Die Düsseldorfer Galerie für Fotografie noir blanche zeigt vom 06. Dezember 2019 bis 25. Januar 2020 Bilder des bekannten und mehrfach preisgekrönten niederländische Fotografen Joop Greypink.
Gegründet von dem Fotografen und Ausstellungsmacher Volker Marschall zeigt die Galerie noir blanche bekannte deutsche und internationale Fotografen und setzt dabei den Schwerpunkt auf die Schwarzweiß Fotografie. Die Galerie setzt dabei bewusst nicht auf die akademische, sondern auf die klassische Fotografie in der Tradition von Irving Penn oder Richard Avedon.
Gezeigt wurden unter anderem Arbeiten von Renate Scherra, Christian von Alvensleben, Hannes Schmid oder Hans Lux („Lehrherr“ von Peter Lindbergh) sowie noch unbekannte Fotografen wie Kerstin Kuntze oder Ralf Schilberg.
Joop Greypink fotografierte mit einer Großbildkamera im Format 8×10 inch (20x25cm) berühmte und unbekannte Kubaner(innen) mit ihrem Wahrzeichen, der „Havanna“.
Volker Marschall: „Puro, das heisst im Spanischen Zigarre. Aber auch „echt“. Puro, das ist ein Synonym für Cubanische Zigarren. In der Zigarre findet Cuba seine nationale Identität, sie ist Kult und Kommerz zugleich. Sie ist ein kultureller Bestandteil. Und sie strahlte stets und tut dies heute noch größte Anziehungskraft aus auf Intellektuelle, Literaten, Musiker und Abenteurer aus aller Welt.
Das Rauchen einer Zigarre und die Beschäftigung mit dem Tabak zieht sich wie ein Mythos durch alle Schichten der cubanischen Gesellschaft. Heute gibt es (noch) eine Generation älterer Frauen und Männer, die bis in die Anfänge des vorigen Jahrhunderts hinein diese lange Tradition repräsentieren. Es sind die „Gesichter Cubas“, in denen sich der Schmelztiegel vieler Nationalitäten direkt und ungeschminkt zeigt.“
Diesen Geist Cubas hat Joop Greypink fotografisch eingefangen. Dazu recherchierte er mit Hilfe cubanischer Freunde Frauen und Männer, die sich seit langem mit der Tradition des Tabaks und der Zigarre beschäftigen – das sind Bauern und Zigarrendreher, Lokomotivführer und Musiker, Literaten und Händler. Sie repräsentieren Tradition und Mythos, sind aber auch ein Spiegel der gegenwärtigen cubanischen Gesellschaft.
Diese sorgfältig ausgewählten Menschen wurden von Joop Greypink direkt, ungeschminkt und ungekünstelt fotografiert. Sie schauen in die Kamera und nehmen mit ihren Augen Kontakt mit dem Betrachter auf. In diesem unmittelbaren Kontakt zwischen Betrachter und Fotografie wird über die Physiognomie der fotografierten Menschen ihre individuelle Geschichte aber auch das gemeinsame „cubanische“ ablesbar werden. Die Fotoserie ist ein Enzyklopädie der Cubaner, die zeigt, wie sich im Foto der Geist einer Gesellschaft und seiner Menschen spiegeln kann.
*noir blanche, Galerie für Fotografie, Ratherstr. 34, Düsseldorf, Öffnungszeiten: Mi–Fr 15–19 Uhr, Sa 11–16 Uhr und nach Absprache