Der Umsatz der Fotofachhändler-Organisation UNITED IMAGING GROUP (UIG) betrug im Jahr 2020 404,6 Mio. Euro. Gegenüber dem Vorjahr ergibt sich somit ein Umsatzplus von 25,1 Mio. Euro beziehungsweise 6,6 %.
Der Lagerumsatz der UIG liegt mit 251,8 Mio. Euro um 29,7 Mio. Euro über dem Wert des Vorjahres (+13,4 %) und der Streckenumsatz (Zentralregulierung) weist einen Rückgang um 4,6 Mio. Euro auf 152,8 Mio. Euro (-2,9 %) auf. Der Konzernumsatz inklusive der Auslandsumsätze aller Tochtergesellschaften liegt mit 465 Mio. um 2,3% über Vorjahr.
Trotz der Pandemie war 2020 damit das siebte Geschäftsjahr in Folge mit einem Umsatzplus. Das Unternehmen ist angesichts der extremen Herausforderungen des letzten Jahres mit diesem Umsatz mehr als zufrieden, obgleich die ursprüngliche Umsatzerwartung vor dem Hintergrund der neu hinzugewonnenen Europafoto-Mitglieder deutlich höher lag.
Die signifikantesten Umsatzzuwächse sind in den Sortimentsbereichen Systemkameras (+44,7%), Objektive (+11,1%), Video-Kameras (+27,1%) und Video-Zubehör (+101,1%) erreicht worden. Und auch die UIG-Exklusivmarke Voigtländer konnte mit ihrem Objektivsortiment ein erfreuliches Umsatzwachstum (+6,5%) verzeichnen. Weiterhin rückläufig waren die Umsätze mit Spiegelreflexkameras (-3,1%) und Kompaktkameras (-19,2%).
Das Jahresergebnis wird von UIG traditionell erst anlässlich der Gesellschafterversammlung im Juni veröffentlicht. Schon jetzt können wir aber bekanntgeben, dass das Ergebnis auf jeden Fall über dem Niveau des Vorjahres liegen wird.
Zum Jahreswechsel hatte die UNITED IMAGING GROUP 1.259 Mitglieder (Vorjahr: 1.329) mit 1.623 Vertriebsstellen. Dies sind 70 Mitglieder weniger als im Vorjahr.
UIG Geschäftsführer Michael Gleich: „Das gesamte letzte Jahr und die vergangenen Wochen des zweiten Lockdowns waren für alle UIG-Mitglieder und auch für die UNITED IMAGING GROUP eine extreme Herausforderung und Belastung, und für viele Händler war dies mit schmerzlichen Umsatzeinbrüchen verbunden. Viele Mitarbeiter in den Fotofachgeschäften und in der Zentrale waren in Kurzarbeit, die Liquidität der Geschäfte war sehr stark eingeschränkt und die Vielzahl sich ständig ändernder Vorschriften und Informationen zu den staatlichen Hilfen war für alle Beteiligten nur schwer zu überblicken.“
Die Pandemie habe die Fachhändler aber auch gezwungen, kreativ zu werden, und viele Händler haben das letzte Jahr sehr aktiv dafür genutzt, ihre Online-Aktivitäten auszubauen und sich mit völlig neuen Sortimenten wie Vlogging-Zubehör und Streaming-Equipment zu befassen. Viele haben proaktiv das Dropshipment der UIG beworben und damit während des Lockdowns einen Abholservice eingerichtet. Wo immer es erlaubt war, gab es einen Passbild-Notfallservice. Und Beratungsgespräche wurden oft per Telefon oder Video-Chat durchgeführt. „Viele Kunden hielten zu ihrem regionalen Fachhändler und auch wenn der Kontakt zu den Kunden insgesamt sehr reduziert war, war er mit den Stammkunden oft auch sehr persönlich und intensiv“, so Gleich. „Das spiegelt sich auch in den GfK-Zahlen wider, die für das Jahr 2020 zwar einen deutlich rückläufigen Markt, aber auch einen deutlich gestiegenen Fachhandelsanteil ausweisen (+10% gegenüber Vorjahr). Trotz der deutlich reduzierten Frequenz in den Innenstädten und zwei Lockdown-Phasen wurden im letzten Jahr 45,5% aller Fotoumsätze im Fotofachhandel getätigt“, kommentiert der Geschäftsführer das Geschehen am Fotomarkt.
Während der Lockdown-Phasen hatte die UIG den gesamten Bankeinzug der fälligen Händler-Rechnungen über Wochen ausgesetzt. Im Extranet RIO wurde ein Bereich mit wichtigen Informationen zur Corona-Pandemie eingerichtet. Hier fand der Händler alle relevanten Informationen zu den politischen Vorgaben und Hilfspaketen; aber auch viele Marketingideen für die Corona-Zeit. Seitens des Marketings wurden die Händler insbesondere im Online-Bereich unterstützt. So wurde zum Beispiel das Format der UIG-Info-Box ins Leben gerufen – ein wöchentliches, virtuelles Treffen – um Händler insbesondere bei ihrer Online-Werbung zu unterstützen. Es wurden unzählige Social-Media-Posts zur Verfügung gestellt und es gab Tutorials und Webinare zum Thema Instagram und Facebook.
Und auch vom Bereich Trends & Trainings wurden zahlreiche Webinare und Infovideos zu neuen Sortimentsthemen angeboten; unter anderem zum Beispiel ein UIG-Streaming-Tag mit sechs spannenden, interaktiven Informationsbausteinen.
Michael Gleich: „Mit diesem Bündel an Maßnahmen haben wir unsere Mitglieder maximal unterstützt und entlastet. Insbesondere das Aussetzen des Bankeinzugs war für die Mitglieder natürlich eine ganz große Hilfe, die maßgeblich zur Sicherung der Liquidität beitrug. Aber auch die vielen kleinen Bausteine wie Webinare, Social-Media-Posts oder die Beschaffung von Masken und Desinfektionsmitteln haben unseren Mitgliedern geholfen, sich in dieser herausfordernden Zeit auf das Wesentliche zu konzentrieren – die Krise finanziell zu meistern und trotz Lockdown und Konsumzurückhaltung Umsätze zu generieren.“
Aufgrund der Pandemie konnte jedochauch in diesem Frühjahr keine UIG-Roadshow mit persönlichen Gesprächen stattfinden, so dass Mitglieder virtuell über die aktuellen Entwicklungen in der UIG-Zentrale und über anstehende Projekte informiert werden mussten.
Die positive Entwicklung des vergangenen Geschäftsjahres konnte bisher auch im Jahr 2021 fortgeschrieben werden. Die Neuheiten im Bereich der Systemkameras wurden in den ersten beiden Monaten sehr gut nachgefragt und auch das Streaming-Equipment erfreut sich nach wie vor großer Beliebtheit.
Trotzdem rechnet die UIG für das Gesamtjahr eher mit leicht rückläufigen oder bestenfalls stagnierenden Umsätzen. Aktuell ist die Auswirkung der Virus-Mutanten schwer abzuschätzen und die Unterbrechung der Lieferketten in Fernost und die damit verbundene schlechte Warenverfügbarkeit sind nach wie vor ein großes Problem. Und auch bei der Buchung von Urlaubsreisen, die ein maßgeblicher Impulsgeber für den Kauf neuer Kameras und Objektive sind, wird es nach Einschätzung der UIG lange dauern, bis das Niveau der Zeit vor Corona wieder erreicht sein wird.