Jörg Brüggemann hat die deutsche Autobahn, einen Asphaltteppich, der sich auf über 13.000 Kilometern über Deutschland legt, fünf Jahre lang fotografiert.
Aktuell befinden sich die geltenden Mobilitätskonzepte in ständiger Veränderung und Diskussion. Die Autobahn ist in ihrer Grundform seit Jahrzehnten weitgehend unverändert. Wie lange noch? Brüggemanns Bilder könnten schon bald historisch gelesen werden. Die Autobahn ist das wohl monumentalste Bauwerk der Deutschen und Teil unserer kulturellen Identität und Geschichte. Schon in den 20er Jahren konzipiert und mit dem Bau begonnen (nicht erst im Nationalsozialismus), wurde ihr 1974 von Kraftwerk ein musikalisches Denkmal gesetzt. Sie steht für den unbedingten Zukunftsglauben der Nachkriegszeit, deutsche Ingenieurskunst, Reisen und Rasen ohne Tempolimit, aber auch für Staus, LKW-Schlangen und Massenunfälle. Jörg Brüggemann fragt durch seine zwischen 2014 und 2019 entstandenen Bilder nach Gegenwart und Zukunft der Mobilität. Wie sinnvoll, wie nachhaltig ist eine Infrastruktur noch, auf der sich Wachstum und individuelle Freiheit auf der einen und Ökologie und Gemeinwohl auf der anderen Seite tagtäglich in sichtbarem Widerspruch begegnen?
Hartmann Books, 96 Seiten, 45 Abb. in Farbe, Deutsch, Hardcover mit Leinenbezug und Schriftprägung, 38 Euro, ISBN 978-3-96070-052-4
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