Gemeinsam mit fünf Kölner Instituten lädt die Photoszene international agierende Künstler zum zweiten Mal ein, während des kommenden Festivals im Mai 2020 an den Archiven und Schätzen zu arbeiten, um aus ihren Recherchen für das Festival im Mai 2021 eine Ausstellung zu erarbeiten.
Charakteristisch für den Fotostandort Köln sind in hohem Maße die zahlreichen und qualitätvollen Fotografiesammlungen und Archive. Durch das 2018/2019 erstmalig konzipierte und realisierte Kernprogramm „Artist Meets Archive“ wurde dieses kulturelle und fotografische Erbe in den Fokus gestellt. Dabei wurden internationale FotokünstlerInnen eingeladen, sich künstlerisch mit unterschiedlichstem historischen Archivmaterial auseinanderzusetzen und in den Kontext der Gegenwartskunst zu bringen.
Auch in der zweiten Runde geht es darum, zu verstehen, in welcher massiven Weise Fotografie in den unterschiedlichen Bereichen eingesetzt, bearbeitet, archiviert und katalogisiert wird, um eine Geschichte für spätere Generationen nachweisbar zu machen. Es geht um spezifische Fragestellungen an das Archiv als ordnendes und strukturierendes Institut: um Fragen, wie Archive im digitalen Zeitalter lesbar bleiben oder was in diesen Archiven nicht sichtbar ist. Das Projekt spannt sich mit den spezifischen Schwerpunkten der Archive in den Disziplinen der Kolonial-, Reproduktions-, Tanz-, Wirtschafts-, und Wissenschaftsgeschichte auf und befragt die Bedeutung des Mediums der Fotografie in diesen.
In diesem Jahr wurden Yasmine Eid-Sabbagh, Joan Fontcuberta, Philipp Goldbach, Anna Orłowska und Rosangelâ Rennó von einer ausgewählt und angesprochen. Vom 22. bis 31. Mai 2020 präsentiert eine Gruppenshow in der Galerie Mirko Mayer (Erftstraße 29, 50672 Köln) Arbeiten der eingeladenen Künstler. Am 30. Mai 2020 sind im Konzertsaal des Alten Pfandhauses in der Kölner Südstadt Podiums- gespräche mit den Künstlern, Archivleitern und eingeladenen Experten geplant.
Im Rahmen des Photoszene-Festivals sind im Mai erneut hochkarätige Fotografieausstellungen in zahlreichen Kölner Museen, Ausstellungshäusern, Galerien und Kunsträumen im gesamten Stadtraum zu sehen. Die Vermittlung der breit gefächerten Ausstellungsinhalte ist für das Festival wesentlich und wird in Form von Künstlergesprächen, Kuratorenführungen, Workshops, Stadtteil- führungen, Filmscreenings und Vermittlungsprogramm mit einem neuen Festivalformat für Kinder und Jugendliche dargeboten. Eine Anmeldung zur Teilnahme am Festival ist noch bis zum 9. März möglich.
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