Der Band bietet ein Destillat Alfred Ehrhardts` wichtigster Fotografien. Zentrales Thema ist die für seine Fotografie bedeutsame Bearbeitung der Natur in allen ihren Facetten.
Als herausragender Vertreter der Deutschen Avantgarde verbindet Alfred Ehrhardt mit dem begrenzten Bildausschnitt und der seriellen Rhythmisierung der Bildstrukturen fotografische Tendenzen der Neuen Sachlichkeit und des Neuen Sehens. Dabei isoliert er die Naturform seiner Sujets aus ihrem gegenständlichen Kontext und löst das Bildgefüge bis zur Abstraktion auf. Mit seiner Lichtführung moduliert er starke Hell-Dunkel-Kontraste. Ganz dem am Bauhaus gelehrten strukturellen Sehen verpflichtet, wählt Ehrhardt eine lichtgrafische Linieführung, um die Oberflächenstruktur hervorzuheben und die Materialität des Gegenstandes zu verlebendigen. Seine Art der Fotografie brachte ihm in den 1930er-Jahren den Ruf eines „Naturphilosophen mit der Kamera“ ein.
Thematisch sind Ehrhardts kompositorisch stringente Fotografien im weitesten Sinne in der Natur zu verorten. Legendär sind seine – im Buch versammelten – Aufnahmen vom Watt, der Kurischen Nehrung, von Kristallen, Muscheln und Schnecken, Korallen und Schwämmen, seine Mikrofotografien und Landschaften.
Alfred Ehrhardt Stiftung, 232 Seiten, 176 Abb. in Duplex, gebunden, Deutsch / Englisch, 39,80 Euro, ISBN 978-3-00-061051-6
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