Die Erlebniswelt im Leica Foyer des Leitz-Park Wetzlar zeigt eine neue Wechselausstellung. Unter dem Titel „Leica Spektakulär“ sind Raritäten zu sehen, die besondere Geschichten erzählen.
Zu den Höhepunkten der neuen Leica Ausstellung gehören ein speziell für die Mondmission entwickeltes Leitz Trinovid Fernglas, eine Leica III (F), mit der das Hindenburg Unglück fotografiert wurde, sowie drei echte „Lebensretter“.
Apollo 11 – Leitz Trinovid: Nicht nur für die Menschheit, sondern auch für die Optischen Werke Ernst Leitz in Wetzlar war die Mondlandung der Apollo 11 vor 50 Jahren ein historisches Ereignis. Denn die NASA hatte ein spezielles Leitz Trinovid Fernglas bestellt, das die Apollo Piloten auf ihrer Mondmission einsetzten. Es besteht aus einem Tubus (Monokular) und wird bis heute als „Eye of Apollo“ bezeichnet.
Die Tragödie Hindenburg – Leica III (F): Im Rahmen einer großen PR-Kampagne der Hindenburger Muttergesellschaft in Deutschland waren 22 Fotografen für die Landung des 245 Meter langen und lenkbaren Luftschiffs vor Ort. Unter ihnen auch der Fotograf Sam Shere, der das Hindenburg Unglück in Lakehurt am 6. Mai 1937 mit seiner Leica III (F) aus dem Jahr 1935 fotografiert hat. Obwohl viele ähnliche Fotos von der Katastrophe existieren, wurde Sam Sheres Foto das berühmteste Nachrichtenfoto, das jemals aufgenommen wurde.
Geschenk an Präsident Eisenhower – Leica M3: Offiziell wurde die Leica M3 im März 1960 durch Bundeskanzler Konrad Adenauer im Rahmen eines zwölftägigen USA Besuchs in New York an US-Präsident Dwight D. Eisenhower übergeben. Die eingravierten Initialen „D.D.E.“ lassen die Kamera zu einem Unikat werden.
Kuwait, ein Wüste in Flammen – Leica R6: 1991 begann die antiirakische Koalition unter Führung der Vereinigten Staaten, die irakischen Streitkräfte aus dem besetzten Kuwait zu vertreiben. Als Reaktion darauf setzten Saddam Husseins Truppen Hunderte von Ölquellen in Brand und verursachten eine wirtschaftliche, ökologische und menschliche Katastrophe für den Golfstaat. Sebastiao Salgado, der im Oktober 2019 mit dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels ausgezeichnet wurde, hielt mit seiner Leica R6 aus dem Jahr 1968 das Flammeninferno der Löschtrupps fest.
Verloren in der Wüste – Leicaflex SL2mot: Für die US Luftwaffe sollten Aufnahmen eines Phantom F4 gemacht werden, dies geschah mit Hilfe eines parallel fliegenden Phantom F4. Beide Flugzeuge touchierten sich während des Fluges und stürzten ab, die Piloten konnten sich retten. Die Leicaflex SL2mot mit dem Objektiv Summicron-R 2/35 stürzte mehrere 1000 Meter in die Tiefe und lag Jahre in der Wüste Nevadas. Der innenliegende Film war unversehrt und konnte entwickelt werden.
Lifesaver – Leica M4, Leica II, Leica SL: Man kann noch deutlich die Zerstörung an der Leica M4 aus dem Jahr 1968 durch Granatsplitter erkennen, die den Newsweek Fotografen John A. Schneider im Vietnamkrieg getroffen haben. Ohne seine Leica hätte der Fotograf seinen Einsatz im asiatischen Krisengebiet nicht schadlos überstanden. Ebenfalls zu sehen ist eine Leica II, die einem Fotografen im 2. Weltkrieg das Leben rettete, als ein Schuss auf seinen Körper gegeben wurde, sowie die Leica SL des Fotografen Gabriele Micalizzi. Sie bewahrte ihn vor schlimmeren Verletzungen im Gesicht, als er in Ostsyrien die jüngste Offensive der von den Amerikanern unterstützten kurdischen Truppen gegen den islamischen Staat dokumentierte.
Die Wechselausstellung „Leica Spektakulär“ sowie alle weiteren Bereiche der Leica Erlebniswelt sind öffentlich zugänglich und können selbstständig oder bei einer geführten Besichtigung mit einem Leica Tour Guide erkundet werden. Bei dieser rund neunzigminütigen Besichtigung erfahren Teilnehmer alles über die Unternehmensgeschichte, erleben die Leica Manufaktur „Made in Germany“ und nehmen Einblicke in die Objektivproduktion, die Kameramontage und die Fertigung von Ferngläsern. Hinzu kommen hochkarätige Ausstellungen in der Leica Galerie und dem Ernst Leitz Museum mit faszinierenden Werken berühmter Fotografen und Künstler, die besichtigt werden können.
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