Bis zum 25. Oktober stellt BredaPhoto die Arbeiten bekannter internationaler und niederländischer Fotografen sowie neuer und aufstrebender Talente aus. Das Thema „Die besten Zeiten, die schlimmsten Zeiten“ ist aktueller denn je.
Trotz der Koronapandemie hat sich die Welt den Tatsachen stellen müssen. Die Welt ist im Wandel und muss sich ändern. Zahlreiche Fotoserien in der Ausgabe 2020 von BredaPhoto berühren diese neue Welt, in der soziale Unruhen, Klimaprobleme, wirtschaftliche Ungleichheit, Rassismus, Diskriminierung und Geschlechterfragen zu finden sind.
Dieses Jahr konzentriert sich das BredaPhoto-Programm auf mehrere Locations
im historischen Zentrum von Breda. Der Besuch der Ausstellungen im Chassé-Park, auf der XXL-Promenade und im Club SOLO ist kostenlos. Für die Ausstellungen im Stedelijk Museum Breda, in der Grote Kerk und im ehemaligen KPN-Gebäude benötigen Besucher eine Eintrittskarte.
Das ehemalige KPN-Gebäude ist ein neuer Standort für BredaPhoto. Der erste Eindruck beim Betreten des Gebäudes ist überraschend: lange Korridore, kleine Räume, durchsetzt von größeren Sitzungsräumen, manchmal beleuchtet und manchmal mit sehr wenig Licht. Räume, durch die man wandern kann. Räume, in denen man auf Überreste alter Maschinen und unerwartete Ecken stößt. Kurzum, ein fantastischer Ort, um die Gruppenausstellung „Die besten Zeiten, die schlimmsten Zeiten“ zu zeigen.
Einer der hier vorgestellten Fotografen ist Laurence Rasti. Die Serie „Im Iran gibt es keine Homosexuellen“ basiert auf einer Erklärung des iranischen Präsidenten Mahmud Ahmadinedschad aus dem Jahr 2007 und zeigt das Tabu der Homosexualität. Rasti fertigte intime Porträts von Menschen an, die mit ihrer Identität kämpfen.
Im krassen Gegensatz dazu stehen die Fotos des belgischen Fotografen Seppe Vancraywinkel. Er gibt einen beiläufigen Einblick in die Subkultur einer Gruppe von Jungen „coming of age“. Sie kennen sich schon lange, machen alles gemeinsam und reifen gemeinsam heran. Ihre Freundschaft besteht weiter und unterstreicht ihre Bedeutung für sie. Andere Fotografen, die im ehemaligen KPN-Gebäude ausstellen, sind
Ed Kashi, Katrin Koenning, Mateo Ancis, Sam ten Thij, Alexander Rossa, Ben-David Zadok, Seppe Vancraywinkel, Jonas vander Haegen, Tanya Habyouqa, Laurence Rasti, Joshua Irwandi, Zoë Sluis, Eghosa Dandelion, Luis Cobelo, Bede Kincso, Elias Kaus, Max Ernst Stockburger, Cheb Moha & Chndy.
Die Ausstellung „China Imagined“ wurde von den beiden Kuratoren He Yining und Ruben Lundgren kuratiert, die beide in China leben. In dieser Ausstellung wollen sie die Widersprüche und Vielfalt der Volksrepublik China mit zeitgenössischer chinesischer Fotografie zeigen. Sie sehen eine Kluft zwischen der verborgenen Realität und dem Bild Chinas, das im Rest der Welt existiert, die kaum zu überbrücken ist. Eine Situation, die sich nach dem weltweiten Ausbruch des neuen Coronavirus bestätigt. Etwa zwanzig Fotografen sind für die Ausstellung ausgewählt worden. Die Arbeiten sind sehr vielfältig. Feng Li ist ein Fotograf, der seltsame, fast surreale Szenen festhält, denen er auf der Straße begegnet. Zhang Kechun fotografiert klassische chinesische Landschaften. Diese stehen in starkem Kontrast zu den sehr persönlichen, intimen Porträts chinesischer Mädchen des Fotografen Luo Yang. Die Bilder, die Pixy Liao von sich und ihrem Freund aus der Serie „Experimentelle Beziehung“ gemacht hat, sind urkomisch und humorvoll.
Speziell für BredaPhoto 2020 hat der niederländische Fotograf und Gastkurator Jan Hoek die Ausstellung ‚Power to the Models‘ im Stedelijk Museum Breda kuratiert. Mit dem BredaPhoto-Thema „Die beste aller Zeiten die schlimmste aller Zeiten“ im Hinterkopf erkannte er, dass man, wenn man wirklich etwas verändern will, es auf eine radikal andere Art und Weise angehen muss. Und so hinterfragt er das traditionelle Machtverhältnis zwischen Fotograf und Modell. Um den ‚Status quo‘ zu durchbrechen, bat Hoek Menschen mit einem Profil, das oft eindimensional erscheint, die Dinge selbst in die Hand zu nehmen. Bruin Parry hat das Down-Syndrom, ist ein großer Michael-Jackson-Fan und ein regelrechtes Fashion-Model. Was passiert, wenn er das ultimative Foto von sich selbst organisieren darf? Ein weiteres Beispiel ist der queere Aktivist Mohan Verstegen oder Lotte van Eijk – sie ist fett und „verdammt stolz darauf“. Andere Modelle sind Baqteria, Ismail Ilgun, DJ Tiësto, Hatti Rees, Chiar