nutzen die Shopping- und Vergleichsplattform idealo pro Tag zum Preisvergleich von über 400 Millionen Artikeln auf rund 50.000 E-Commerce-Websites. Daraus ergibt sich ein interessantes Bild aktueller Nachfragetrends am Kameramarkt.
Die bei idealo verfügbaren Daten zum Kameramarkt bestätigen, dass spiegellose Systemkameras in der Gunst der Kamerakäufer zwischenzeitlich weit vorn liegen. Sie machen 37 Prozent des gesamten Kameraangebote auf der Vergleichsplattform aus. Knapp dahinter folgen mit einem 36-prozentigen Anteil die Kompaktkameras. Spiegelreflexkameras dagegen sind auf idealo.de nur noch mit einem Anteil von 22 Prozent im Kamerasortiment vertreten. Noch geringer ist nur der Anteil an Bridgekameras: Sie zählen dort mit acht Prozent zu den Nischenprodukten.
Hinsichtlich der Sensorgrößen werden auf idealo häufiger Systemkameras mit APS-C Sensor als mit Vollformat angeboten. Rund 70 Prozent der Spiegelreflexkameras auf idealo.de sind mit einem APS-C-Sensor ausgestattet, 20 Prozent verfügen hingegen über Vollformat. Unter den Spiegellosen ist die Verteilung dagegen etwas ausgeglichener: Mit jeweils 33 Prozent halten sich APS-C- und Vollformatkameras die Waage. Bei Bridge- und Kompaktkameras liegt die Standard-Sensorgröße bei 1/2,3″. Rund 70 beziehungsweise 60 Prozent dieser Modelle sind auf idealo.de mit diesem Format ausgestattet.
Bei der Nachfrageverteilung auf idealo.de lagen Spiegellose In den letzten zwei Jahren ebenfalls weit vor den DSLRs: 2019 interessierten sich rund 40 Prozent mehr idealo-Nutzer für die Spiegellose, im Jahr darauf waren es sogar schon circa 60 Prozent mehr.
Auch das sinkende Interesse an Kompaktkameras wird beim Vergleich von Angebot und Nachfrage auf idealo.de deutlich: Obwohl Kompaktkameras rund 36 Prozent des Kamera-Angebotes ausmachen (und damit fast gleichauf mit den Spiegellosen liegen), fällt die Nachfrage eher dürftig aus. Ausgehend von der Gesamtnachfrage der vier Kameratypen Kompakt, Bridge, DSLM und DSLR lag sie 2019 bei rund 20 Prozent und 2020 bei rund 15 Prozent.
Bei Einsteigern sind laut idealo Spiegelreflexkameras im Kit mit einem Zoom beliebt. Unter den Einstiegsmodellen zählt bei idealo die Canon EOS 2000D als Kit zu den beliebtesten DSLRs. Dahinter folgen die Nikon D5600 und D3500 – ebenfalls beide mit einem 18-55mm Kit-Objektiv ausgestattet. Die Plätze vier und fünf belegen mit der EOS 4000D und 250D wiederum zwei Canon Modelle. Auch hier entscheiden sich die idealo-Nutzer größtenteils für die Kit-Varianten.
Bei den leistungsstärkeren DSLRs belegen ebenfalls nur Modelle von Canon und Nikon die oberen fünf Plätze. Am beliebtesten ist hier Nikons Vollformatkamera D850, gefolgt von der Canon EOS 5D Mark IV und der Nikon D750. Die Plätze vier und fünf gehen an die Nikon D7500 und Canon EOS 6D Mark II.
Ähnlich wie bei den Spiegelreflexkameras sind auch bei den spiegellosen Einstiegsmodellen die Kit-Varianten besonders beliebt. Vor allem die Alpha-Reihe von Sony liegt in der Gunst der idealo-Nutzer sehr weit vorne. Nikon ist dagegen in keiner der DSLM-Top-fünf-Listen zu finden.
Obwohl die Sony Alpha 6000 schon seit 2014 auf dem Markt ist, steht sie auf idealo.de nach wie vor sehr hoch in der Nutzergunst. In der Top-Liste der beliebtesten Einsteiger-DSLMs ist sie ganze dreimal vertreten: auf Platz eins mit dem Kit-Objektiv 16-50mm, auf Platz zwei mit einem zusätzlichen 55-210mm-Objektiv und Platz fünf belegt die Kamera als „Body only“. Ebenfalls beliebt bei idealo Usern ist die Canon EOS M100 mit Kit-Objektiv sowie ein weiteres Sony-Modell, die Alpha 6300.
Die Sony Alpha-Reihe ist jedoch nicht nur bei Einsteigern besonders gefragt, auch unter den leistungsstarken DSLMs ist sie bei idealo ein absoluter Favorit. Am stärksten nachgefragt ist dabei die Alpha 6400, die dreimal in den Top fünf bei idealo vertreten ist: auf Platz eins mit ihrem 18-135mm-Objektiv, auf Platz drei mit einem 16-50mm-Objektiv und Platz fünf als „Body only“. Neben den Kameras der Sony Alpha-Reihe kann aber auch die Canon EOS M50 bei idealo punkten und landet auf der Beliebtheitsskala auf Rang zwei. Schlusslicht bildet die EOS RP.
Aufschlussreich ist auch ein Blick auf die Preisentwicklung älterer Modelle. Seitdem zum Beispiel die Nikon D5600 im Jahr 2016 auf den Markt kam, ist sie um fast 40 Prozent günstiger geworden. Auch die spiegellose Canon EOS M50 fiel seit ihrer Markteinführung im Preis. 2018 war sie für rund 570 Euro zu haben, Ende 2020 kostete sie nur noch knapp 500 Euro, also rund 12 Prozent weniger.
Zu den beliebtesten Bridgekameras auf idealo.de zählt die Panasonic Lumix DMC-FZ1000, gefolgt von der neueren DC-FZ1000 II sowie der Sony Cyber-shot DSC-RX10 Mark IV. Das Mittelfeld des Nachfrage-Rankings wird wieder stark von Panasonic dominiert: Die DMC-FZ82 und DMC-FZ2000 sind dabei beliebter als Nikons Bridge-Modell, die COOLPIX P1000. Auf den hinteren Plätzen finden sich deren Vorgängermodell Nikon COOLPIX P900 und die Canon PowerShot SX540 HS.
Unter den fünf beliebten digitalen Kompaktkameras Sony Cyber-shot DSC-RX100 VI, Panasonic Lumix DC-LX100 II und DC-TZ202, Fujifilm X100V und Canon PowerShot G7X Mark III stand das Sony Modell Ende 2020 besonders hoch in der Gunst der idealo-Nutzer. Ein Kopf-an-Kopf-Rennen gab es bei Fujifilm X100V und Canon PowerShot G7X Mark III, wobei Fujifilm hier die Nase leicht vorn hatte.
Dass statt einer Kompaktkamera vor allem in den letzten fünf Jahren immer mehr Anwender auf Smartphones zum Fotografieren setzen, belegt auch die Entwicklung der Nachfrage bei idealo: Während Smartphones zwischen 2016 und 2020 einen starken Zuwachs von rund 35 Prozent verbuchen konnten, blieben Kompaktkameras in den virtuellen Regalen liegen. Hier sank die Nachfrage im selben Zeitraum um ganze 50 Prozent.
Die nach Smartphones des chinesischen Herstellers Huawei fällt laut idealo trotz ihrer hervorragenden Kameraausstattung aufgrund fehlender Google-Dienste aktuell sehr verhalten. Diese Entwicklung schlägt sich auch auf die Preisentwicklung nieder: In den ersten sieben bis zehn Monaten nach ihrer Markteinführung wurden alle Modelle dieser Reihe, mit Ausnahme des Huawei Mate 40 Pro, zwischen 40 und 50 Prozent günstiger. Stand heute bekommt man das Huawei P40 für knapp 500 Euro.
Dagegen erweisen sich die Smartphones des ebenfalls chinesischen Herstellers OnePlus als vergleichsweise preisstabil: Innerhalb der ersten neun Monate nach Markteinführung sank der Preis des 8 Pro um gerade einmal 100 Euro. Nach heutigem Stand liegt das OnePlus 8 Pro bei rund 624 Euro – das entspricht einem prozentualen Preisverfall von rund 30 Prozent innerhalb von 20 Monaten.
Das OPPO Find X2 Pro zeigt bei der Preisentwicklung eine ähnliche Entwicklung wie die Huawei-Reihe: Innerhalb von acht Monaten fiel der Preis von anfangs rund 1.200 Euro auf 758 Euro. Mittlerweile ist das Highend Smartphone bereits für rund 600 Euro zu haben, was einem Wertverlust von nunmehr rund 50 Prozent entspricht.
Beim Samsung Galaxy Note 20 zeigt sich hinsichtlich der Preisentwicklung eine ähnliche Kurve wie bei den Vorgängern der Galaxy S10-Reihe: Innerhalb von fünf Monaten sank der Preis von ursprünglich 999 Euro auf rund 680 Euro. Derzeit ist das Note 20 für 699 Euro zu haben.
im Gegensatz zur Konkurrenz ist das Xiaomi Mi Note 10 hinsichtlich der Preisentwicklung innerhalb des letzten Jahres vergleichsweise stabil gewesen. Die größten Schwankungen lagen bei rund 17 Prozent, was in Anbetracht der Zeitspanne absolut im Rahmen ist. Ende Februar 2021 änderte sich das jedoch und der Preis stieg plötzlich auf rund 720 Euro an – eine Erhöhung um fast 40 Prozent im Vergleich zum Februar 2020. Bis Mitte Juni hielt das Smartphone dieses Niveau, bis es sich – Stand heute – bei rund 580 Euro einpendelte. Das entspricht wiederum fast dem Einführungspreis von rund 550 Euro. Grund für diesen eher untypischen Preisverlauf könnten die andauernden Lieferengpässe der Qualcomm-Chips sein, die im Mi Note 10 verbaut werden. Die günstigen Angebote sind daher (schneller) weg und schwerer wieder verfügbar – die teureren Angebote bleiben dagegen – bedingt durch die geringere Nachfrage – länger bestehen.