Am 11. April 2019 um 18 Uhr wird die Ausstellung POLAROIDS in der Mirko Mayer Galerie* in Köln eröffnet. Es wird eine Auswahl von HGEschs alten Polaroid-Bildern gezeigt – diese mindestens zehn bis dreißig Jahre alten Bilder haben eine eigene Geschichte hinter sich: Oberflächenrisse und kleine Knicke verleihen ihnen eine geheimnisvolle Aura.
Zunächst galt die Arbeit mit dem Polaroid-Material als Proof zur Ermittlung der optimalen Belichtungszeiten und Bildausschnitte. Bis zur endgültigen Einführung der digitalen Fotografie im ersten Jahrzehnt des 21.Jahrhunderts war dies die wichtigste Aufgabe des Polaroid-Materials. Für HGEsch dienten diese Bilder ebenfalls als Test – so lesen sich seine Polaroids zunächst wie eine Best-of-Kompilation, einem Bootleg des frühen Bob Dylan ebenbürtig, das man zu Zeiten des Plattenladens wie vor dem Internet aus irgendwelchen dunklen Kanälen zu beschaffen hatte.
In HGEschs Konvolut finden sich die Romanischen Kirchen in Köln, ebenso wie Jean Nouvels Berliner Kaufhaus Lafayette, sauber gestaltete Büro- und Industriebauten von Gunter Henn, Clemens Klotz‘ Seebad Prora sowie Bilder seiner Serien „Cities Unkown“ und „City and Structure“. Die Bilder sind jedoch mehr als nur Rückläufer aus der obersten Lage des künstlerischen Papierkorbs, sie haben mittlerweile eine eigene Existenz als autonome Kunstwerke entwickelt.
Der Architekturfotograf HGEsch hat die Bilder, die ursprünglich nur Testmaterial waren und mit der Zeit durch Risse und kleine Knicke oder gar durch ganze Schicht-Abreissungen ge- oder verstört wurden, nicht weggeworfen, sondern so gelagert, dass sie eines Tages neuen Interpretationen zugänglich werden. Ab 11. April ist es nun so weit!
Zur Ausstellung erscheint ein Buch (ISBN 978-94-6226-332-1) mit einer umfangreichen Auswahl seiner Polaroid-Bilder und einem Einführungstext des Medienhistorikers und Kurators Prof. Dr. Rolf Sachsse.
* mirko mayer Galerie, Erftstraße 29, 50672 Köln