Vom 7. Juni bis 25. August 2019 feiert SIBYLLE, die wohl bekannteste Mode- und Kulturzeitschrift der DDR, ihr Comeback in einer Ausstellung im Willy-Brandt-Haus in Berlin.
Im Mittelpunkt stehen dreizehn Fotografen, die den fotografischen Stil des Magazins entscheidend prägten: Sibylle Bergemann, Arno Fischer, Ute Mahler, Werner Mahler, Sven Marquardt, Elisabeth Meinke, Roger Melis, Hans Praefke, Günter Rössler, Rudolf Schäfer, Wolfgang Wandelt, Michael Weidt und Ulrich Wüst.
Beginnend mit Arno Fischers Street Photography, mit der er in den 1960er Jahren die Modefotografie auf die Straße holte, oder Sibylle Bergemanns Porträts der melancholisch und zugleich souverän wirkenden jungen Schauspielerin Katharina Thalbach, schlägt die Ausstellung den Bogen bis hin zu Sven Marquardts inszenierten Fotografien der alternativen Kunstszene Berlins.
Ute Mahler, langjährige Sibylle-Fotografin: „40 Seiten Mode, 40 Seiten Kultur… Es ging um Stil, um Geschmack und um die Ermutigung zur Individualität… In der Sibylle haben in all den Jahren die besten Fotografen des Landes gearbeitet. Sie wurden mit ihren Porträts, Reportagen, essayistischen Serien oder mit Landschaftsfotografie bekannt, deshalb ist auch die Modefotografie in dem Heft so besonders, weil wir alle in unserem Stil fotografiert haben.“
Von 1956 bis 1995 erschien die Zeitschrift sechsmal jährlich im Verlag für die Frau in Leipzig. Mit einer Auflage von 200.000 Exemplaren trug sie maßgeblich zum damaligen Frauenbild und zur Reflexion der gesellschaftlichen Verhältnisse bei. Über zweihundert Werke in der Ausstellung zeigen die Entwicklung der Zeitschrift SIBYLLE und der Modefotografie in der DDR.
Katalog: Sibylle. 1956-1995, Herausgeber Ute Mahler und Uwe Neumann (Kunsthalle Rostock), Hartmann Projects Verlag, 336 Seiten, ISBN 978-396070-0074, 39,80 Euro
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